Brenner: Einer der weltweit bedeutendsten Literatur-Debütpreise,
auf den Salzburg stolz ist / Förderpreis an Margarita Fuchs
Salzburg (lk) - Der mit 7.300 Euro dotierte Rauriser Literaturpreis geht heuer an die junge Schweizer
Autorin Simona Ryser (*1969 in Zürich). Das gab Kulturreferent Landeshauptmann- Stellvertreter Mag. David
Brenner am 06.02. bekannt. "Der Rauriser Literaturpreis ist einer der international bedeutendsten Literatur-Debütpreise,
auf den Salzburg zu Recht stolz ist. Mit Simona Ryser wurde eine Autorin ausgewählt, die sich würdig
einreiht in die Liste großer Namen, die diesen Preis bereits erhalten haben", so Brenner weiter.
Unter den bisherigen Preisträgern finden sich etwa Bodo Hell, Franz Innerhofer, Ruth Klüger und Thomas
Lehr.
Die Jury, der heuer Maria Gazzetti (Literaturhaus Frankfurt), Wolfgang Hackl (Universität Innsbruck) und der
Schweizer Literaturkritiker Hardy Ruoss angehörten, begründet die Vergabe des Literaturpreises an Simona
Ryser folgendermaßen: "Simona Rysers Roman ‘Maries Gespenst‘ erzählt die Geschichte einer Frau,
die ihrer Mutter nachtrauert und versucht, sich von den Mutter-Gespenstern zu befreien und endlich ihr eigenes
Leben einzurichten. Das Debüt überzeugt durch die literarischen Mittel, mit denen es Einblick in den
Alltag gibt, der angesichts vieler Anforderungen und Verlockungen einer heutigen Gesellschaft gar nicht so leicht
zu bewältigen ist. Das Heutige findet sich gespiegelt in vielen präzisen Beobachtungen, die auch die
Welt der Elektronik und der Computer mit einschließt, und der Sabina Ryser eine eigene Poesie zu entlocken
versteht."
Brenner: Stehe zu Rauriser Literaturtagen
Der neue Kulturreferent des Landes, Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. David Brenner, machte bei dieser Gelegenheit
klar, dass die Rauriser auch in Zukunft mit der Unterstützung des Landes rechnen können: "Die Rauriser
Literaturtage haben sich durch ihren hohen Qualitätsanspruch eine weit über die Landesgrenzen hinausgehende
Stellung in der Literaturszene erarbeitet. Auch unter dem Aspekt, Kultur im Allgemeinen und Literatur im Speziellen
stärker aufs Land zu tragen, spielen sie eine entscheidende Rolle für Salzburgs Kulturlandschaft."
Rauriser Förderpreis 2008 an Margarita Fuchs
Der Rauriser Förderpreis 2008 geht an die in der Stadt Salzburg lebende Autorin Margarita Fuchs (*1951 in
Riedau/Oberösterreich). Der Preis ist mit 3.650 Euro dotiert und wird je zur Hälfte vom Land Salzburg
und der Marktgemeinde Rauris getragen. Der Preis geht jeweils an Autorinnen und Autoren, die mit dem Land Salzburg
besonders eng verbunden sind, d.h. entweder hier geboren sind oder in Salzburg leben.
Der Rauriser Förderpreis wird jährlich für ein unveröffentlichtes Manuskript ausgeschrieben.
Das Thema lautete heuer "Fremd-Wort". Aus den 26 anonymisiert vorgelegten Einreichungen wählte die
dreiköpfige Jury die Preisträgerin aus. Die Jury bestand heuer aus Doris Moser (Universität Klagenfurt),
Ines Schütz (Literaturhaus Salzburg) und Peter Zimmermann (ORF Wien). Der Rauriser Förderpreis dient
der Förderung heimischer Talente. "Ich bin sicher, dass wir auch von Margarita Fuchs in Zukunft noch
viel hören – und vor allem lesen – werden", sagt Landeshauptmann-Stellvertreter David Brenner.
In der Jurybegründung heißt es: "Den Text von Margarita Fuchs zeichnet aus, dass über Fremdheit
abseits vorgefertigter Bilder geschrieben wird, abseits auch von Exotismus des ‘bedrohlichen‘ oder ‘guten‘ Anderen.
Mit sprachlicher Klarheit und fließendem Wechsel der Perspektive schildert die Autorin Empfindungen von Fremd-Sein
und Selbstentfremdung. Dabei wahrt sie so viel Distanz zu ihren Figuren, dass die dem Text innewohnende Gesellschaftskritik
nie oberflächlich oder aufdringlich wird. Dazu sind die Charaktere auch zu vielschichtig und die Sprache zu
differenziert. Hervorzuheben sind auch die poetischen Bilder." Das eingereichte Manuskript habe das Potenzial
für eine weiterführende Arbeit, so die Jury abschließend. |