|
Preislawine / Inflationsabgeltung |
|
erstellt am
06. 02. 08
|
Maßnahmen
der SPÖ zur Inflationsbekämpfung
Wien (sk) - Im Ministerrat vom 06.02. schlägt Bundeskanzler Alfred Gusenbauer ein umfassendes
Paket zur Bekämpfung der Inflation vor. Der SPÖ-Pressedienst stellt das Paket, das zur Entlastung der
BürgerInnen in den Bereichen Wohnen, Energie, Lebensmittel und Gebühren führt sowie eine Initiative
für eine finanzielle Soforthilfe enthält, vor.
Die Vorschläge im Bereich Wohnen
- Senken der Maklerprovision von derzeit drei auf zwei Monatsmieten
- Schaffung eines Freibetrags von 1.500 Euro bei Mietvertragsgebühren für die Anmietung einer Immobilie
(Wohnung, Reihen- bzw. Einfamilienhaus) als Hauptwohnsitz. Damit wären die meisten Mietverträge vor allem
kleiner Einkommensbezieher befeit.
- Begrenzung der Richtwertzuschläge zur Mietzinsbegrenzung auf höchstens 50 Prozent des Richtwertes
- Im Mietrechtsgesetz ist ein klarer formulierter Katalog für Art und Höhe der Zuschläge und Abschläge
zum Richtwert einzuführen. - Der völlig überhöhte und sachlich nicht gerechtfertigte Lagezuschlag
soll gestrichen werden.
- Überarbeitung des Betriebskostenverrechnungskatalogs mit dem Ziel der Reduktion der von den Wohnungsmietern
zu bezahlenden Betriebskosten.
- Die Grundsteuer darf nicht im Rahmen der Betriebskosten auf die MieterInnen überwälzt werden.
- Bei den Verwaltungskosten für Wohnraum soll sowohl im Mietrecht als auch beim gemeinnützigen Wohnen
durch - Aussetzen der Indexerhöhung für 2008 und 2009 bei den Verwaltungskostensätzen im Gültigkeitsbereich
des Mietrechtsgesetzes und - Aussetzen der Erhöhung der Verwaltungskostenpauschale für 2008 (zum 1.4.2008)
und 2009 im Bereich des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes eine Preisdämpfung erzielt werden.
Die Vorschläge im Bereich Energie
- Einsetzen der Preiskommission
- Prüfung von Strompreisregulierung
- Untersuchung der Strompreisgestaltung durch E-Control
- Branchenuntersuchung der Mineralölmärkte
- Aufhebung der kartellrechtlich bedenklichen Abfüllpauschale bei den Heizölkosten
Vorschläge im Bereich Lebensmittel
- Milchquoten - Maßnahmen, die lieferwilligen Bauern die Steigerung der Liefermengen ohne Preisabschläge
und Kosten für den Quotenzukauf ermöglichen
- Stärkere Kontrollen zur Vermeidung von allfälligen Spekulationsgewinnen bei Agrarprodukten
- Genaue Branchenuntersuchung der landwirtschaftlichen Verarbeitungsindustrie hinsichtlich kartell- und wettbewerbsrechtlich
bedenklichem Verhalten
- Laufendes Monitoring des Einzelhandels
- Veröffentlichung der stärksten Preistreiber im Handel
Vorschläge im Bereich Gebühren
- Aussetzen der gesetzlichen Inflationsanpassung bei Bundesgebühren für 2008 und 2009
- Aussetzung der Anhebung der Autobahn- und Schnellstraßenvignettenpreiserhöhung zum 1.1.2009.
- Freibetrag von 1.000 Euro bei Kreditgebühren von Privatkrediten, der innerhalb von fünf Jahren jeweils
einmal vom Kreditnehmer in Anspruch genommen werden kann.
- Maßnahmen für Menschen in der "Schuldenfalle" - Begrenzung der sogenannten "vorgerichtlichen
Mahnspesen", insbesondere der Gebühren der Inkassobüros. - Mahnspesen sollen in einem angemessen
Verhältnis zum eingemahnten Betrag stehen.
- Vorschläge zur einmaligen Soforthilfe für die einkommensschwächsten Haushalte. ****
- Die Auszahlung erfolgt für rund
- 280.000 PensionistInnen, die 2007 eine Ausgleichszulage bezogen haben, durch die pensionsauszahlende Stelle.
- 455.000 PensionistInnen mit einer oder mehreren Pensionen, die in Summe unter dem Ausgleichszulagenrichtsatz
lagen, aber keine Ausgleichszulage bezogen, wenn der Aufenthalt im Inland gegeben ist und keine zwischenstaatliche
Teilleistung aus dem Ausland vorliegt, durch die pensionsauszahlende Stelle.
- 10.000 ZusatzrentenbezieherInnen nach den Sozialentschädigungsgesetzen durch die auszahlende Stelle.
- 100.000 NotstandshilfebezieherInnen durch das AMS.
- 80.000 SozialhilfeempfängerInnen durch die Gemeinden.
- 190.000 AlleinverdienerInnen und AlleinerzieherInnen, die für 2007 eine Negativsteuer bekommen, im Zuge
der Veranlagung 2007.
- 90.000 Großfamilien ab dem dritten Kind mit Anspruch auf Mehrkindzuschlag im Zuge der Veranlagung 2007.
- 20.000 Personen mit Rezeptgebührenbefreiung, die keine Ausgleichszulage beziehen, durch die pensionsauszahlende
Stelle bzw. durch das Bundesamt für Soziales und Behindertenwesen.
Härtefallregelung: Personen (Haushalte) mit vergleichbarem geringem Einkommen, die deswegen von der Teuerung
im besonderen Ausmaß betroffen sind, sofern sie nicht bereits eine Abgeltung erhalten haben (Härteregelung),
durch das Bundesamt für Soziales und Behindertenwesen.
Mit dieser Maßnahme werden insgesamt rund 1,2 Millionen Haushalte eine Abgeltung der gestiegenen Lebenshaltungskosten
erhalten.
|
|
|
|
10-Punkte-Programm der ÖVP
Wien (övp-pd) - Die Bekämpfung der Inflation muss an den Wurzeln erfolgen, um eine langfristige
Problemlösung zu erreichen. Der richtige Weg zu diesem Ziel besteht aus Maßnahmen auf europäischer
Ebene sowie aus Maßnahmen, die im Bereich der Wirtschaft, dem Bund, den Ländern und Gemeinden liegen.
Die Inflationsrate in Österreich und der EU ist in den letzten Monaten deutlich angestiegen. Derzeit liegt
die Inflation in Österreich im Korridor der Eurozone (Eurozone lt. OECD: 2008: 2,5 Prozent; Österreich
lt. OECD: 2,4 Prozent). Beim Anstieg der Teuerung handelt es sich jedoch nur um eine temporär bedingte Spitze.
Die beiden Wirtschaftsforschungsinstitute IHS und Wifo rechnen damit, dass sich die Inflation ab dem 2. Halbjahr
2008 deutlich abschwächen wird (dzt. Prognose für 2008 Wifo: 2,6 Prozent, IHS: 2,4 Prozent). Damit liegt
Österreich auch im Jahr 2008 nach allen Prognosen im Korridor der Eurozone.
Die Inflation wird insbesondere von den Ölpreisen und Nahrungsmitteln nach oben getrieben. Die stärksten
Preisanstiege bei Öl gab es im vierten Quartal 2007. Auch wenn der Ölpreis nicht mehr weiter ansteigt
oder sogar leicht sinkt, dürfte er daher noch bis Herbst im Jahresvergleich als wichtige Inflationsursache
fungieren. Die Steigerung der Lebensmittelpreise wird angebotsseitig u. a. durch den dürrebedingten Ausfall
von 50 Prozent der Ernte in Australien aber auch durch steigende Nachfrage auf dem Weltmarkt ausgelöst. Erhöhungen
von Steuern und Gebühren wirken sich ebenfalls unmittelbar auf den Verbraucherpreisindex und die Konsumenten
aus und sind daher hausgemacht.
Wirtschaftspolitisch ist zu unterscheiden zwischen "hausgemachten" Komponenten der Teuerung und "externen"
Komponenten sowie der Inflation die durch Erhöhungen von Gebühren und Abgaben von Gebietskörperschaften
hervorgerufen wird. Zwar wirken sich alle auch auf die privaten Haushalte aus, doch können "hausgemachte"
Komponenten durch nationale Maßnahmen bekämpft werden, externe jedoch nicht.
Die ÖVP verfolgte deshalb auch schon im vergangenen Jahr den Weg der Unterstützung von breiten Schichten
der Bevölkerung durch entsprechende Maßnahmen:
- Zweimalige Erhöhung der Pendlerpauschale
- Flexibilisierung des Kinderbetreuungsgeldes
- Erhöhung der Förderung der Familien durch bessere Mehrkindstaffel
- Stärkere Anhebung der Pensionen und der Mindestpensionen
- Verlängerung der Hacklerregelung
- Einführung eines Rezeptgebührendeckels mit 1. Jänner
- Ausweitung und Erhöhung der Studienförderung
Gleichzeitig stellt aber ein wichtiger Aspekt der Bekämpfung der Inflation eine konsequente Fortsetzung
der Verwaltungsreform und der ständigen Reformen zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes dar. Nur so können
durch Produktivitätssteigerungen und Rationalisierungen Preisauftriebe verhindert werden.
Die Wirtschaftsforscher aber auch die OENB stellen einmütig fest, dass einmalig wirkende Maßnahmen
keine Lösung des Inflationsproblems darstellen. Insbesondere muss ein Zweitrundeneffekt vermieden werden,
der erst recht zu einem weiteren Anziehen der Inflation führen würde.
Daher legt die ÖVP ein 10-Punkte-Programm gegen die Inflation vor:
- Durch einen Gebührenstopp wird die Bundesregierung die im Regierungsprogramm vorgesehene Valorisierung
im Jahr 2008 aussetzen: Ein solches Moratorium wirkt rasch. Diese inflationsmildernden Maßnahmen sollten
jedenfalls auch durch andere Gebietskörperschaften unterstützt werden.
- Es soll eine weisungsfreie Medienbehörde geschaffen werden. Die Anpassung der ORF-Gebühren soll zukünftig
nicht mehr vom Stiftungsrat beschlossen werden. Es wird geprüft, wie die bestehende Gebührenerhöhung
ausgesetzt werden soll.
- Der Bundesminister für Soziales und Konsumentenschutz wird ersucht, die Mindestsicherung mit den Bundesländern
mit 1. Jänner 2009 umzusetzen. Die rasche Einführung der Mindestsicherung kann dazu beitragen, die Folgen
der Teuerungswelle zu mindern.
- Der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit wird ersucht in Zusammenarbeit mit der betroffenen Berufsgruppe
für Wohnungsmietverträge die Provisionsobergrenze für Mieter zu reduzieren. Dazu wäre die Verordnung
über Standes- und Ausübungsregeln für Immobilienmakler zu ändern.
- Derzeit erhalten eine Million Pensionisten eine Pension bis zur Höhe der Ausgleichszulage. Die knapp 240.000
Ausgleichszulagenbezieherinnen und Ausgleichszulagenbezieher sind bereits rezeptgebührenbefreit. Abzüglich
Mehrfach- und Auslandspensionistinnen und -pensionisten verbleiben 350.000 bis 400.000 Pensionistinnen und Pensionisten,
die unter die Ausgleichszulagengrenze von 747 Euro liegen. Zu prüfen ist, in wieweit für diese Pensionsbezieherinnen
und Pensionsbezieher weitere Erleichterungen möglich sind.
- Der Wettbewerb in Wirtschaftsbereichen mit geringem oder unzureichendem Wettbewerb (z.B. Energiesektor, Lebensmittelsektor)
soll verstärkt werden, denn verstärkter Wettbewerb wirkt nicht sehr rasch, jedoch dauerhaft. In einer
Arbeitsgruppe der zuständigen Ministerien soll geprüft werden, welche weiteren Deregulierungsmaßnahmen
zu mehr Wettbewerb in besonders sensiblen Bereichen (z.B. Energiesektor) führen können. Kostenreduktionen
wie z.B. Zählerablesen durch den Stromkunden usw. sollen geprüft werden.
- Damit Österreich den Reformschwung nicht verliert, soll vom Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
eine Standort- Benchmarking-Kommission eingerichtet werden, die (mit dem Fokus Mitteleuropa) Reformen in kleineren
Ländern, aber auch in der gesamten EU - sowie Best Practise Beispiele weltweit beobachtet und die Reformmaßnahmen
in Österreich damit ständig vergleicht. Nur dadurch können Preisanstiege nachhaltig verändert
oder abgeflacht werden.
- Die EU-Dienstleistungsrichtlinie soll so rasch als möglich und spätestens bis Ende 2009 umgesetzt
werden. Dies wird für niedrigere Preise, mehr Beschäftigung und damit mehr Kaufkraft bei den Konsumenten
führen, was das Wirtschaftswachstum beleben wird.
- Einen weiteren Input zur langfristigen Erhöhung des Wirtschaftswachstums kann mit der Initiative Verwaltungskosten
senken erreicht werden. Im Rahmen der Initiative Standard Costs werden Unternehmen um rund 1 Milliarde bei ihren
Verwaltungskosten entlastet. Langfristig soll durch die Maßnahme das Wirtschaftswachstum um bis zu 0,75 Prozent
gesteigert werden können.
- Durch die Integration des europäischen Zahlungsverkehrsmarktes (SEPA - Single Euro Payments Area) soll
einerseits die Effizienz der Zahlungsverkehrsprodukte verbessert und anderseits durch die verstärkte Simulation
von Innovationen und letztlich gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft angekurbelt
werden. Unterstützt wird SEPA durch die RL über Zahlungsdienste im Binnenmarkt (Umsetzungsfrist November
2009), die ebenfalls eine Verbesserung des Wettbewerbs zum Ziel hat.
|
|
|
|
Kickl: SPÖ-Vorschläge nur Tropfen auf dem heißen Stein
Regierung bekommt nun Rechnung für unsoziale Politik präsentiert - FPÖ will
jedoch substantielle Lösung wie etwa ein Vorziehen der Steuerreform statt Almosen
Wien (fpd) - "Die von Gusenbauer und Sozialminister Buchinger nun vorgeschlagenen Maßnahmen
zur Abfederung der Auswirkungen der Inflation sind in Wahrheit nur ein Tropfen auf dem heißen Stein",
erklärte FPÖ-Generalsekretär und Sozialsprecher NAbg. Herbert Kickl zum im Ministerrat auf der Tagesordnung
stehenden SPÖ-Maßnahmenpaket gegen die Teuerungen. Eine einmalige Ausgleichszahlung in Höhe von
100 Euro für einkommensschwache Menschen werde das Problem nicht an der Wurzel packen können, wenn es
im Grunde einer Reform der gesamten Struktur bedürfe. Die SPÖ-ÖVP-Regierung habe ein ganzes Jahr
Zeit gehabt, sich des Problems der ständig steigenden Lebenshaltungskosten anzunehmen und den Kampf gegen
die Armut zu forcieren. Geschehen sei jedoch nichts, dafür seien die Belastungen noch weiter gestiegen, betonte
Kickl.
"Wirklich sinnvoll und damit nachhaltig können jedoch nur Maßnahmen sein, die die Masse der österreichischen
Bevölkerung auf Dauer entlasten und vor allem nicht noch mehr Pensionisten und Familien in die Armutsfalle
rutschen", so Kickl weiter. Die FPÖ trete daher klar für ein Vorziehen der Steuerreform ein, diese
hätte erheblich größere positive Effekte als eine Einmalzahlung. Das nun von der SPÖ präsentierte
"Teuerungspaket" erinnere dagegen frappant an das Pflegechaos samt Amnestie - IHS-Chef Felderer spreche
im Zusammenhang mit Gusenbauers Vorschlag ja schon von "Anlass-Gesetzgebung".
Die Regierung bekomme nun aber auch die Rechnung dafür präsentiert, dass sie die Österreicherinnen
und Österreicher im Jahr 2007 gnadenlos zur Kasse gebeten habe - von der Mineralölsteuer über die
Krankenversicherung bis hin zu beinahe unverschämten Gebührenerhöhungen in vielen Bereichen. Noch
im November 2007 habe Buchinger arrogant einen dringlichen Antrag der Freiheitlichen zur Armutsbekämpfung
im Parlament "in der Luft zerrissen", wo die FPÖ etwa für eine Senkung der Mehrwertsteuer bei
Grundnahrungsmitteln und Medikamenten auf null Prozent und für eine Verringerung der Mehrwertsteuer bei Treibstoff
von 20 auf 10 Prozent eingetreten sei. "Nun bekommen die Herrschaften von SPÖ und ÖVP die Rechnung
für ihre selbstherrliche Politik präsentiert. Jetzt brennt nämlich gerade bei der SPÖ sprichwörtlich
der Hut", schloss der freiheitliche Sozialsprecher. |
|
|
|
Grosz: SPÖ/ÖVP bei Teuerungsausgleich völlig unglaubwürdig!
SPÖ hat erst vor 4 Tagen für ORF-Gebührenerhöhung gestimmt
Wien (bzö) - Erstaunt zeigte sich BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz im Rahmen einer
Pressekonferenz über den Teuerungsausgleich-Antrag von SPÖ-Bundeskanzler Gusenbauer und einem weiteren
der ÖVP im Ministerrat. "Deren Worte hören wir wohl, allein den Österreichern fehlt der Glaube.
Immerhin war es die SPÖ, die gemeinsam mit den Grünen erst vor 4 Tagen die ORF Gebühren erhöht
hat. Offensichtlich dürfte der Umfallerpartie SPÖ jetzt der Hintern auf Grundeis gehen", sagte Grosz.
Der BZÖ-Generalsekretär verwies in diesem Zusammenhang auf die zahlreichen rot-schwarzen Gebührenerhöhungen
der vergangenen Monate. So wurden die Fahrscheine für die öffentlichen Verkehrsmittel um durchschnittlich
10 Prozent erhöht, die Mineralölsteuer bei Diesel um 5 Cent, bei Benzin um 3 Cent, die Parkgebühren
in Wien wurden um 50 Prozent angehoben, die Fahrpreise bei den ÖBB sind um 25 Prozent gestiegen, der Kostenanteil
für Heilbehelfe verteuerte sich, der Selbstbehalt für Kuraufenthalte steigt ebenfalls, die Krankenkassenbeiträge
und die Verkehrsstrafen wurden massiv angehoben, Pensionen und Pflegegeld wurden durch die hohe Inflation real
gekürzt und der Zigarettenpreis klettert um 20 bis 30 Prozent in die Höhe. "Rot und Schwarz sind
für diese Latte an Gebührenerhöhungen zu hundert Prozent verantwortlich", kritisierte Grosz.
Grosz erinnerte die SPÖ daran, dass die durchschnittliche Teuerung eines durchschnittlichen Haushaltes nur
bei den Lebensmitteln allein 176 Euro betrage. Dazu kämen noch die Mehrbelastungen von 500 bis 700 Euro aufgrund
der gestiegenen Energiepreise sowie restliche Verteuerungen wie Gebührenerhöhungen.
Der BZÖ-Generalsekretär verwies auf Kärnten, wo BZÖ-Landeshauptmann Jörg Haider bereits
über 12.000 von 45.000 Berechtigten einen Teuerungsausgleich von ausbezahlt habe. "Das BZÖ hat im
Parlament einen Teuerungsausgleich von 200 Euro bis zu einem Haushaltseinkommen von 3000 Euro dreimal beantragt,
dreimal wurde er von der SPÖ abgelehnt. Dies wäre eine spürbare Unterstützung für 85 Prozent
aller Haushalte. Die SPÖ ist gefordert, endlich dem BZÖ-Antrag für 200 Euro Teuerungsausgleich zuzustimmen",
so Grosz abschließend. |
|
|
|
Achitz: Armut nachhaltig bekämpfen: Mindestsicherung rasch umsetzen
Sofortmaßnahmen zur Abfederung der Teuerungswelle hilfreich, aber langfristig zu
wenig
Wien (ögb) - "Angesichts der aktuellen Teuerungswelle sind Sofortmaßnahmen wie die
von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer vorgeschlagene Unterstützungen für die Einkommensschwächsten
sicher mehr als hilfreich. Im Sinne einer nachhaltigen Armutsbekämpfung muss nun aber die bedarfsorientierte
Mindestsicherung zügig umgesetzt werden", fordert Bernhard Achitz, Leitender Sekretär im ÖGB.
Weiters muss die Steuerreform 2010 die niedrigen Einkommen massiv entlasten.
Das von Sozialminister Erwin Buchinger im Sommer 2007 präsentierte Modell einer bedarfsorientierten Mindestsicherung
enthält viele langjährige Forderungen des ÖGB. "Neben der Bekämpfung der Armut sind für
den ÖGB zentrale Punkte, die Betroffenen so rasch als möglich wieder ins Erwerbsleben einzugliedern und
einheitliche Leistungen, egal wo in Österreich man lebt." Klares Ziel einer Mindestsicherung müsse
es sein, Armut zu vermeiden und zu bekämpfen, "es geht nicht um ein arbeitsloses Grundeinkommen."
"Die Umsetzung muss nun zügig voranschreiten und darf nicht an schändlichen Diskussionen über
die Finanzierung scheitern", fordert Achitz. Die Bundesländer sowie der Finanzminister sollten ihre Widerstände
gegen die Mindestsicherung schnellstens aufgeben, damit sich die Situation der betroffenen Menschen rasch verbessert.
Bernhard Achitz: "In einem der reichsten Länder der Welt sollten Kosten von rund 100 Millionen Euro kein
Grund sein, dass wirksame Armutsbekämpfung über Monate immer wieder aufgeschoben wird." |
|
|
|
Kubitschek: Wenigverdiener brauchen schnelle Maßnahmen gegen Preisexplosion
Familien in der Armutsfalle. Abhilfe muss nicht viel kosten
Wien (ak) - Schnelle und wirksame Maßnahmen gegen die Preisexplosion fordert AK-Wirtschaftsexpertin
Maria Kubitschek. "Das sind zum großen Teil Maßnahmen, die nicht viele Steuergelder kosten. Sie
würden aber gerade den Wenigverdienern, die von der enormen Kostenexplosion bei Energie, Lebensmittel und
Wohnen besonders betroffen sind, dauerhaft helfen. "Etwa ein Viertel aller österreichischen Einkommensbezieher,
muss jeden Cent zweimal umdrehen und kommt dennoch auf keinen grünen Zweig." Deshalb sei das am Montag
vorgestellte "Maßnahmepaket" der SPÖ gegen die Preissteigerungen ein "Schritt in die
richtige Richtung". Denn es ginge dabei "um weit mehr als um 100 Euro Soforthilfe", so Kubitschek.
Nach Modellrechnungen der AK haben gerade Familien im unteren Einkomensviertel schon seit Jahren besonders hart
unter Preissteigerungen zu leiden: So kann eine vierköpfige Modell-Familie mit einem Nettoeinkommen von rund
2.161 Euro im Monat mit ihrem Geld kaum auskommen. "Familien im unteren Einkommensbereich droht die Verschuldungsspirale",
so Kubitschek. "Deshalb muss bald etwas geschehen."
Etwa ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer verdienen im sogenannten "Unteren Einkommensbereich.
Sie müssen schon seit Jahren scharf rechnen und kommen dennoch nicht auf einen Grünen Zweig. Dramatisch
würde es, wenn dann noch ein durch Krankheit oder Arbeitslosigkeit ein Einkommen wegfiele. "Dann droht
der freie Fall in die Armut", warnt die AK-Expertin.
Eine Hilfe von 100 Euro für die Einkommensschwächsten würde rund 1,2 Millionen Haushalte entlasten.
"Für diese Menschen wäre das ein spürbarer Ausgleich der enormen Teuerungen für die nächsten
drei Monate", so Kubitschek. Das aber dürfe nur der Anfang sein. Langfristig könne nur mit entschiedenen
Gesetzesintitiativen gegen die Preisexplosion etwas getan werden. Und gerade diese Initiativen würden dem
Land eher Kosten ersparen, als neue Kosten schaffen.
Deshalb fordert die AK entsprechende Maßnahmen: Weg mit der Förderung von Biosprit, Maßnahmen
im Bereich der Wettbewerbspolitik, Mietobergrenzen, die Reduzierung von Maklergebühren, Transparenzmaßnahmen
bei den Energiekosten. |
|
Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
|
|
zurück |
|
|