Besondere Hilfe für junge Pflegepatienten
Bregenz (vlk) - Die Pflegebetreuung von Kindern ist eine spezielle Herausforderung. Um auch dabei
dem Grundsatz "ambulant vor stationär" zu folgen, gibt es in Vorarlberg seit vier Jahren die Mobile
Kinderkrankenpflege – "ein Angebot, das sich seither bestens bewährt", so Landeshauptmann Herbert
Sausgruber und Gesundheitsreferent Landesstatthalter Markus Wallner am 29.01. im Pressefoyer. Ziel ist es, die
Lebensqualität der Kinder zu verbessern und die Krankenhausaufenthalte zu verkürzen.
Bei der Mobilen Kinderkrankenpflege betreuen speziell ausgebildete Kinderkrankenschwestern insbesondere schwer-
und schwerstkranke Kinder und Jugendliche zu Hause. Im Jahr 2007 wurden vorarlbergweit 44 Kinder und Jugendliche
gepflegt (2006: 39 Kinder) und 2.515 Leistungsstunden erbracht (2006: 2.181 Stunden). Insgesamt waren drei, ab
September 2007 vier Pflegekräfte im Rahmen der Mobilen Kinderkrankenpflege beschäftigt.
Die Möglichkeit, zu Hause in vertrauter Umgebung von den eigenen Angehörigen intensiv betreut und unterstützt
werden zu können, ist laut LSth. Wallner gerade bei jungen Patientinnen und Patienten wichtig. Das Familienleben
kann sich im häuslichen Bereich leichter normalisieren, das familiäre Netz wird tragfähiger. "Die
Pflegefachkräfte werden somit zu wichtigen Bezugspersonen im Familiensystem, sie bringen Kontinuität,
Sicherheit, Entlastung und bestärkten die Eltern in ihrer Aufgabe", betonte Wallner.
Durch die Kinderkrankenpflege wird ein reibungsloser Übergang von der Spitalspflege in die häusliche
Pflege. Um eine kontinuierliche Betreuung zu gewährleisten, erfolgt ein ständiger Informationsaustausch
mit allen Beteiligten, erläuterte Primar Bernd Ausserer, Leiter der Kinder- und Jugendheilkunde am Krankenhaus
Dornbirn.
Vor Übernahme eines Kindes nach Hause wird sichergestellt, dass die Eltern bzw. pflegenden Angehörigen
die alltäglichen Pflegemaßnahmen sicher beherrschen. Sabine Österreicher, Projektleiterin bei der
connexia: "Die Praxis zeigt, dass es zwischen der Pflege von Erwachsenen und von Kindern Unterschiede gibt."
Den Familien entstehen für die Mobile Kinderkrankenpflege keine zusätzlichen Kosten. Die Projektkosten
bis Ende 2008 werden von der Gesundheitsplattform im Umfang von 166.000 Euro finanziert. |