Wien (eu.europa.eu) - Die ENISA (European Network and Information Security
Agency) stellt eine Machbarkeitsstudie über ein Europäisches Informations-Austausch und Warnsystem (EISAS)
vor, um mittelständische Unternehmen und Staatsbürger der Europäischen Union (EU) über Gefahren,
Sicherheitslücken und Angriffe zu informieren. Insbesondere soll die Studie Aufschluss ueber eine adequate
Rolle der EU in diesem Bereich geben, die nicht mit Aktivitaeten der Mitgliedsstaaten konkurriert. Die Studie
kommt zu dem Schluss, dass die sinnvollste Rolle der EU im Bereich Alarmierung von Endbenutzern und SMEs die des
Vermittlers, Diskussionsmoderators und "Bewahrers der bewährten Praxis" zwischen nationalen Initiativen
ist, anstatt eine zentrale, rein betriebswirtschaftlichen Funktion einzunehmen. Die vorgeschlagenen nächsten
Schritte sowie ein "Proof-of-concept" Szenario werden außerdem umrissen.
Nach sorgfältiger Analyse verschiedener Perspektiven, wird eine betriebliche Rolle für die EU als unpassend
erachtet. Ein dezentralisiertes System auf nationaler Basis ist effektiver, da technische/organisatorische, kulturelle/soziale,
und politische Hindernissen andere, zentrale oder betriebliche Ansätze weniger brauchbar machen. Das hauptsächlich
vorgeschlagene Szenario für die Rolle der EU ist:
- Als "Clearingstelle" für bewährte Praxis zu fungieren, um neue nationale Systeme in den
Mitgliedsstaaten zu unterstützen
- Als Moderator Unterstützung zu leisten für Diskussionen zwischen nationalen ISAS (Information Sharing
and Alert System) in den Mitgliedsstaaten, um die folgenden Ziele zu erreichen: den bestehenden Aktivitäten
zu helfen, voneinander zu lernen, die bewährte-Praxis Sammlung kontinuierlich auf dem neuesten Stand zu halten
und gemeinsam Felder und Gebiete zu identifizieren, um den Dienstleistungsstand aller Aktivitäten zu verbessern
- Als Analyst der gesammelten bewährten-Praxis zu agieren und, falls angemessen, Optimierungsbereiche vorzuschlagen
Warum sind Staatsbürger und mittelständische Unternehmen im Fokus? Der Geschäftsführer von
ENISA, Mr. Andrea Pirotti erläutert, dass die Computer der Heimanwender sowie mittelständischen Unternehmen,
die beliebtesten Ziele für gezielte Angriffe sind, da sie oft als leichte Beute angesehen werden. Auf der
anderen Seite sind die mittelständischen Unternehmen wichtig für das Europäische Wirtschaftswachstum.
Jedoch, gerade wegen ihrer Größe, stellen mittelständische Unternehmen selten geeignetes Sicherheitspersonal
ein, um ihre Informationsinfrastruktur zu schützen.
Die EISAS Machbarkeitsstudie der ENISA geht aus einer Publikation der Europäischen Kommission (COM(2006)
251) hervor.
|