St. Pölten / Gars (nöwpd) - Zehn Jahre nach dem tragischen Unfalltod
von Österreichs international bekanntestem und erfolgreichstem Popmusiker Falco in der Dominikanischen Republik
mehren sich hierzulande die Stimmen, dem verstorbenen Künstler ein eigenes Museum zu widmen. Dieses könnte
durchaus auf blau-gelbem Boden entstehen. Denn obwohl Hans Hölzel, der unter dem Namen Falco Karriere machte,
gebürtiger Wiener war, hatte er sowohl beruflich als auch privat enge Bindungen an Niederösterreich.
"An uns ist in der Sache noch niemand herangetreten. Aber wenn es einen Betreiber und ein passendes Unternehmenskonzept
gibt, sehen wir uns das Projekt natürlich an. Dann werden wir entscheiden, ob es für eine Förderung
in Frage kommt. Grundsätzlich wäre eine Falco-Gedenkstätte für viele Musikfans bestimmt ein
großer Anziehungspunkt", meint Helmut Miernicki, Hauptgeschäftsführer der NÖ Regionalisierungsagentur
ecoplus, auf eine entsprechende Anfrage des NÖ Wirtschaftspressedienstes.
Die Idee zu einem Falco-Museum in Niederösterreich ist nicht neu: Der verstorbene Musiker besaß in Gars/Kamp
im Waldviertel eine Villa, wo noch heute zahlreiche persönliche Gegenstände, wie u.a. seine Gitarren
und Platin-Schallplatten, lagern. Schon bald nach Falcos Tod im Februar 1998 kamen Überlegungen auf, die Villa
in Form einer Gedenkstätte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Als möglicher Financier
hatte sich Ronald Seunig, Besitzer des Einkaufszentrums "Excalibur" beim österreichisch-tschechischen
Grenzübergang Kleinhaugsdorf und enger Freund von Hans Hölzel, selbst ins Spiel gebracht. Aus dem Projekt
ist jedoch - obwohl auch von der Gemeinde Gars/Kamp befürwortet - bis dato nichts Konkretes geworden.
Von Niederösterreich ging der Startschuss für Falcos einmalige internationale Karriere aus: Denn die
im Herbst 1981 veröffentlichte Single "Der Kommissar", von der weltweit sieben Millionen Stück
abgesetzt wurden, entstand im Tonstudio des Musikproduzenten Robert Ponger in Flandorf im Bezirk Korneuburg. Gemeinsam
mit Ponger nahm Falco dort die Alben "Einzelhaft", "Junge Römer" und "Data de Groove"
auf. Insgesamt verkaufte der Künstler 60 Millionen Tonträger. Sein erfolgreichster Titel "Rock me
Amadeus" stand 1986 als bisher erstes und einziges deutschsprachiges Lied drei Wochen lang an der Spitze der
US-amerikanischen Hitparade. |