Platter: Neue Strategie gegen Kriminalität und Sicherheitsprobleme aus Rumänien   

erstellt am
29. 01. 08

Bukarest (bmi) - Bundesminister Günther Platter und Rumäniens Innenminister Cristian David haben am 28.01. in Bukarest eine neue Strategie gegen die aus Rumänien kommende Kriminalität in Österreich und das Problem der Ausbeutung von Kindern durch organisierte Bettelbanden vereinbart und ein Abkommen für eine enge Zusammenarbeit vor und während der EURO 2008 unterzeichnet.

"Ich habe bei meinem Amtskollegen Cristian David erreicht, dass Rumänien eine Eingreiftruppe zur Bekämpfung aller Sicherheitsprobleme im Ausland aufstellen wird. Damit können wir künftig gesamtheitlich und flexibel auf aktuelle Herausforderungen reagieren," sagte Bundesminister Günther Platter, heute, Dienstag. Zudem unterzeichneten die beiden Minister ein Abkommen über eine enge Zusammenarbeit bei der Fußball-Europameisterschaft EURO 2008.

"Ich bin sehr an einem besseren Image Rumäniens im Ausland interessiert und werde Österreich daher bei der Bekämpfung der aktuellen Herausforderungen im Bereich der Sicherheit voll unterstützen", betonte der rumänische Innenminister Cristian David. Rumänien werde sofort mit der Auswahl der Spezialisten für die Eingreiftruppe beginnen. "Damit werden wir in wenigen Wochen ein flexibles Instrumentarium für unterschiedliche Probleme zur Verfügung haben, egal ob es um Eigentums- oder Raubdelikte geht oder auch das Problem rumänischer Bettelbanden in Österreich, bei dem wir schon durch die enge Kooperation der vergangenen Wochen einen deutlichen Rückgang verzeichnen konnten," sagte Platter.

"Das Abkommen über die Zusammenarbeit bei der EURO beinhaltet vor allem auch ganz konkrete Maßnahmen zur Verhinderung der Ausreise von Hooligans aus Rumänien", erläuterte der österreichische Innenminister. Hinzu kommen ein enger Informationsaustausch, die Begleitung rumänischer Fans durch rumänische szenekundige Beamte, personelle Unterstützung bei Bedarf, ein regelmäßiger Austausch von Lagebildern, z.B. über Hooligans oder organisierte Kriminalität, und eine enge Kooperation im Bereich der Medienarbeit. "Es liegt im Interesse beider Staaten und der gesamten EU, dass dieses weltweit drittgrößte Sportereignis ein schönes und sicheres Fußballfest wird", so Platter.

Darüber hinaus haben Österreich und Rumänien eine enge Kooperation bei Sicherheitsprojekten in Mittel- und Südosteuropa vereinbart. "Rumänien wird uns etwa als Juniorpartner bei der Bewerbung für das EU-Projekt ILECUs unterstützen, bei dem es um den Aufbau von Polizeikooperationseinheiten am Westbalkan geht", erläuterte Platter. Auch bei der Umsetzung der Polizeikooperationskonvention für Südosteuropa sowie der Stärkung des SECI Centers, das eine wichtige Drehscheibe für die polizeiliche Zusammenarbeit in Südosteuropa darstellt, werden Österreich und Rumänien künftig noch enger kooperieren.

"Ich freue mich auch sehr, dass Rumänien bald dem Prümer Vertrag beitreten wird. Österreich bietet hier seine volle Unterstützung bei der Umsetzung an", sagte Platter. "Insgesamt war das also ein sehr erfolgreicher Besuch, der wieder einmal unterstreicht, wie wichtig heute die internationale Zusammenarbeit für die Sicherheit in Österreich ist, " schloss der Bundesminister.
 
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