Globalisierte Wirtschaft erfordert mehr überbetriebliche Zusammenarbeit
– vor allem von KMU
Wien (pwk) - Die Internationalisierung der Wirtschaft führt weltweit zu immer mehr unternehmensübergreifender
Kooperation. Vor allem in den Bereichen Ausbildung, Forschung und Entwicklung, Produktion, Logistik und im IT-
und Telekom-Bereich ist „Collaboration“ in vielen Ländern bereits in aller Munde. In Österreich ist die
Bereitschaft zur unternehmensübergreifenden Kooperation jedoch noch zu wenig ausgeprägt. Zu diesem Ergebnis
kommt eine Studie von CISCO und Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) unter 335 Führungskräften,
die am 08.02. von WKÖ-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser und Carlo Wolf, General Manager von CISCO
Austria, in Wien vorgestellt wurde.
Demnach beurteilen nur 3,3 Prozent der österreichischen Unternehmen die Bereitschaft zur unternehmensübergreifenden
Zusammenarbeit hierzulande als „sehr ausgeprägt“. Beim Rest herrscht geteilte Meinung. Etwas mehr als Hälfte
(51,9%) aller Befragten bezeichnet die Kooperationsbereitschaft mit „kaum vorhanden“, während 46 Prozent sie
noch mit „gut“ beurteilen.
Handlungsbedarf sehen die heimischen Unternehmen jedoch praktisch durchgängig – vor allem im Vergleich zu
anderen Ländern. Über 92 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Kooperationsbereitschaft in
der Wirtschaft anderer Länder ausgeprägter (36,4% „generell“, 55,8% „in manchen Bereichen“) als in Österreich
ist und dass Maßnahmen gesetzt werden sollten.
„Wir haben in Österreich hervorragende Cluster, z. B. in der Automobilindustrie oder im Pharma-Bereich, die
keinen internationalen Vergleich scheuen müssen. Die Studie zeigt jedoch auf, dass es in vielen Bereichen
noch starke Vorbehalte gegenüber unternehmensübergreifenden Kooperationen gibt“, sagte Hochhauser. Dabei
sei es bewiesen, dass es in vielen Teilsegmenten der Wirtschaft sinnvoll ist, auch mit seinen lokalen Mitbewerbern
zu kooperieren, um im internationalen Wettbewerb besser bestehen und erfolgreich sein zu können.
„Die Ergebnisse der Studie sind für die Wirtschaftskammer eine Bestätigung, aber auch ein Auftrag, unsere
Mitglieder dahingehend zu informieren, wie wichtig Kooperation im Unternehmensalltag ist“, so Hochhauser: „Das
gilt vor allem auch für KMU.“
Die Bandbreite erfolgreicher Kooperation reiche von der kleinbetrieblichen Zusammenarbeit in ländlichen Gebieten
bis hin zu dem von der Wirtschaftskammer Österreich auf die Beine gestellten Netzwerk Umwelt- und Energietechnik
International – kurz NUI genannt –, mit dem mehr als 600 Unternehmen aus dieser boomenden Branche in ihren Auslandsaktivitäten
unterstützt werden. Ein weiteres Vorzeigebeispiel für unternehmensübergreifende Kooperation seien
die Ausbildungsverbünde, von denen es in ganz Österreich bereits zwischen 3000 und 4000 gibt.
„’Collaboration’ entsteht zuallererst in den Köpfen der Menschen und kann erst danach in den Unternehmen umgesetzt
werden“, sagte Carlo Wolf, General Manager von CISCO Austria. Er gab sich überzeugt, dass „Kooperation eine
überlebensnotwendige Tugend werden wird“. |