Bozen (lpa) - Über die Zusammenarbeit und den Austausch im Bereich der
ladinischen Kultur hat Ladinerlandesrat Florian Mussner am 07.02. in St. Martin in Thurn mit einer Delegation des
ladinischen Kulturinstituts „Cesa de Jan“ in Col gesprochen. „Die Zusammenarbeit zwischen den Ladinern in den Bereichen
Schule, Kultur und Kunst soll über die Landesgrenzen hinaus gepflegt und weiter intensiviert werden“, unterstrich
Mussner.
Wenn es nach Landesrat Mussner geht, soll die gemeinsame Arbeit im Kultur- und Schulsektor zwischen den Ladinern
in und außerhalb Südtirols noch weiter ausgebaut werden. Dies bekräftigte Mussner gegenüber
Moreno Kerer, dem Direktor der „Cesa de Jan“ und Nani Pellegrini, dem Präsidenten des Kulturinstituts der
Ladiner im Belluno. „Die Ladiner sollen alle die gleichen Rechten und Chancen haben. Ein erster wichtiger Weg dahin
führt über die gemeinsame Arbeit in den Bereichen Kultur und Schule“, betonte der Ladinerlandesrat.
Kerer und Pellegrini haben sich bei ihrem Besuch in St. Martin in Thurn die neue Struktur des ladinischen Kulturinstitut
genauer angeschaut. Der Direktor und der Präsident des Instituts Leander Moroder und Hugo Valentin informierten
die Besucher ebenso wie Alexander Prinoth und Alexander Piccolruaz von der Landesabteilung ladinische Kultur im
Detail über die laufenden Projekte und Vorhaben in Sachen ladinische Kultur.
Um die Partnerschaft zwischen den Kultureinrichtungen zu verstärken, wurde auf Vorschlag von Landesrat Mussner
vereinbart, dass auch ein Ladiner als Vertreter der drei historischen ladinischen Gemeinden Buchenstein, Col und
Ampezzo im wissenschaftlichen Beirat des „Micura de Rü“ sitzen soll. Bis Ende März sollen die Ladiner
von Buchenstein, Col und Ampezzo eine Person dafür namhaft machen. Weiters soll die „Cesa de Jan“ Zugriff
auf die Datenbank des „Micura de Rü“ bekommen. In den Datenbanken befinden sich z.B. die Wörterbücher
für „Gherdëina“ und „Badiot“. „Auf diese Weise können Synergien genutzt werden“, hob Landesrat Mussner
hervor.
Gemeinsam an einem Strang gezogen werden müsste vor allem im Schulbereich, sagte Mussner. „Auch die ladinischen
Kinder der historischen ladinischen Gemeinden in der Nachbarprovinz sollen bereits im Kindergarten und in der Schule
die Möglichkeit haben ihre Muttersprache richtig sprechen und schreiben zu lernen“, meinte Mussner. In diesem
Sinne ist es laut Mussner wichtig, auch bei den didaktischen Materialen gemeinsame Sache zu machen. „Wir wollen
die Ladiner der drei Gemeinden verstärkt in die Arbeit des ladinischen Pädagogischen Instituts einbinden
und unsere Erfahrungen und Publikationen auch weitergeben“, so der Ladinerlandesrat.
Einsetzen will sich Mussner auch dafür, dass den ladinischen Nachbargemeinden in den Sendungen in der Muttersprache
Platz gewidmet wird. In der über die Rai ausgestrahlten und vom Land mitfinanzierten Sendung „Scenar“ würden
bereits jetzt Themen der Ladinern außerhalb der Provinz behandelt, sagte Mussner.
Das ladininsche Kulturinstitut „Micura de Rü“ und das ladinsiche Kulturinstitut für die Gemeinden Buchenstein,
Col und Ampezzo „Cesa de Jan“ haben sich bereits in den vergangenen Jahren um eine Zusammenarbeit bemüht.
So sitzt beispielsweise der Direktor des „Micura de Rü“ Moroder im wissenschaftlichen Beirat der „Cesa de
Jan“. |