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Albin Egger-Lienz 1868 – 1926 |
erstellt am |
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140 Jahre nach der Geburt von Egger-Lienz präsentiert das Leopold Museum Wien die bisher
umfangreichste Schau dieses bedeutenden Expressionisten Wien (leopoldmuseum) - Das Leopold Museum in Wien mit seinem Sammlungsbestand von über 30 Gemälden und Grafiken von Albin Egger-Lienz ist prädestiniert für diese umfangreichste je gezeigte Schau des bedeutenden Expressionisten der Österreichischen Malerei des 20. Jahrhunderts. Über 180 Bildwerke, ca. 150 Werke von Egger-Lienz und Vergleichsbeispiele, aus Museen, Galerien und Privatsammlungen im In- und Ausland sind zusammengetragen und belegen seine stilistische Entwicklung. Einer der größten Sammler von Egger-Lienz-Werken in Österreich ist Rudolf Leopold. Im Museum in Wien, das seinen Namen trägt, hat er einen Sammlungsbestand von mehr als 30 Gemälden zusammengetragen. Darunter finden sich Hauptwerke der österreichischen Malerei wie die „Pietà“, alle drei Fassungen der „Bergmäher“, das „Mittagessen“, der „Totentanz“ von 1915 um nur die allerwichtigsten zu nennen. Mit dieser bedeutenden Präsentation wurde mit Eröffnung des Museums 2001 in lichtdurchfluteten Sälen, nach langer Zeit eine verdiente Würdigung für den Künstler geschaffen. Er hat mit seinen formal großartigen Kompositionen seine Gedankenwelt überzeugend darzustellen vermocht. In seiner Objektwahl hat er wie kein anderer die Arbeits- und Lebenswelt der Bauern geschildert. Deshalb verwendeten die Nationalsozialisten seine Bilder zur Verherrlichung des Bauernstandes, sie verwendeten aber nur die ihnen positiv erscheinenden Darstellungen, was dem Künstler später zu Unrecht das Etikett „Blut- und Bodenmalerei“ einbrachte. Dagegen seine Anti-Kriegs-Gemälde wie „Finale“, „Den Namenlosen 1914“ und die Bilder der toten Soldaten wurden nicht nur wenig geschätzt, sondern überhaupt nie ausgestellt. Die Gemälde Eggers der Leopold Sammlung haben durch Auswahl und durch dauernde Präsentation im Museum neben den, nun schon weltbekannten Spitzenwerken österreichischer Kunst dazu wesentlich beigetragen, dass heute Egger-Lienz über Österreich hinaus nicht nur bekannt, sondern einen ihm zustehenden Rang einnimmt. Die Menschen seiner Umgebung, nämlich die Tiroler Bergbauern in Natürlichkeit und Naturverbundenheit hat der Künstler verwendet, um die in der bildenden Kunst bestehenden Probleme des Formalen auf seine Art zu bewältigen. Es ist also ganz unrichtig Egger bloß als Bauernmaler zu bezeichnen, er ist ein um Form und Ausdruck ringender großer Künstler. Vom 15. Februar bis 29. Mai 2008 werden im Leopold Museum die wichtigsten großen Egger-Lienz-Sammlungen (zum ersten Mal) zu einer umfassenden Schau vereint: Die des Ferdinandeums und des Landes Tirol, die des Museums Lienz – Schloss Bruck, die des Leopold Museums und mehrere wichtige Privatsammlungen. Schließlich werden noch bestimmte Gemälde anderer zeitgenössischer Künstler denen Eggers gegenübergestellt, um so dessen künstlerische Bedeutung zu veranschaulichen. Grundlage für diese Schau sind neben der Leopold Museum-Privatstiftung vor allem die Privatsammlung von Prof. Dr. Rudolf und Dr. Elisabeth Leopold, Wien, die Sammlungen des Landes Tirol und des Vereins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck sowie des Museums der Stadt Lienz auf Schloss Bruck. In dieser faszinierenden Dokumentation mit tief bewegenden Sujets werden zum Teil erstmals Gemälde aus Privatbesitz gezeigt. Dank der Weitsichtigkeit und Kenntnis sowie seines jahrelangen Engagements ist es Prof. Dr. Rudolf Leopold gelungen, meist die Erstfassungen der einzelnen Motive zu erwerben. In der Ausstellung werden zudem als Einblick in das formale Ringen des Malers um monumentale und expressive Kompositionen jeweils weitere Varianten, malerische Detailstudien und zeichnerische Skizzen beigegeben. Damit wird erstmals der Arbeitsprozess von Egger-Lienz evident. Schwerpunkte der Schau sind die Werkkomplexe von der Erinnerung an die Heimat und München, von religiösen Motiven bis zum bäuerlichen Genre, von Geschichten aus dem Tiroler Freiheitskampf 1809, von Porträts und Landschaften bis zu Darstellungen von Krieg, Helden und ‚Antikrieg’, schließlich von tristen Schicksalsmotiven zu „Gedankenbildern“ von Leben, Tod und Hoffnung. Albin Egger-Lienz manifestiert sich als Gestalter des menschlichen Daseins zwischen Werden und Vergehen, als Interpret des bäuerlichen Alltags, aber auch als Schöpfer von Menschen in der Ausweglosigkeit des Kriegsgeschehens und im schicksalhaften Betroffensein der Nachkriegszeit. Diese Themen werden in Motiven wie „Totentanz“, „Leben“, „Mensch“, „Finale“, „Kriegsfrauen“, „Mütter“, „Auferstehung“ und „Pietà“ beeindruckend manifestiert. Die Einbindung des Werks von Albin Egger-Lienz in den internationalen Kontext, vor allem die Anknüpfungspunkte an die europäische Malerei und Plastik wird nur exemplarisch beleuchtet. Informationen: http://www.leopoldmuseum.at/ |
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