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Debatte über Vorgänge im Innenministerium |
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erstellt am
12. 02. 08
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Kalina:
System Schüssel hat in der ÖVP überlebt
Selbstreinigende Kräfte in der Demokratie konnten jedoch nicht ausgeschaltet werden
Wien (sk) - "Die ÖVP ist in heller Panik, die Indizien für den politischen Machtmissbrauch
von Ministerien und öffentlichen Behörden verdichten sich ja täglich", reagiert SPÖ- Bundesgeschäftsführer
Josef Kalina auf die "peinlichen Ablenkungsmanöver" der ÖVP im schwarzen Spitzel-Skandal. "Das
System Schüssel hat in der ÖVP offensichtlich überlebt. Da wird gemauert, vertuscht und abgelenkt,
was das Zeug hält", kritisiert Kalina.
"Jetzt hat der mutmaßliche Fädenzieher Schüssel seinen Abgeordneten Donnerbauer losgeschickt.
Dessen plumpe Anwürfe richten sich von selbst", so der SPÖ-Bundesgeschäftsführer. Jeder
Mensch, der das Auffliegen des Spitzel-Skandals in den Medien verfolgt hat, weiß von den Vertuschungsversuchen
und den sich mehr und mehr widersprechenden Aussagen der ÖVP-Spitzen. "Wirklich wichtig in dieser Causa
ist es zu sehen, dass Schüssel und Co. die selbstreinigenden Kräfte im System nicht gänzlich ausschalten
konnten. Im Gegensatz zur ÖVP ist den Beamten das Staatswohl und die Demokratie wichtiger als das Wohl der
ÖVP", schloss Kalina. |
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Stummvoll vermisst klare Worte von SPÖ-Chef Gusenbauer
Aufklären und arbeiten, statt mit Verlassen des Koalitionspfads zu drohen
Wien (övp-pk) - "Aufklären und arbeiten, statt mit Verlassen des Koalitionspfads zu
drohen", fordert der stv. ÖVP- Klubobmann Dr. Günter Stummvoll von der SPÖ. Die halbe SPÖ
- von den Länderchefs, über Nationalratsabgeordnete bis hin zu Bundesratsabgeordneten - droht damit,
den gemeinsamen Koalitionspfad zu verlassen, betont Stummvoll und kritisiert dabei die Wortwahl mancher SPÖ-Politiker
("Revanchefoul", "härtere Gangart"). Damit stellt die SPÖ den parteipolitischen Streit
über die sachliche Zusammenarbeit. "Was sagt SPÖ-Chef Gusenbauer dazu? Er ist gefordert Stellung
zu beziehen, ob er zum gemeinsamen Koalitionspfad steht. Stellt er den parteipolitischen Streit über die sachliche
Zusammenarbeit?", will Stummvoll wissen.
Im Zusammenhang mit den von Ex-BKA-Chef Haidinger geäußerten Vorwürfen fordert Stummvoll "lückenlose
Aufklärung. Einen wichtigen Schritt dazu leisten die externen und internen Experten in der von Innenminister
Platter eingesetzten unabhängigen und weisungsfreien Evaluierungskommission. Lassen wir diese Kommission ohne
Zurufe arbeiten", plädiert Stummvoll. "Weiters ist die Staatsanwaltschaft am Zug", so Stummvoll.
Eine Parallel-Justiz in Form eines Untersuchungsausschusses "wäre in erster Linie eine Bühne für
einen zuletzt ins mediale Abseits geratenen Abgeordneten", so Stummvoll. Zudem will Stummvoll von der SPÖ-Spitze
eine Klarstellung zu den derzeit kolportierten Gerüchten, wonach die SPÖ im Abtausch mit einer Verweigerung
eines Untersuchungsausschusses eine Zustimmung zur Einmalzahlung bei der Inflation abringen will. Denn dazu stellt
Stummvoll unmissverständlich klar: "Für einen Tausch sind wir nicht zu haben".
"Es stehen genügend dringende Themen an, für die wir Lösungen erarbeiten müssen",
so Stummvoll, der bspw. auf die Teuerung verweist. Die ÖVP arbeitet mit einem 10-Punkte-Programm gegen die
Teuerung, vor allem ein Gebührenstopp soll die Menschen von der Gebühren- und Preislast entlasten. Und
derzeit kämpft Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer auf EU-Ebene gegen die Inflation. "Die
SPÖ soll ihre Energie nicht für die mediale Ausschlachtung der Haidinger-Vorwürfe und das Herbeisehnen
von Neuwahlen verwenden, sondern im Sinne der Österreicherinnen und Österreicher in der Regierung konstruktiv
zusammenarbeiten", schließt der stv. ÖVP-Klubobmann. |
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Van der Bellen: ÖVP versucht Sonder-Innenausschuss hinauszuzögern
Sonderpräsidiale muss nun für Terminfindung zusammentreten
Wien (grüne) - "Die ÖVP muss einiges zu verbergen haben, denn sie versucht derzeit
die Einberufung eines Sonder-Innenausschusses hinauszuzögern, in dem neuerlich der frühere Direktor des
BKA, Herwig Haidinger, gehört werden soll. Ich fordere Klubobmann Schüssel auf, nicht länger die
Aufklärung dieser ÖVP-Affäre zu behindern und das Parlament endlich arbeiten zu lassen. VP-Chef
Molterer hat 'Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung' versprochen. Den Worten müssen nun Taten
folgen", so Alexander Van der Bellen, Bundessprecher der Grünen.
Am 12.02. ist der Versuch gescheitert, einen Innenausschuss für kommenden 18.02. zu vereinbaren. Aufgrund
der blockierenden Haltung der ÖVP muss nun am 13.02. eine Sonderpräsidiale zusammenteten, um einen Termin
für den Innenausschuss festzulegen, erläutert Van der Bellen. |
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Vilimsky bekräftigt Forderung nach Untersuchungsausschuss
Wie viele Demütigungen will die SPÖ noch über sich ergehen lassen?
Wien (fpd) - FPÖ-Generalsekretär NAbg. Harald Vilimsky bekräftigte die freiheitliche
Forderung nach einem Untersuchungsausschuss zu den Korruptionsvorwürfen im Innenministerium. Die SPÖ
solle ihren letzten Rest Würde zusammenkratzen und den Weg dazu freimachen.
"Beinahe täglich tun sich in dieser Causa neue Abgründe auf", meinte Vilimsky. Echte Aufklärung
könne nur ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss bringen. Auch der Bankenuntersuchungsausschuss solle
wieder zusammentreten. Man dürfe nach diesen Ungeheuerlichkeiten nicht sang- und klanglos zur Tagesordnung
übergehen. Es gehe um unseren Rechtsstaat und um unsere Demokratie, die von der ÖVP mit Füßen
getreten worden seien.
Es stelle sich auch wirklich die Frage, welche Demütigungen die SPÖ noch über sich ergehen lassen
wolle. Wenn sie jetzt einen Untersuchungsausschuss blockiere, könne sie gleich einen Aufnahmeantrag in die
ÖVP stellen. Denn dann sei die schwarze Alleinherrschaft in dieser Republik endgültig einzementiert,
warnte Vilimsky. "Dann kann sich die SPÖ auch gleich selber ein Dollfuß-Bild in ihre Klubräumlichkeiten
hängen." |
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Darmann: Wann fällt SPÖ wieder um?
Politische Verantwortung in Untersuchungsausschuss rasch klären
Wien (bzö) - BZÖ-Justizsprecher NAbg. Mag. Gernot Darmann forderte die SPÖ auf, endlich
dem vom BZÖ geforderten parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum ÖVP- Innenministeriums-Skandal zuzustimmen.
"Es ist zu befürchten, dass es sich bei den Aussagen von SPÖ-Klubobmann Cap um einen reinen Theaterdonner
handelt und die SPÖ gar nicht an einer Aufklärung interessiert ist. Offenbar werden jetzt tagtäglich
Nebelgranaten gezündet, um dann wieder umzufallen. Wenn es die SPÖ mit der Trockenlegung des schwarzen
Spitzelsumpfes ernst meint, soll sie der Einsetzung eines Untersuchungsausschusses jetzt zustimmen", so Darmann.
Insbesondere müsse die Rolle des Büros für interne Angelegenheiten (BIA) lückenlos aufgeklärt
werden. "Offenbar wurden im Auftrag der ÖVP politische Mitbewerber von Landeshauptmann Jörg Haider
abwärts abgehört, um diesen zu schaden. Weiters hat dieses ÖVP-Überwachungsorgan ganz offensichtlich
durch gezielte Ermittlungen unliebsame Beamte aus Bewerbungsverfahren geworfen", vermutet Darmann.
"Die wahren Vorgänge und die politische Verantwortung für diese schwarze Überwachungsmaschinerie
können und müssen unabhängig von den Ermittlungen der Justiz in einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss
geklärt werden", so Darmann abschließend. |
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