Wien (sk) - Der SPÖ-Europaabgeordnete Hannes Swoboda zeigt sich über die offensichtlich negative
Haltung der EU-Kommission zum Vorschlag mehrerer Mitgliedstaaten, darunter auch Österreich, Lösungen
für die Reorganisation des Energiesektors herbeizuführen, enttäuscht. Gleichzeitig kündigt
er an, entsprechende Vorschläge bei den Beratungen im Europäischen Parlament einzubringen. "Es ist
sehr bedauerlich, dass die EU-Kommission und hier vor allem Energiekommissar Piebalgs keine Bereitschaft zeigen,
die Vorschläge ernsthaft zu diskutieren. Der so genannte 'Dritte Weg' löst eine Vielzahl der anstehenden
Probleme, insbesondere den Zugang für neue Marktteilnehmer zum Übertragungsnetz und die Vornahme der
notwendigen Investitionen, gerade bei grenzüberschreitenden Projekten. Der Vorschlag sieht etwa vor, dass
Ersatzvornahmen angeordnet werden können, sollte ein Netzbetreiber seinen Investitionsverpflichtungen nicht
nachkommen", erläutert Swoboda.
"Ich werde jedenfalls - gemeinsam mit anderen Kollegen - die entsprechenden Vorschläge auch in die parlamentarischen
Beratungen als Abänderungsvorschläge einbringen", kündigt Swoboda an. "Die Änderungen
werden vor allem darauf abzielen, den Netzzugang für alternative Energieproduzenten prioritär zu behandeln.
Darüber hinaus sollten die Regulierungsvorschläge des 'Dritten Weges' mit einer zeitlichen Beschränkung
und der Notwendigkeit der regelmäßigen Überprüfung versehen werden, um den Druck auf die genaue
Einhaltung der Regeln zu erhöhen. Eine Miteinbeziehung der modifizierten Vorschläge des 'Dritten Weges'
würde jedenfalls eine rasche Einigung zwischen Rat und Parlament erleichtern", ist der SPÖ-Europaabgeordnete
überzeugt.
Swoboda wünscht sich allerdings nicht nur in der Frage der Reorganisation des Energiesektors mehr Flexibilität
von der EU-Kommission, sondern auch bei den Biokraftstoffen. "Es zeigt sich immer mehr, dass die ökologische
Bilanz bei den herkömmlichen technologischen Verfahren der Produktion dieser Kraftstoffe negativ ist. Die
optimistische Haltung des EU-Kommissars ist nicht begründet und sollte revidiert werden. Bei den parlamentarischen
Beratungen werde ich ein verstärktes Eintreten hinsichtlich einer positiven Ökobilanz einfordern, sowie
eine Aufstockung der Forschungsmittel für umweltfreundlichere Technologien zur Herstellung von Biokraftstoffen",
so Swoboda abschließend. |