Abgeschlossene Windwurferhebung ergibt 300.000
statt 500.000 Festmeter – Bundesforste werden für Dritte eine halbe Million Festmeter aufarbeiten
Wien (öbf) - Die Schadensmengen aufgrund des Sturmtiefs Paula sind bei den Österreichischen Bundesforsten
(ÖBf) geringer ausgefallen, als es die ersten Schätzungen ergeben haben. Während die erste Analyse
eine Windwurfmenge von knapp unter einer halben Million Festmeter ergab, kann das endgültige Ausmaß
der Auswirkungen von Paula mit weniger als 300.000 Festmetern festgesetzt werden. Die Differenz zwischen erster
Schätzung und endgültigem Schadensausmaß ergibt sich vor allem aufgrund von hochgelegenen Gebieten,
die im Zuge der Erstanalyse nicht zur Gänze erreicht und deshalb nur grob angeschätzt wurden.
„Damit liegt die Windwurfmenge bei gerade einem Fünftel jener Menge, die vor rund einem Jahr durch den Orkan
Kyrill auf ÖBf-Flächen verursacht wurde“, ist ÖBf-Vorstandssprecher Georg Erlacher erleichtert.
„Dieser Wert unterschreitet auch klar unsere durchschnittliche Jahres-Schadensmenge – Paula ist für die Bundesforste
also kein Sonderfall.“ Angesichts der Tatsache, dass es im angrenzenden Ausland keine Schadensmengen gibt, sieht
Erlacher Markt-Auswirkungen – wenn überhaupt – nur auf sehr regionaler Ebene. Wichtig sei jetzt vor allem
die Solidarität innerhalb der Forstbranche: „Die Bundesforste werden das gesamte Jahr keine reguläre
Ernte vornehmen. Alle Betriebe, die von Paula verschont geblieben sind, sollten jetzt die Holzernte zumindest bis
zum Herbst im Sinne einer Marktentlastung aussetzen.“
Nachdem die Bundesforste von den beiden großen Windwürfen in der jüngsten Vergangenheit – „Uschi“
im Jahr 2002 und „Kyrill“ im Vorjahr – mit jeweils zumindest einer Jahres-Erntemenge betroffen waren, konnte ein
profunder Erfahrungsschatz beim Umgang mit Großschadens-Ereignissen entwickelt werden. „Von unseren schmerzlichen
Erfahrungen mit den Windwürfen der vergangenen Jahre sollen jetzt andere profitieren“ betont Erlacher, der
dies auch als Verantwortung des Leitbetriebes Bundesforste sieht. „Bei uns laufen die Telefone heiß mit Anfragen,
wie man mit dem Windwurf-Schaden umgehen soll. Wir versuchen zu helfen, wo wir können.“
Insgesamt werden die Bundesforste mit ihren Forsttechnikbetrieben neben den eigenen Schadensmengen zusätzlich
noch mehr als 500.000 Festmeter für andere Betriebe in der Steiermark und in Kärnten aufarbeiten. Das
Weitergeben des Know-hows bei der Windwurf-Aufarbeitung reicht bei den Bundesforsten von der so notwendigen Nachbarschaftshilfe
bis zur Hauptverantwortung für die Einsatztrupps zur Windwurf-Aufarbeitung im Bundesland Kärnten. |