Gut informiert kann man sicher die Skiferien genießen!   

erstellt am
08. 02. 08

Innsbruck (lk) - „Die Kombination aus der derzeitigen Lawinensituation, dem zu erwartenden Schönwetter an diesem Wochenende und der dadurch bedingten erhöhten Frequentierung des freien Geländes durch Wintersportler könnte zu vermehrten Lawinenunfällen führen“, mahnt Tirols Sicherheits-Landesrat Anton Steixner alle WintersportlerInnen, vor Beginn einer Skitour oder Variantenfahrten genaue Informationen über die lokalen Gefahrenbereiche einzuholen. Denn „gut informiert kann man sicher die Skiferien genießen."

„Die Lawinengefahr an diesem Wochenende bleibt höhenabhängig – oberhalb von etwa 1900 m herrscht erhebliche Gefahr (= Stufe 3), darunter ist diese meist schon mäßig und in besonders schneearmen Gebieten auch gering“, erklärt DI Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst des Landes Tirol. „In ganz Tirol stellen unverändert Triebschneeansammlungen, die sich während der vergangenen, sehr windreichen Zeit gebildet haben, eine mögliche Gefahr für WintersportlerInnen dar.“

Die Auslösewahrscheinlichkeit dieser Triebschneeansammlungen, die sich in allen Hangrichtungen, vermehrt im kammnahen Gelände sowie in Rinnen und Mulden bzw. hinter Geländekanten befinden, nimmt mit zunehmender Seehöhe zu.

Als mögliche Gleitflächen für Triebschneepakete kommen in steilen, sonnenbeschienenen Hängen oberhalb etwa 2000 m Schmelzharschdeckel in Frage, in höheren Lagen vermehrt auch Windharschdeckel, in den neuschneereichen Regionen des Arlbergs und Außerferns hat sich zudem eine dünne Graupelschicht eingelagert.

„Ansonsten gilt es in den Stubaier, Ötztaler, südlichen Tuxer und Zillertaler Alpen sowie im südlichen Osttirol ein lockeres und somit störanfälliges Schwimmschneefundament zu beachten“, betont DI Nairz.

Neue Grafik bei www.lawine.at/tirol

„Neu bei uns ist jetzt die grafische Darstellung des Lawinenlageberichts im Internet unter http://www.lawine.at/tirol - so hilft die neue ‚Informationspyramide’, ganz wichtige Infos von weniger wichtigen zu unterscheiden und somit eine Struktur in alle vorliegenden Informationen zu bringen“, erklärt LR Anton Steixner das wiederum verbesserte Service für alle WintersportlerInnen.

Weiters sind neue Wetterstationen in Obergurgl am Rosskar und in Obertilliach in Betrieb gegangen. „Damit gibt es noch detailliertere, aktualisierte Wetterstations-Grafiken“, betont der für die Wartung der Stationen zuständige Landes-Mitarbeiter Paul Kößler.

Lagebericht auch in Englisch

„Seit Jahresbeginn gibt es unseren Lawinenlagebericht auch in Englisch“, verweist Lawinenwarndienst-Leiter Mag. Rudi Mair auf eine zusätzliche Neuerung. „Ein noch umfangreicheres Info-Angebot können wir, teilweise in Zusammenarbeit mit der Wetterdienststelle der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, auch für unsere Lawinenkommissionsmitglieder anbieten – Wetterstationsdaten der Nachbarländer, Wetterprognosen, Sonderberichte während gefährlicher Situationen und in Summe eine perfektionierte Info-Übermittlung, u. a. auch über das Handy.“

Und mit Hilfe des neuen Wochenrückblicks soll ein rascher Überblick über wichtige Entwicklungen hinsichtlich der Lawinengefahr, des Schneedeckenaufbaus und der Wetterentwicklung gewährt werden. Mag. Mair: „So bekommt man z. B. nach Lawinenunfällen möglichst rasch detailliertere Infos zu den Ursachen.“

„Unser Ziel ist es, Unfallzahlen zu reduzieren. Und dafür arbeiten wir laufend an Verbesserungen im Service des Lawinenwarndiensts“, fasst Sicherheits-Landesrat Anton Steixner die Bemühungen des Landes Tirol zusammen.
 
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