Sorger: Bildungspolitik ist auch Standortpolitik   

erstellt am
31. 01. 08

IV-Fokusgruppe unter GD Ruttenstorfer legt „Hochschulstrategie NEU“ vor
Wien (PdI) - „Die Industriellenvereinigung engagiert sich als Anwältin des Standorts besonders und nachhaltig in der Bildungspolitik. Die Gestaltung der Zukunft der Bildung ist eines unserer Kernthemen, um die Wissensgesellschaft von morgen erfolgreich und nachhaltig mit zu gestalten. Denn fest steht für uns: Bildungspolitik ist auch Standortpolitik“, so der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Dr. Veit Sorger, bei der Präsentation der „Hochschulstrategie NEU“ gemeinsam mit OMV-Generaldirektor und Leiter der hochrangigen IV-Fokusgruppe „Hochschulstrategie NEU“ Dr. Wolfgang Ruttenstorfer, am 31.01. im Haus der Industrie in Wien. An der Ausarbeitung der Strategie waren insgesamt rund 120 Spitzenkräfte aus Industrie und Wirtschaft sowie nationale und internationale Bildungsexpertinnen und -experten beteiligt.

Als Innovationsstandort international mithalten

„Bildung, Wissenschaft, Forschung und Innovation sind wichtigste Ressourcen für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum“, betonte Sorger. In Fortsetzung der Programme „Zukunft der Bildung – Schule 2020“ und „Menschen schaffen Zukunft“ präsentierte die IV daher als nächsten Baustein die „Hochschulstrategie NEU“ für „Hochschulen für die Zukunft“. Diese – an beachtliche Reformen der Vergangenheit anschließende – Strategie sei aus Sicht der IV „gerade jetzt und heute dringend notwendig“, so der IV-Präsident. Es sei oberstes Bildungsgebot, als wohlhabendes Land jetzt das vorhandene Potenzial an Begabungen, Talenten, Engagement auch und besonders im Hochschulbereich zu erkennen und zu entfalten, „um als Innovationsstandort im internationalen Wettbewerb mithalten zu können“.

Wettbewerb um beste Köpfe nimmt zu

Die Rahmenbedingungen für die österreichischen Hochschulen haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Österreich liegt im Zentrum eines sich entwickelnden „Europas des Wissens“. „Der Wettbewerb um die besten Köpfe, Studierenden, Wissenschafter, um Spitzenleistungen in Forschung und Lehre nimmt zu. Es geht darum, ob unsere Universitäten in Zukunft in der Qualität verbessert oder verbürokratisiert werden. Entweder werden die Weichen für eine echte Österreichische Hochschulstrategie gestellt, oder wir lassen uns diese Chance entgehen“, sagte Sorger.

Ruttenstorfer: Hochschulen internationalisieren – mehr High Potentials holen
OMV-Generaldirektor Ruttenstorfer betonte, „das entscheidende Kriterium für die Leistungsfähigkeit des Standorts Österreich ist das Vorantreiben der Internationalisierung unserer Hochschulen“. Österreich liege bei internationalen Rankings im unteren Drittel. „Durch Verbesserungen der Qualität und Attraktivität der Hochschulen müssen wir die Studierenden zu mehr Mobilität motivieren und mehr High Potentials nach Österreich bekommen“. Ruttenstorfer forderte weiters, dass vorhandene Potenziale für die Hochschulen schneller erkannt und an die Institutionen herangeführt werden sowie auch den wissenschaftlichen Nachwuchs ausbilden. Darüber hinaus sprach sich der Leiter der IV-Fokusgruppe für eine Verbreiterung der Hochschulfinanzierung aus. Die Finanzierung der österreichischen Hochschulen erfolge über einen ausgewogenen Mix aus öffentlichen Mitteln, Drittmitteln und Studienbeiträgen. „Hier sind zusätzliche öffentliche Mittel, verteilt nach Prioritäten wie Leistung, Qualität und Effizienz, notwendig“, so Kernforderungen der „Hochschulstrategie NEU“.

Die sieben Reform- und Handlungsfelder für die österreichischen Hochschulen aus Sicht der Industrie:

  • Vorantreiben der Internationalisierung
  • Governance optimieren
  • Potenziale ausschöpfen und neue gewinnen
  • Finanzierung verbessern und verbreitern
  • Qualitätssteigerung
  • Ein verstärkter Wissenstransfer
  • Entwicklung einer nachhaltigen Gesamtstrategie


Mit der vorliegenden „Hochschulstrategie NEU“ verfolgt die IV im Wesentlichen vier Ziele. Österreichs Hochschulen sollen in Lehre und Forschung zu international wettbewerbsfähigen und anerkannten Einrichtungen weiterentwickelt werden, um mehr und besser qualifizierte Absolventinnen und Absolventen auszubilden. Weiters sollen die Hochschulen zur Form einer „unternehmerischen Einrichtungen“ weiterentwickelt werden. Es gilt, für den Standort alle Potenziale und Talente zu identifizieren, zu fördern und zu nutzen. „Wir müssen den österreichischen tertiären Bildungssektor im globalen Wissensraum optimal positionieren. Die ‚Hochschulstrategie NEU’ der Industriellenvereinigung liefert dazu einen aus unserer Sicht umfassenden Beitrag“, schloss Sorger.

 
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