Rekord bei internationalen Betriebsansiedlungen in Wien, Betriebe investieren 113 Mio. Euro in
Wien
Wien (rk) - Wien erlebte 2007 einen wahren Boom bei der Ansiedlung internationaler Unternehmen. "Durch
die Kooperation der ABA-Invest in Austria (Die Austrian Business Agency hat anlässlich des 25jährigen
Firmenjubiläums 2007 ihr Corporate Design umgestellt und verwendet nun statt Austrian Business Agency den
Namen ABA-Invest in Austria, um den Unternehmenszweck klarer erkennbar zu machen) und des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds
(WWFF) bei der Ansiedlung internationaler Betriebe sind in Wien rund 1.100 neue Arbeitsplätze entstanden.
Die Investitionen dieser neuen Unternehmen am Standort Wien belaufen sich auf 113 Millionen Euro", erklärte
Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürger- meisterin Mag.a Renate Brauner am 06.02. im Rahmen eines
Medien- gesprächs. Die Zahl der Arbeitsplätze legte im Vergleich zu 2006 um über 30 Prozent zu.
Die in Wien getätigten Investitionen stiegen um fast 150 Prozent an. Durch die Kooperation von ABA und WWFF
konnten insgesamt 115 Unternehmen (+55 Prozent im Vergleich zu 2006) nach Wien geholt werden.
"Die Zahlen zeigen deutlich, dass die Anziehungskraft des Standorts Wien für internationale Unternehmen
und InvestorInnen weiter zugenommen hat", so Brauner weiter. Über 50 Prozent aller in Österreich
neu angesiedelten Unternehmen entschieden sich für Wien als Standort. Die Bilanz zu den internationalen Betriebsansiedlungen
präsentierte Brauner gemeinsam mit Bernd Rießland, Geschäftsführer des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds
(WWFF) sowie René Siegl, Geschäftsführer der ABA-Invest in Austria.
19 Ansiedlungen aus dem CEE-Raum
Die meisten der von WWFF und ABA-Invest in Austria unterstützten Betriebsansiedlungen kamen auch 2007
aus Deutschland, 46 insgesamt. Gefolgt von den USA (9), der Schweiz (5) und Russland (5). Der Trend, dass Wien
auch für immer mehr Firmen aus dem mittel- und osteuropäischen Raum attraktiv wird und damit seine Funktion
als Wirtschaftsdrehscheibe weiter ausbaut, setzte sich 2007 fort. 19 Ansiedlungen stammen aus dem CEE-Raum. Nach
Russland ist Ungarn mit vier Ansiedlungen wichtigstes Herkunftsland aus dem CEE-Raum.
Was die thematische Ausrichtung betrifft, waren 2007 die meisten Ansiedlungen aus den Bereichen Dienstleistungen,
Handel, IKT/Neue Medien und Life Sciences zu verzeichnen.
Drehscheibenfunktion weiter ausgebaut
Die Drehscheibenfunktion Wiens zwischen Ost- und Westeuropa ist weiterhin eines der entscheidenden Kriterien
für internationale Betriebe, sich in Wien niederzulassen.
ABA-Invest in Austria konnte im Vorjahr die Gesamtergebnisse des Rekordjahres 2006 erneut überbieten und erstmals
in der 26- jährigen Unternehmensgeschichte über 200 ausländische Investoren bei der Ansiedlung in
Österreich beraten. 105, und damit mehr als die Hälfte der 201 Unternehmen, haben Wien als Standort gewählt.
"Besonders erfreulich ist die Behauptung von Wien als Headquarter-Standort: 10 der von ABA betreuten Unternehmen
haben Wien ausgewählt, um von hier aus ihre Osteuropageschäfte abzuwickeln. Das ist eine echte Bestätigung
für die Drehscheibe Wien", kommentiert ABA-Geschäftsführer René Siegl das Ergebnis.
Wien punktet mit hoher Sprachkompetenz am Standort
Von ganz besonderer Bedeutung für die internationale Attraktivität des Standorts sind auch die hohe Verfügbarkeit
qualifizierter Arbeitskräfte, die moderne Infrastruktur, die EU- weit einmalige Lebensqualität sowie
Sicherheit und die steuerlichen Rahmenbedingungen. Zunehmend wichtiger für international vernetzte Betriebe
ist die ausgeprägte Sprachenkompetenz am Standort Wien, vor allem für die Wachstumsmärkte Mittel-
und Osteuropas.
"Die Sprachenvielfalt ist ein absolutes Asset für internationale Betriebe, nach Wien zu kommen. Internationalität
und Mehrsprachigkeit sind wichtige Faktoren für den Erfolg der Wiener Wirtschaft", so WWFF-Geschäftsführer
DI Dr. Bernd Rießland. Zum einen sei das Angebot internationaler Schulen in Wien für ManagerInnen aus
dem Ausland bei der Auswahl von Headquarters oder Niederlassungen von großer Bedeutung. Hier punkte Wien
mit einer Reihe bilingualer Volksschulen und europäischer sowie internationaler Mittelschulen. Zum anderen
bestehe für den Headquarter-Standort Wien eine stetig steigende Nachfrage nach MitarbeiterInnen, die Ostsprachen
beherrschen. Auch in diesem Bereich kann Wien im internationalen Vergleich punkten.
WWFF bietet Unternehmen und InvestorInnen breite Unterstützung
Als Wirtschaftsagentur der Stadt Wien ist die Ansiedlung internationaler Betriebe eine der Agenden des
WWFF. Dies erfolgt häufig in enger Kooperation mit der ABA. Insgesamt war der WWFF im Jahr 2007 bei 29 internationalen
Ansiedlungsprojekten intensiv involviert.
"Von der Erstberatung und der Vermittlung passender Büros und Betriebsgrundstücke bis hin zur Hilfe
bei behördlichen Angelegenheiten und Informationen zu Fördermöglichkeiten helfen wir, den Start
der Unternehmen in Wien so einfach wie möglich zu machen", erklärt Rießland.
Auch aktives Standortmarketing im Ausland für den Standort Wien zählt zu den Aufgaben des WWFF. Im Vorjahr
wurde der Wirtschaftsstandort Wien unter anderem in New York, Berlin und Abu Dhabi beworben. 2008 sind unter anderem
Auftritte in Zürich, Bratislava und Kiew geplant.
Beispiele für internationale Betriebsansiedlungen in Wien
Mit der Ansiedlung einer Österreich-Niederlassung in Wien verstärkte das chinesische Technologieunternehmen
Huawei seine Vertriebs-Aktivitäten in Europa. 2007 nahm das Unternehmen in Wien das operative Geschäft
auf. Der größte chinesische Netzwerk- und Telekomausrüster mit weltweit 60.000 Beschäftigten
und einem Jahresumsatz von 16 Mrd. US Dollar entwickelt und produziert komplette Telekommunikationslösungen
u.a. für die Anwendungs- bereiche Mobilfunk, Datenkommunikation, Festnetz und mobile Endgeräte. In Folge
der Ansiedlung in Wien entstanden bereits etwa 40 neue Arbeitsplätze. Der WWFF steht mit dem Unternehmen seit
Beginn der unternehmerischen Aktivitäten in Wien in Kontakt und hat Huawei unter anderem bei der Standortsuche
und bei Fragen hinsichtlich Arbeitserlaubnis und Aufenthaltsgenehmigungen bzw. Visa unterstützt.
Beispiele für Unternehmen, die Wien als Headquarter für ihre Mittel- und Osteuropa-Aktivitäten im
vergangenen Jahr gewählt haben sind u.a. die deutsche, auf Engineering für Kraftwerke spezialisierte
bayrische h s energieanlagen GmbH, die sich im vergangenen Sommer in Wien niedergelassen hat und das Medizintechnik-Unternehmen
Pohlig & Tappe. Pohlig hat sich, gemeinsam mit einem Salzburger Partner, Ende 2007 als Pohlig-Tappe GmbH in
Wien angesiedelt. Das Unternehmen ist besonders erfolgreich in der Versorgung schwerstbehinderter Kinder im Bereich
Prothetik, Orthetik, Orthoprothetik sowie in der Silikontechnik.
Ein weiteres Ansiedlungsvorhaben, das mit Hilfe des WWFF realisiert werden konnte, ist das Reitsport-Fachgeschäft
Krämer, das im September einen Megastore im Süden Wiens eröffnete. 10.000 Artikel für Pferdeliebhaber
- vom Sattel bis zum Reitgewand - stehen im 1.500 Quadratmeter großen Megastore zur Verfügung. 15 neue
Arbeitsplätze sind bei diesem Projekt entstanden. Die überwiegend weibliche Belegschaft ist hochqualifiziert
und sorgt für beste Qualität am Standort. Der WWFF half dem deutschen Unternehmen u.a. bei der Suche
nach einem geeigneten Betriebsgrundstück sowie bei behördlichen und genehmigungsrechtlichen Angelegenheiten.
Insgesamt investierte das Unternehmen fünf Millionen Euro am Standort Wien.
Ebenfalls aus Deutschland angesiedelt hat sich die Firma Alternate Computerversand, ein deutscher Computer- und
Elektronikhändler. Der WWFF unterstützte das Unternehmen bei der Suche nach einem geeigneten Geschäftslokal
und geeignetem Personal. Auf 1.000 Quadratmetern bietet das Unternehmen Hardware, Software und Unterhaltungselektronik
an. Derzeit sind über 20 MitarbeiterInnen für das Unternehmen beschäftigt.
Ein weiteres Beispiel für internationale Ansiedlungen 2007 ist der französische Logistik-Dienstleister
GEFCO, der unter anderem im Automotive-Sektor in den Bereichen Fahrzeugaufbereitung und -distribution tätig
ist und von Wien aus die Logistik für den Peugeot-Konzern für ganz Osteuropa betreut. Das Unternehmen
ist Mitglied im vom WWFF mitinitiierten Automotive Cluster Vienna Region (ACVR) und wird durch diesen begleitet
und betreut.
Auch das weltweit größte Franchiseunternehmen zur Herstellung von Schildern und Beschriftungen, die
Firma SIGN*A*RAMA, wurde vom WWFF über Fördermöglichkeiten informiert und bei der Standortsuche
und mit zahlreichen Netzwerk-Kontakten in Wien bei der Ansiedlung unterstützt.
WWFF-Bilanz 2007: 45 Mio. in Wiener Wirtschaftsförderung investiert
Innovative Immobilienentwicklung und leistungsorientierte monetäre Wirtschaftsförderung waren auch 2007
die Schwerpunkte der Aktivitäten des WWFF und seiner Tochterunternehmen ZIT Zentrum für Innovation und
Technologie sowie der departure wirtschaft, kunst und kultur gmbH. Insgesamt investierte der WWFF inklusive seiner
Töchter rund 45 Millionen Euro in die Bereiche monetäre Förderungen, Immobilienentwicklung, Kompetenzzentren
und Clustermanagement. Das dadurch ausgelöste Investitionsvolumen beläuft sich auf 244 Millionen Euro.
Mit seinen Aktivitäten schuf bzw. sicherte der WWFF über 3.800 Arbeitsplätze am Standort Wien.
Zu den Top-Projekten im Immobilienbereich gehörten 2007 die Fertigstellung und Übergabe des neuen Bombardier-Werks
für rund 500 Beschäftigte, der Baubeginn für das Passivbürohaus ENERGYbase sowie die Sanierung
des Bürohauses Mariahilferstraße 136. An diesem Standort eröffnete der WWFF im Herbst 2007 das
erste so genannte Mingo Buero für Start-ups und Kleinstbetriebe.
Im Bereich der monetären Wirtschaftsförderung wurden im Rahmen eines Förderwettbewerbs Wiener 38
Betriebe aus der Sachgütererzeugung mit über 2,1 Millionen Euro gefördert. Das ZIT führte unter
anderem erstmals Förderwettbewerbe im Bereich der betrieblichen Forschung zu den Themen Barrierefreiheit und
Medien durch. Die WWFF-Kreativtochter departure förderte u.a. erstmals innovative Projekte aus dem Gebiet
von Web 2.0.
Insgesamt haben der WWFF und seine Töchter 2007 685 Wiener Unternehmen mit 36 Millionen Euro (inklusive Kompetenzzentren)
monetär gefördert und damit Investitionen von rund 175 Millionen Euro ausgelöst.
Außerdem betreute und unterstützte der WWFF 2007 insgesamt rund 6.000 Unternehmen mit verschiedensten
Beratungsleistungen zu unternehmerischen Themen. |