Immer mehr Unternehmerinnen in NÖ
St. Pölten (nöwpd) - Niederösterreich wird zunehmend zum Gründerinnen-Land. Lag
der Frauen-Anteil bei den Unternehmensgründungen 2006 noch unter 40 Prozent, so erreichte er 2007 bereits
44 Prozent. "Der Anteil der Gründerinnen ist in den vergangenen zehn Jahren um 17 Prozent angestiegen",
freut sich Sonja Zwazl, Präsidentin der NÖ Wirtschaftskammer.
Es gebe viele gute Gründe, sich über die neuen Unternehmerinnen und Unternehmer im Land zu freuen, so
Zwazl bei der Präsentation der GründerInnen-Bilanz 2007. "Exakt 6.113 Neugründungen in Niederösterreich
sind neuer Rekord." In der blau-gelben Wirtschaftskammer registriert man aber auch mit besonderem Stolz, "dass
sich die Gründerinnen und Gründer in unserem Bundesland besonders gut im Markt behaupten". Die "Überlebensrate"
ist mit fast 74 Prozent überdurchschnittlich hoch. Das heißt, so Zwazl: "In Niederösterreich
sind auch nach fünf Jahren noch mehr als sieben von zehn Jungunternehmern erfolgreich am Markt tätig."
Die Wirtschaftskammer sorge aber auch dafür, dass der Nachwuchs optimale Entwicklungsmöglichkeiten vorfindet,
betont Zwazl. Allein im Vorjahr haben die Experten der blau-gelben Kammer rund 15.000 Beratungen durchgeführt.
"Damit beraten wir pro Tag über 40 Gründungswillige im ganzen Land", heißt es aus der
NÖ Wirtschaftskammer.
Der fruchtbarste Boden für Gründer liegt in Niederösterreich offensichtlich südlich von Wien.
Mödling (679 Gründungen) und Baden (659) führen im Ranking der Top-Ten-Gründerbezirke, gefolgt
von den Bezirken Wien-Umgebung (610 Gründungen) und St. Pölten (494).
Die höchsten Zuwächse im Jahresvergleich (2006/2007) verbuchten aber kleinere Bezirke: Lilienfeld punktet
mit einer Steigerungsrate von über 42 Prozent (von 57 auf 81 Gründungen), gefolgt von Mistelbach und
Horn mit jeweils rund 20 Prozent Zuwachs.
Im Branchen-Vergleich führen nach wie vor Gewerbe & Handwerk (34,3 Prozent der Gründungen) vor dem
Handel (26,6 Prozent) und den IT- und Berater-Berufen (23,8 Prozent). Auch hier seien die Frauen im Vormarsch,
sagt Sonja Zwazl im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst: "Die früher klassischen Frauenberufe
sind nicht mehr der Schwerpunkt. Jetzt sind Frauen zunehmend als Beraterinnen, in der Marktkommunikation, aber
auch im IT-Bereich tätig."
Und eine weitere bemerkenswerte Entwicklung zeichnet sich bei den GründerInnen ab: Immer mehr ganz junge Menschen
(jünger als 20) trauen sich die Selbständigkeit zu. Die Rate liegt zwar erst bei rund 1,5 Prozent, die
Tendenz sei aber "deutlich steigend", so Zwazl. Freilich: Der oder die typische GründerIn ist doch
schon um einiges älter und erfahrener nämlich 37,3 Jahre im Niederösterreich-Durchschnitt. |