|
Debatte über Vorgänge im Innenministerium |
|
erstellt am
22. 02. 08
|
Donnerbauer:
Affront der SPÖ gegenüber dem Parlament
ÖVP mit SPÖ und Justizministerium einig über Justizausschuss am 28. Februar
Wien (övp-pk) - Als "Affront der SPÖ gegenüber dem Parlament" bezeichnet
ÖVP- Justizsprecher Mag. Heribert Donnerbauer die am 22.02. bekannt gewordene Vorgehensweise des SPÖ-Klubs
hinsichtlich des parlamentarischen Fahrplanes. "Damit bestätigt die SPÖ, dass es ihr nicht um unabhängige
Aufklärung, sondern allein um ein parteipolitisches Tribunal geht", so Donnerbauer.
In der Präsidiale wurde ein einstimmig beschlossener gemeinsamer Fahrplan des Parlaments zur Aufklärung
der Haidingeraffäre festgelegt. Am 26. Februar findet ein erster Innenausschuss statt. Hier wird ein erster
Zwischenbericht der unabhängig ermittelnden Stellen beraten. Der Justizausschuss sollte ebenfalls so rasch
wie möglich, nämlich am 28. Februar, statt finden. Darüber gibt es zwischen ÖVP, SPÖ und
Justizministerium mittlerweile eine Einigung, berichtet Donnerbauer.
Zusätzlich wurde in der Präsidiale einstimmig die weitere Vorgehensweise festgelegt. So sollten die Parlamentarier
in weiteren Innen- und Justizausschüssen über die weiteren Zwischenberichte sowie die Endberichte informiert
werden. "Dieser Fahrplan wird von der SPÖ jetzt konterkariert. Das hat mit unabhängiger Aufklärung
nichts mehr zu tun, sondern nur mehr mit parteipolitischer Taktik. Wenn die SPÖ bisher gesagt hat, sie wolle
das Parlament einbinden, so ist das an Unglaubwürdigkeit nicht mehr zu überbieten", betont der Justizsprecher. |
|
|
|
Jarolim: Sämtliche SPÖ-Terminvorschläge von ÖVP abgelehnt
Spiegelfechterei von Donnerbauer – Ausschusstermin am 28. Februar für SPÖ kein
Problem
Wien (sk) - Als einen "ländlichen Schwank Marke ÖVP-Niederösterreich" und
eine "absurde Spiegelfechterei" bezeichnete SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim die Vorgangsweise
des ÖVP-Justizsprechers Donnnerbauer bei der Anberaumung des Sonder-Justizausschusses zur Causa Innenministeriums.
"Seit Tagen hat die SPÖ mit Nachdruck darauf gedrungen, umgehend einen Justizausschuss einzuberufen,
der auch die Verlagerung des BIA in die Antikorruptionsbehörde in der Staatsanwaltschaft behandeln sollte.
Sämtliche Terminvorschläge der SPÖ sind von der ÖVP und von Donnerbauer mit dem Hinweis, vor
der Landtagswahl in Niederösterreich nicht zur Verfügung zu stehen, abgelehnt worden", unterstrich
Jarolim.
Wenn Donnerbauer nun, nachdem er auf die SPÖ-Vorschläge nicht reagiert hat, den 28.Februar vorschlägt,
so ist es für die SPÖ kein Problem diesen Termin wahrzunehmen. "Wir werden einen entsprechenden
Rundlauf für diesen Termin unterschreiben", sagte Jarolim. Trotzdem kritisierte Jarolim diese "absurde
Spiegelfechterei des ÖVP-Justizsprechers" aufs schärfste. Es ist beschämend genug, feststellen
zu müssen, dass die Vorgaben der 'Pröll'schen Truppe' wichtiger sind, als die Klärung des Skandals
im Innenministerium. Es schlägt aber dem Fass den Boden aus, nun den jeglicher Grundlage entbehrenden Vorwurf
lesen zu müssen, die SPÖ wolle sich dem Ausschuss entziehen", so Jarolim.
Eine "gewisse intellektuelle Komponente" sollte in justizpolitischen Auseinandersetzungen welcher Natur
auch immer, gewahrt bleiben. "Mit Spiegelfechtereien zu agieren, mag eine Spezialität der niederösterreichischen
ÖVP sein, welcher Donnerbauer angehört, in der Justizpolitik waren derartige Skurrilitäten bis dato
fremd", kritisierte der SPÖ-Justizsprecher. "Ich hoffe im Sinne der Rechtsstaatlichkeit und der
notwendigen Würde der parlamentarischen Abläufe, dass nun eine Klärung des Innenministeriums-Affäre
erfolgen kann", schloss Jarolim. |
|
|
|
Lockl: "ÖVP soll aufklären und nicht mit Nebel werfen"
Kampagne gegen Haidinger viel zu durchsichtig - Innenministerium bleibt ÖVP-Skandal
Wien (grüne) - "Die ÖVP soll in der Causa Innenministerium aufklären und nicht
die Nebelwerfer in Gang setzen", erklärte der Bundesparteisekretär der Grünen, Lothar Lockl,
zu den Angriffen der ÖVP auf Ex-BKA-Chef Herwig Haidinger. "Statt ihre Zeit mit Diskreditierungskampagnen
zu verschwenden, soll die ÖVP lieber die Chance nutzen, Aufklärungsarbeit zu leisten. Da gibt es genug
zu tun, denn es geht um nichts weniger als politischen Missbrauch der Polizei unter ÖVP-Ministerkabinetten
- in der Causa Kampusch, in der Causa BAWAG. Und das dürfte noch lange nicht alles sein", erklärte
Lockl. Die ÖVP-Taktik sei nur allzu durchsichtig und beweise nur einmal mehr, dass an einem Untersuchungs-Ausschuss
kein Weg vorbei führt. |
|
|
|
Kickl: SPÖ sucht offenbar Exit-Strategie
Einer der größten Skandale der Zweiten Republik
Wien (fpd) - "Um einen Untersuchungsausschuss zu den ungeheuerlichen Vorgängen im Innenministerium
führt kein Weg herum", erklärte FPÖ-Generalsekretär NAbg. Herbert Kickl. Es stehe allerdings
zu vermuten, dass die SPÖ schon nach einer Exit-Strategie suche. Sonst hätte sie wohl dem ÖVP-Begehren
nach einer Sondersitzung des Justizausschusses wohl kaum so eilig zugestimmt. Nach dem Innenausschuss und dem Justizausschuss
werde sie dann verkünden, dass diese völlig ausreichend seien, um die Vorwürfe zu klären.
Kickl betonte, dass es sich um einen der größten Skandale der Zweiten Republik handle. Es könne
daher nicht angehen, dem Parlament seine Kontrollrechte vorzuenthalten. Es liege jetzt nur mehr an der SPÖ,
einen Untersuchungsausschuss zu ermöglichen. |
|
|
|
Westenthaler: "Unabhängige Ausschussvorsitzende notwendig"
BZÖ will hinkünftig auch, daß das Innenministerium und das Justizministerium
per Gesetz unabhängig gestaltet werden
Wien (bzö) - "Es ist sonnenklar: Es muß, es soll und es wird diesen Untersuchungsausschuß
in der Causa Innenministerium geben. Nun muß man sich damit auseinandersetzen, wie dieser Untersuchungsausschuß
aussehen soll", meinte BZÖ-Chef Klubobmann Abg. Peter Westenthaler bei einer gemeinsamen Pressekonferenz
mit Generalsekretär Gerald Grosz und Justizsprecher Abg. Gernot Darmann. "Wir haben daher dazu einen
interessanten Antrag ausgearbeitet und dieser wird bei der Sondersitzung des Nationalrates eingebracht", so
Westenthaler weiter.
"Ich habe überdies noch nie so ein "Gegurke" um eine Einberufung einer Sondersitzung erlebt.
Die Grünen kündigen seit Wochen eine Sondersitzung an, haben diese aber noch immer nicht beantragt. Das
ist ja auch eine Frotzelei des Parlaments. Das BZÖ hätte eine solche schon längst einberufen, wenn
wir noch die geschäftsmäßige Möglichkeit dazu hätten, denn diese Sondersitzung ist wichtig,
da wir bei dieser Sitzung einen Untersuchungsausschuß einsetzen wollen", stellte Westenthaler fest.
"Wir werden bei dieser Sondersitzung auch diesen Antrag vorlegen und auch eine Gesetzesänderung beantragen
und alle in die Pflicht nehmen, die zurecht meinen, daß die Untersuchungsausschüsse zu einem Tribunal
abgleiten. Ich habe das selber erlebt, als ich in den letzten beiden Ausschüssen als Zeuge auftreten durfte.
Ich habe das miterlebt wie ein Tribunal aus Stadler, Pilz eigentlich agieren. Dies darf und soll nicht mehr sein.
Auch sollen Zeugen nicht mehr stundenlang warten müssen. Parteipolitiker sollen sich nicht mehr als Ausschussvorsitzende
profilieren können. Wir wollen daher künftig einen unabhängigen Untersuchungsausschußvorsitzenden
und dies soll schon für einen allfälligen U-Ausschuß in der Causa Innenministerium gelten",
forderte Westenthaler
Darüber hinaus wolle das BZÖ, daß hinkünftig das Innenministerium und das Justizministerium
per Gesetz unabhängig gestaltet werde. "Wir haben dazu einen weiteren umfassenden Antrag formuliert,
wo wir die Ausschließungsgründe für Personen, die Unvereinbarkeit für Personen, für parteipolitisch
gefärbte Personen anführen. Dies soll in Anlehnung an das im Jahre 2000 beschlossenen ORF-Gesetz gemacht
werden", erklärte Westenthaler.
In diesem Fall gehe es uns darum, daß ein Innenminister oder ein Justizminister künftig kein Mitglied
der Bundesregierung, Staatssekretär, Mitglied einer Landesregierung, Mitglied des Nationalrates, des Bundesrates
oder sonst eines allgemeinen Vertretungskörpers, Angestellter einer politischen Partei oder leitender Funktionär
einer Bundes- oder Landesorganisation einer politischen Partei, Volksanwalt oder Präsident des Rechnungshofes
ist bzw. innerhalb der letzten vier Jahre gewesen sein dürfe, erklärte Westenthaler.
"Das ist der Zeitraum, der auch im ORF-Gesetz so verankert ist. In den letzten vier Jahren darf in Zukunft
ein unabhängiger Justiz- oder Innenminister keine parteipolitische Funktion oder eine adäquate parteipolitische
Funktion gehabt haben. Also auch keine Funktion beispielsweise im Bildungsbereich und natürlich auch nicht
in politischen Vereinigungen, Parteien oder Vorfeldorganisationen. Ich bin froh, daß es maßgebliche
Funktionäre der SPÖ , wie etwa der oberösterreichische SPÖ-Chef Haider, dies auch so sehen.
Ich bin daher sehr gespannt, wie die oberösterreichischen Abgeordneten diesen Antrag "behandeln"
werden", so Westenthaler.
"Angesichts der massiven Vorwürfe gegen das Innenministerium, aber auch wegen der immerwiederkehrenden
Vorwürfe gegen das Justizministerium sollen daher diese beiden Ministerien unabhängig gestaltet werden",
sagte Westenthaler. |
|
zurück |
|
|