Sturmtief Paula: Schäden bei Bundesforsten deutlich geringer als erwartet   

erstellt am
11. 02. 08

Abgeschlossene Windwurferhebung ergibt 300.000 statt 500.000 Festmeter – Bundesforste werden für Dritte eine halbe Million Festmeter aufarbeiten
Wien (öbf) - Die Schadensmengen aufgrund des Sturmtiefs Paula sind bei den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) geringer ausgefallen, als es die ersten Schätzungen ergeben haben. Während die erste Analyse eine Windwurfmenge von knapp unter einer halben Million Festmeter ergab, kann das endgültige Ausmaß der Auswirkungen von Paula mit weniger als 300.000 Festmetern festgesetzt werden. Die Differenz zwischen erster Schätzung und endgültigem Schadensausmaß ergibt sich vor allem aufgrund von hochgelegenen Gebieten, die im Zuge der Erstanalyse nicht zur Gänze erreicht und deshalb nur grob angeschätzt wurden.

„Damit liegt die Windwurfmenge bei gerade einem Fünftel jener Menge, die vor rund einem Jahr durch den Orkan Kyrill auf ÖBf-Flächen verursacht wurde“, ist ÖBf-Vorstandssprecher Georg Erlacher erleichtert. „Dieser Wert unterschreitet auch klar unsere durchschnittliche Jahres-Schadensmenge – Paula ist für die Bundesforste also kein Sonderfall.“ Angesichts der Tatsache, dass es im angrenzenden Ausland keine Schadensmengen gibt, sieht Erlacher Markt-Auswirkungen – wenn überhaupt – nur auf sehr regionaler Ebene. Wichtig sei jetzt vor allem die Solidarität innerhalb der Forstbranche: „Die Bundesforste werden das gesamte Jahr keine reguläre Ernte vornehmen. Alle Betriebe, die von Paula verschont geblieben sind, sollten jetzt die Holzernte zumindest bis zum Herbst im Sinne einer Marktentlastung aussetzen.“

Nachdem die Bundesforste von den beiden großen Windwürfen in der jüngsten Vergangenheit – „Uschi“ im Jahr 2002 und „Kyrill“ im Vorjahr – mit jeweils zumindest einer Jahres-Erntemenge betroffen waren, konnte ein profunder Erfahrungsschatz beim Umgang mit Großschadens-Ereignissen entwickelt werden. „Von unseren schmerzlichen Erfahrungen mit den Windwürfen der vergangenen Jahre sollen jetzt andere profitieren“ betont Erlacher, der dies auch als Verantwortung des Leitbetriebes Bundesforste sieht. „Bei uns laufen die Telefone heiß mit Anfragen, wie man mit dem Windwurf-Schaden umgehen soll. Wir versuchen zu helfen, wo wir können.“

Insgesamt werden die Bundesforste mit ihren Forsttechnikbetrieben neben den eigenen Schadensmengen zusätzlich noch mehr als 500.000 Festmeter für andere Betriebe in der Steiermark und in Kärnten aufarbeiten. Das Weitergeben des Know-hows bei der Windwurf-Aufarbeitung reicht bei den Bundesforsten von der so notwendigen Nachbarschaftshilfe bis zur Hauptverantwortung für die Einsatztrupps zur Windwurf-Aufarbeitung im Bundesland Kärnten.
 
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