Quoten könnten 2007/08 um bis zu 50.000 t überschritten werden
Wien (bmlfuw/aiz) - Die Milchanlieferung an die österreichischen Molkereien ist in den vergangenen
Wochen kontinuierlich angestiegen. Im Oktober lag die Menge noch um 3% unter dem Vorjahresniveau, im November betrug
das Minus 1,8% und im Dezember nach neuesten Berechnungen der AMA nur noch 0,3%. Im ersten Jännerdrittel wurde
die Vorjahreslinie bereits um 0,3% und im zweiten Monatsdrittel um 1,1% überschritten.
Die momentane fettkorrigierte Überlieferung entspricht mit 1,5% exakt der zurzeit gültigen AMA-Prognose.
Aufgrund des steiler werdenden Anstiegs der Lieferungen könnte der hochgerechnete Prognosewert für das
gesamte Quotenjahr 2007/08 von 40.000 t noch spürbar überschritten werden. Die Experten denken derzeit
an eine Größenordnung von etwa 10.000 t, was im Endeffekt 50.000 t Überschreitung bedeuten würde.
Damit könnte die für Überlieferungen fällige Zusatzabgabe von Euro 11,1 Mio. auf knapp 14 Mio.
ansteigen. Zum Vergleich: Im Quotenjahr 2006/07 war für eine Überlieferung von 86.642 t eine "Superabgabe"
von Euro 24,7 Mio. zu entrichten.
Die Agrarmarkt Austria geht in ihrer Prognose bekanntlich von einer österreichischen Garantiemenge für
Molkereianlieferungen (A-Quote) im Umfang von 2,653.537 t aus. Darüber hinaus stehen aus der einzelstaatlichen
Reserve 13.000 t zur Verfügung. Außerdem können auf begründeten Antrag der Milcherzeuger Umwandlungen
von Direktvermarktungs- in Anlieferungsquoten vorgenommen werden. Diese Anträge konnten bis Jahresende 2007
gestellt werden. Die AMA nimmt die Höhe dieser Umwandlungen derzeit mit 12.463 t Milch an. In Summe ergibt
sich daraus für das Quotenjahr 2007/08 eine verfügbare nationale Referenzmenge für Molkereilieferungen
von rund 2,679.000 t.
Steigender Fettgehalt wirkt sich aus
In den ersten 29 Dekaden dieses Quotenjahres (Anfang April 2007 bis zweites Jännerdrittel 2008) haben die
österreichischen Bauern 2,140.286 t Milch an die Molkereien geliefert. Diese Menge lag um 25.263 t unter der
anteiligen Quote. Der Fettgehalt dieser Milch überschritt jedoch den Referenzwert. Daraus ergibt sich eine
fettkorrigierte Anlieferung von 2,198.074 t. Diese lag bereits um 32.525 t über der anteiligen Quotenlinie.
Die Überlieferung ergibt sich also aus dem höheren Fettgehalt der angelieferten Milch. Die Fettwerte
liegen aber nicht nur über dem Referenzwert, sondern seit Juli 2007 auch immer deutlicher über dem Vorjahresniveau.
Ausgehend von den genannten Zahlen hat die AMA für das gesamte Quotenjahr eine Anlieferung von 2,719.000 t
hochgerechnet. Damit würde die nationale Referenzmenge um rund 40.000 t oder 1,49% überschritten, was
für die überliefernden Betriebe eine Zusatzabgabe von Euro 11,1 Mio. bedeuten würde. Diese Abgabe
wird bekanntlich auf EU-Ebene festgelegt und beträgt im laufenden Quotenjahr 27,83 Cent je kg Überlieferung.
Sollte der aktuelle Liefertrend anhalten, könnte aber die Überschreitung noch deutlich höher ausfallen.
Für "Bremsmanöver" haben die Landwirte noch bis Ende März, also fünf Wochen, Zeit. |