Städtebund: Regionale Lösungen für den Öffentlichen Verkehr statt Ausbau des
Individualverkehrs
Wien (rk) - Die kürzlich von der Asfinag präsentierten Zahlen zeigen, dass sich auf Teilabschnitten
von Autobahnen im städtischen Bereich der Verkehr seit 1989 mehr als verdoppelt hat. "Städtischer
Verkehr entsteht auch durch Umland und angrenzende Regionen", stellte am Univ.-Doz. Dr. Gerhard Rüsch,
Verkehrsstadtrat der Stadt Graz und Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Österreichischen Städtebundes,
am 20.02. fest. "Den Pendlern muss das Umsteigen auf den Öffentlichen Verkehr erheblich erleichtert werden.
Der Individualverkehr muss daher bereits an den Zubringerästen des Öffentlichen Verkehrs, etwa S-Bahn
und Regionalbahnen, deutlich reduziert werden", so Rüsch weiter.
Mitfinanzierung des Öffentlichen Verkehrs durch Bund, Länder und Nachbargemeinden erforderlich
Aus ökologischen und städteplanerischen Gründen - wie der Reduktion des CO2-Ausstosses und der Feinstaubbelastung
sowie der Erschließung von Stadterweiterungsgebieten - müssen Österreichs Städte kurz- und
mittelfristig kostenintensive Investitionen im städtischen Öffentlichen Verkehr tragen. Es ist daher
aus Sicht des Städtebundes erforderlich, gemeinsam mit Bund, Ländern und Städten den Bürgern,
die im städtischen Gebiet leben und arbeiten, den Öffentlichen Verkehr als gut funktionierende Alternative
zum Individualverkehr anzubieten. Dazu bedarf es der Akkordierung und Integrierung der einzelnen Verkehrsmaßnahmen
von Bund, Ländern und Städten. "Zur Erreichung der dafür notwendigen Planungssicherheit wäre
es für die Städte erforderlich, ihren Mittelanteil aus den verschiedenen für den Öffentlichen
Verkehr vorgesehenen "Töpfen" direkt und ohne Umweg über die Länder zu erhalten",
erklärt Dr. Thomas Weninger, Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes. "So ist
die Planung des Öffentlichen Verkehrs in den Städten von den Befindlichkeiten anderer Gebietskörperschaften
unabhängig", so Weninger abschließend.
Der Österreichische Städtebund ist die kommunale Interessenvertretung von 250 Städten und größeren
Gemeinden. |