Innsbruck (rms) - Das Ausstellungsprojekt "Kaltkögel oder Die steinige Heimat" der Tiroler
Künstler Maria Peters und Walter Klier eröffnet die Ausstellungssaison 2008 in der städtischen Galerie
im Andechshof. Die Vernissage fand am 13.02. in Anwesenheit der beiden Künstler und von Galerieleiter Horst
Burmann statt. Von der Politik mischten sich Stadträtin Mag.a Ursula Schwarzl und GRin Mag.a Gerti Mayr unter
die zahlreichen Kunst- und Bergfreaks und Freunde der Galerie und der Künstler.
Gegenstand der Ausstellung ist die kleine Berggruppe der Kalkkögel, ein Teil der Stubaier Alpen und im Titel
der Ausstellung etwas verballhornt nach dem Diktum eines Kletterers, dem es in den "Kögeln" oft
zu kalt gewesen ist.
Rudolf Mayr sprach einführende Worte. In Abwandlung von Heraklits "panta rei" (alles fließt)
passe zu den Kalk- bzw. Kaltkögeln angesichts der Brüchigkeit der Felsen eher "alles rieselt".
Den Kalkkögeln gelte nach wie vor die Liebe und das Schaudern der Kletterer im Großraum Innsbruck. "Maria
Peters und Walter Klier haben sie erklettert, erwandert, erschrieben und ermalt", so Mayr.
Als Künstler, die bewusst die Kultur in der Region pflegen, und die zugleich den Blick über den eigenen
Tellerrand hinaus als bereichernd empfinden, haben Peters und Klier sich bei dieser Ausstellung einem besonders
streng - und lokal - begrenzten Gegenstand gewidmet: einem kleinen Stück steiniger Heimat.
Die bildnerische und literarische Auseinandersetzung mit dem Gebirge ist für die Künstler, wie das Bergsteigen
auch, ein Kürzel für die Sehnsucht des zivilisierten Menschen nach einer Gegenwelt, nach der Entdeckung
eines "unberührten Landes". Beide malen, beide schreiben, es liegt am Betrachter selbst heraus zu
finden, welches Bild bzw. welcher Text von Klier oder von Peters stammt.
"Wir sind völlig unbeschwert und spielerisch an die Sache herangetreten, es sollte ein Experiment sein,
aber ohne starre Programmatik, im besten Sinne 'ins Blaue'. Texte, Malereien und Skizzen arrangieren sich hier
zu einem räumlich installierten 'Notizbuch'", so Maria Peters.
Zu sehen sind parallel entwickelte, durchaus unabhängige Sichtweisen, die sich vielleicht an unvorhergesehenen
Punkten berühren oder überschneiden - über das Vordergründige hinaus: Maria Peters studiert
die Form, das Geschiebe der Landschaft, es dominiert die Zeichnung. Walter Klier sieht die Berge malerisch, seine
Bilder sind bunt und spontan.
Zu den Künstlern
Die Tirolerin Maria Peters besuchte die Fachschule für Bildhauerei in Innsbruck und wurde freischaffende
Restauratorin. Danach Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien (Prof. Leitner) und an der Akademie
der Bildenden Künste (Prof. Renéé Green), wo sie im Jahr 2002 ihr Diplom erhielt. Seither lebt
sie wieder in Innsbruck. Sie macht viele Reisegeschichten in Nepal, Tibet und in den Alpen.
Ausstellungen in der letzten Zeit: Galerie Peter Konzert, Innsbruck, Nov. 2007 (Tibetreisegeschichte) Stadtturmgalerie
Innsbruck, Jänner 2007, Einzelausstellung, Reiseerzählung als Performance an die Wand geschrieben und
große Rollbilder mit Tierdarstellungen, Titel der Ausstellung: Winterkrieg in Tibet 100 qm tiroler kunst,
ehem. Kaufhaus Tyrol, Kuratiert von Stefan Bidner, Ausstellungsbeteiligung, Weitere Ausstellungsorte waren Wien
(Mak-Nite, Transeuropa Museumsquartier) Villach (Galerie Unart), Bozen Südtiroler Künstlerschaft Gemeinschaftsausstellung
Nord- und Südtiroler Diplomanden.
Walter Klier lebt in Innsbruck und ist spezialisiert auf Literaturkritik, Essays und Belletristik. Zuletzt erschien
2005 der Prosaband "Meine konspirative Kindheit und andere wahre Geschichten" bei Haymon; im Frühjahr
2008 erscheint im Limbus Verlag Innsbruck-Hohenems der Roman "Leutnant Pepi zieht in den Krieg. Das Tagebuch
des Josef Prochaska".
Landschaftsmalerei 1970-1981, einige Ausstellungen; seit 1997 Wiederaufnahme der Malerei mit dem thematischen Schwerpunkt
Gebirge. Daraus stellt er erstmals in der Andechsgalerie aus.
Zur Galerie im Andechshof
Die Stadt Innsbruck stellt den Galerieraum im Andechshof unentgeltlich zur Verfügung. Den jungen KünstlerInnen
obliegt die Aufgabe, den Raum nach ihren Vorstellungen zu bespielen. Dabei gibt es keine Vorgaben und sie haben
völlig freie Hand. Bei Bedarf werden sie vom Galerieleiter Horst Burmann kompetent unterstützt.
Ausstellungsdetails
Öffnungszeiten bis 29. Februar: Dienstag bis Freitag 15 bis 19 Uhr und Samstag 10 bis 13 Uhr. |