Studie ortet großen Aufholbedarf in Sachen "Collaboration"   

erstellt am
11. 02. 08

Globalisierte Wirtschaft erfordert mehr überbetriebliche Zusammenarbeit – vor allem von KMU
Wien (pwk) - Die Internationalisierung der Wirtschaft führt weltweit zu immer mehr unternehmensübergreifender Kooperation. Vor allem in den Bereichen Ausbildung, Forschung und Entwicklung, Produktion, Logistik und im IT- und Telekom-Bereich ist „Collaboration“ in vielen Ländern bereits in aller Munde. In Österreich ist die Bereitschaft zur unternehmensübergreifenden Kooperation jedoch noch zu wenig ausgeprägt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von CISCO und Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) unter 335 Führungskräften, die am 08.02. von WKÖ-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser und Carlo Wolf, General Manager von CISCO Austria, in Wien vorgestellt wurde.

Demnach beurteilen nur 3,3 Prozent der österreichischen Unternehmen die Bereitschaft zur unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit hierzulande als „sehr ausgeprägt“. Beim Rest herrscht geteilte Meinung. Etwas mehr als Hälfte (51,9%) aller Befragten bezeichnet die Kooperationsbereitschaft mit „kaum vorhanden“, während 46 Prozent sie noch mit „gut“ beurteilen.

Handlungsbedarf sehen die heimischen Unternehmen jedoch praktisch durchgängig – vor allem im Vergleich zu anderen Ländern. Über 92 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Kooperationsbereitschaft in der Wirtschaft anderer Länder ausgeprägter (36,4% „generell“, 55,8% „in manchen Bereichen“) als in Österreich ist und dass Maßnahmen gesetzt werden sollten.

„Wir haben in Österreich hervorragende Cluster, z. B. in der Automobilindustrie oder im Pharma-Bereich, die keinen internationalen Vergleich scheuen müssen. Die Studie zeigt jedoch auf, dass es in vielen Bereichen noch starke Vorbehalte gegenüber unternehmensübergreifenden Kooperationen gibt“, sagte Hochhauser. Dabei sei es bewiesen, dass es in vielen Teilsegmenten der Wirtschaft sinnvoll ist, auch mit seinen lokalen Mitbewerbern zu kooperieren, um im internationalen Wettbewerb besser bestehen und erfolgreich sein zu können.

„Die Ergebnisse der Studie sind für die Wirtschaftskammer eine Bestätigung, aber auch ein Auftrag, unsere Mitglieder dahingehend zu informieren, wie wichtig Kooperation im Unternehmensalltag ist“, so Hochhauser: „Das gilt vor allem auch für KMU.“

Die Bandbreite erfolgreicher Kooperation reiche von der kleinbetrieblichen Zusammenarbeit in ländlichen Gebieten bis hin zu dem von der Wirtschaftskammer Österreich auf die Beine gestellten Netzwerk Umwelt- und Energietechnik International – kurz NUI genannt –, mit dem mehr als 600 Unternehmen aus dieser boomenden Branche in ihren Auslandsaktivitäten unterstützt werden. Ein weiteres Vorzeigebeispiel für unternehmensübergreifende Kooperation seien die Ausbildungsverbünde, von denen es in ganz Österreich bereits zwischen 3000 und 4000 gibt.

„’Collaboration’ entsteht zuallererst in den Köpfen der Menschen und kann erst danach in den Unternehmen umgesetzt werden“, sagte Carlo Wolf, General Manager von CISCO Austria. Er gab sich überzeugt, dass „Kooperation eine überlebensnotwendige Tugend werden wird“.
 
zurück