Erhard Bail und Binder Hansl im Stadtmuseum Klosterneuburg   

erstellt am
12. 02. 08

Klosterneuburg (stadtmuseum) - Erhard Bail, der Klosterneuburg durch seine langjährige Mitgliedschaft beim "Künstlerbund Klosterneuburg" verbunden ist, wuchs in einem Dorf nahe bei seiner Geburtsstadt Wien auf. Auf Anregung eines künstlerisch tätigen Mittelschulprofessors begann er im Alter von 15 Jahren zu Zeichnen und zu Malen. Eine Ausbildung zum Gebrauchsgrafiker bei Prof. Fabigan folgte. Nach Beendigung seiner Studien leitete eine erste Fotoausstellung in Wien Bails rege, internationale Ausstellungstätigkeit ein, die bis zum heutigen Tag ungebrochen anhält. Daneben veröffentlichte der 1939 gebürtige Künstler lyrische Prosa und arbeitete unter anderem bei Kulturzeitschriften. Im Alter von 55 Jahren zog Bail - nachdem er längere Zeit auf einem Bauernhof in Niederösterreich gelebt hatte - nach Mauerbach bei Wien. Hier richtete er sein "Wienerwaldatelier" ein, wo er regelmäßig "Tage des offenen Ateliers" abhält.
Bails unverkennbar farben- und lebensfrohe Werke zeigen sich häufig von seinen Reisen nach Nordafrika und (Süd-)Europa inspiriert, verwandelt er in den Arbeiten seine Eindrücke doch zu magischen Orten. Bail zu seinen Bildern: "Ein unwirkliches Licht durchdringt die Farben. Die Bilder sprechen die Sprache phantastischer Zeiten, unzugängliche Pfade führen hinein in die Tiefe der Räume. Da gleiten die Farben ineinander und verschieben sich in den Augen der Betrachter."

Hans Binder, besser bekannt als Binder Hansl, begann nach 22 Jahren Tätigkeit im Gastgewerbe 1988 sein "neues" Leben als Künstler. Nachdem er zunächst - quasi aus Jux - T-Shirts und auch andere Kleidungsstücke von Stammgästen mit seinen ersten Comicfiguren bemalt hatte, bewogen ihn erste ernstzunehmende Aufträge der Firma Strießnig zu diesem zukunftsweisenden Schritt. Danach ging es Schlag auf Schlag: Weitere Firmen wurden auf den 1951 geborenen Weidlinger aufmerksam und nach Binders Motto: "Jeder bekommt, was er will, so wie er es will." entstanden - und entstehen bis zum heutigen Tag - Postkarten- und Comicserien, Wandmalereien, dreidimensionale Figuren in Lebensgröße, Bühnenbilder für Film und Fernsehen, Firmengrafiken und vieles mehr. Bei Binder findet sich - den Wünschen der unterschiedlichen Auftraggeber oder Betrachter Folge leistend - einfach alles: vom pikanten Bild für das Schlafzimmer bis hin zu Arbeiten für das Kinderzimmer! Das Feuerwehrhaus in seine Heimatgemeinde hat er zum Beispiel mit einem neuen "Floriani" geschmückt, die österreichische Discoszene mit eigenen Modekreationen beglückt.

Daher lässt sich das Werk vom Binder Hansl weder stilistisch noch thematisch einordnen. Im Stadtmuseum können sich alle Interessierten selbst ein Bild davon machen - am besten am Samstag, den 15 März um 15 Uhr, wenn Binder Hansl und auch Erhard Bail durch ihre Werkschauen führen!

Am 5. und 6. April 2008 hat das Museum geschlossen!

Ausstellungsvorschau:
12. April bis 12. Oktober 2008: 100 Jahre "Verein Heimischer Künstler"

Informationen: http://www.klosterneuburg.at/stadtmuseum/
 
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