Bestrahlungsgerät revolutioniert "maßgeschneiderte" Radiotherapie
Wien (akh) - Grosser Erfolg für die Universitätsklinik für Strahlentherapie am Allgemeinen
Krankenhaus Wien/ Medizinischen Universität Wien: Seit kurzem steht den Wiener StrahlentherapeutInnen mit
IMAT – eine Bestrahlungstechnik zur Verfügung, die genauer, schonender und effektiver gegen Tumoren in besonders
empfindlichen Körperbereichen eingesetzt werden kann.
Seit einigen Jahren gibt es in der Radioonkologie die Möglichkeit, den Tumor „intensitätsmoduliert“,
das heißt maßgeschneidert entsprechend der Tumorform und mit Rücksicht auf das umgebende oft sehr
empfindliche gesunde Gewebe zu bestrahlen. Die Universitätsklinik für Strahlentherapie des AKH Wien/Medizinische
Universität Wien hat hier wissenschaftlich und medizinisch international eine Spitzenstellung.
Neu ist jetzt die Möglichkeit, die Strahlungsintensität laufend zu modulieren während sich die Strahlungsquelle
in einem Bogen um den Patienten bewegt – daher der Name: Intensity-Modulated-ARC-Therapy (IMAT). Der Vorteil: empfindliche
gesunde Organe können noch besser geschont, der Tumor dagegen kann effektiver und noch zielgenauer bestrahlt
werden. Für die PatientInnen erhöhen sich einerseits die Heilungschancen. Andererseits verkürzt
sich die Bestrahlungszeit deutlich von bisher etwa 15 auf 6-7 Minuten. Gerade für schwerkranke PatientInnen
ist das eine spürbare Erleichterung.
„Das neue Gerät wird die „maßgeschneiderte“ intensitätsmodulierte Radiotherapie revolutionieren
und für die nächsten zehn Jahre mitbestimmen“, so Klinikvorstand Univ. Prof. Dr. Richard Pötter.
Schon bald, so hoffen Pötter und seine MitarbeiterInnen, werden neben Tumoren der Kopf-Hals-Region auch Krebserkrankungen
der Lunge, entlang der Wirbelsäule oder im Beckenbereich mit IMAT bestrahlt werden.
Die Universitätsklinik für Strahlentherapie am AKH hat wegen ihrer international herausragenden Position
vom Hersteller Elekta den Zuschlag für die neue Technik bekommen. „Damit haben wir uns im Wettbewerb unter
den führenden radioonkologischen Kliniken weltweit ausgezeichnet positionieren können. Nur das Londoner
Royal Marsden Hospital hat ebenfalls diese Woche die neue Technik erstmals angewandt“, freuen sich Prof. Georg
und Prof. Dieckmann, die von medizinischer Seite diese Entwicklung koordiniert: „IMAT wird uns medizinisch und
wissenschaftlich einen enormen Schub bringen.“
Die Universitätsklinik für Strahlentherapie ist die größte Strahlenklinik in Österreich
und behandelt jährlich etwa 3.000 PatientInnen. |