Bekommt Niederösterreich ein Falco-Museum?   

erstellt am
30. 01. 08

St. Pölten / Gars (nöwpd) - Zehn Jahre nach dem tragischen Unfalltod von Österreichs international bekanntestem und erfolgreichstem Popmusiker Falco in der Dominikanischen Republik mehren sich hierzulande die Stimmen, dem verstorbenen Künstler ein eigenes Museum zu widmen. Dieses könnte durchaus auf blau-gelbem Boden entstehen. Denn obwohl Hans Hölzel, der unter dem Namen Falco Karriere machte, gebürtiger Wiener war, hatte er sowohl beruflich als auch privat enge Bindungen an Niederösterreich.

"An uns ist in der Sache noch niemand herangetreten. Aber wenn es einen Betreiber und ein passendes Unternehmenskonzept gibt, sehen wir uns das Projekt natürlich an. Dann werden wir entscheiden, ob es für eine Förderung in Frage kommt. Grundsätzlich wäre eine Falco-Gedenkstätte für viele Musikfans bestimmt ein großer Anziehungspunkt", meint Helmut Miernicki, Hauptgeschäftsführer der NÖ Regionalisierungsagentur ecoplus, auf eine entsprechende Anfrage des NÖ Wirtschaftspressedienstes.

Die Idee zu einem Falco-Museum in Niederösterreich ist nicht neu: Der verstorbene Musiker besaß in Gars/Kamp im Waldviertel eine Villa, wo noch heute zahlreiche persönliche Gegenstände, wie u.a. seine Gitarren und Platin-Schallplatten, lagern. Schon bald nach Falcos Tod im Februar 1998 kamen Überlegungen auf, die Villa in Form einer Gedenkstätte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Als möglicher Financier hatte sich Ronald Seunig, Besitzer des Einkaufszentrums "Excalibur" beim österreichisch-tschechischen Grenzübergang Kleinhaugsdorf und enger Freund von Hans Hölzel, selbst ins Spiel gebracht. Aus dem Projekt ist jedoch - obwohl auch von der Gemeinde Gars/Kamp befürwortet - bis dato nichts Konkretes geworden.

Von Niederösterreich ging der Startschuss für Falcos einmalige internationale Karriere aus: Denn die im Herbst 1981 veröffentlichte Single "Der Kommissar", von der weltweit sieben Millionen Stück abgesetzt wurden, entstand im Tonstudio des Musikproduzenten Robert Ponger in Flandorf im Bezirk Korneuburg. Gemeinsam mit Ponger nahm Falco dort die Alben "Einzelhaft", "Junge Römer" und "Data de Groove" auf. Insgesamt verkaufte der Künstler 60 Millionen Tonträger. Sein erfolgreichster Titel "Rock me Amadeus" stand 1986 als bisher erstes und einziges deutschsprachiges Lied drei Wochen lang an der Spitze der US-amerikanischen Hitparade.
 
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