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"Impressionismus - Wie das Licht auf die Leinwand kam" |
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Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Wallraf-Richartz-Museums
& der Fondation Corboud sowie der FH Köln lüften Geheimnisse des Impressionismus Köln (idw) - Welcher Impressionist malte auf kubanischen Zigarrenkisten? Wie spontan arbeitete van Gogh wirklich? Welches Geheimnis enthüllt das Röntgenbild eines Renoirs? Woran erkannten die Kölner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das gefälschte Monet-Bild? Diese und weitere spannende Fragen beantwortet die Kölner Sonderausstellung "Impressionismus - wie das Licht auf die Leinwand kam" des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud, die vom 29. Februar bis 22. Juni 2008 für Besucherinnen und Besucher geöffnet sein wird (Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Obenmarspforten, 50677 Köln). Neben impressionistischen und postimpressionistischen Meisterwerken sind technologische Aufnahmen dieser Bilder zu sehen. Diese Gegenüberstellung von Kunst und Forschung bietet einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen des Impressionismus. Möglich wurde diese Gegenüberstellung von Kunst und Forschung durch die Ergebnisse des gemeinsame Forschungsprojekts "Maltechnik des Impressionismus und Postimpressionismus" mit dem Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft (CICS) der Fachhochschule Köln. Hierbei arbeiteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule und des Wallraf (Restauratoren, Naturwissenschaftler und Kunsthistoriker) zusammen. Gefördert wurde das Forschungsprojekt von der Stiftung Jugend/Beruf und Wissenschaft der RheinEnergie AG. Unterstützung erhielten die Forscherinnen und Forscher ausserdem von namhaften Expertinnen und Experten aus aller Welt. Für die Sonderausstellung, die ebenfalls von der RheinEnergie AG und ihrer Stiftung für Kultur gefördert wird, verstärkte das Wallraf- Richartz-Museum & Fondation Corboud seinen Gemäldebestand mit hochkarätigen Leihgaben aus dem Amsterdamer Van Gogh Museum, der National Gallery of Scotland in Edinburgh, dem Pariser Musée d'Orsay, der Tate Gallery in London und dem Art Institute of Chicago. Insgesamt werden 130 Exponate gezeigt. Im Anschluss an die Ausstellung in Köln wird die Sonderausstellung vom 11. Juli bis 28. September 2008 im Palazzo Strozzi in Florenz gezeigt. Die Kooperation von Hochschule und Museum eröffnete den Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit, interdisziplinär an einer hochrangigen und weit gefächerten Sammlung die Werkstoffe und Techniken an bislang technologisch unbearbeiteten Werken von Künstlern des Impressionismus zu analysieren. Schließlich beheimatet das Wallraf-Richartz-Museum mit der Fondation Corboud die umfangreichste Sammlung impressionistischer und neoimpressionistischer Malerei in Deutschland. "Es war auch großartig, wie viele Diplomandinnen und Diplomanden sowie Studierende in dem Forschungsprojekt mitwirken und dort eigene praktische Erfahrungen sammeln konnten" betont Prof. Hans Portsteffen vom Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft der Fachhochschule Köln, der gemeinsam mit Dipl.-Rest. Iris Schaefer, der Leiterin der Restaurierungsabteilung im Wallraf, das Forschungsprojekt leitet. "Eine wertvolle Erweiterung der Lehre und ausgezeichnete Möglichkeit Nachwuchsforscherinnen und -forscher zu fördern". Unterhalb der sichtbaren Oberfläche befinden sich in jedem Gemälde zahlreiche Informationen, die nur durch aufwändige technologische Untersuchungen sichtbar werden. Mit Hilfe modernster Techniken wie etwa Stereomikroskopie, naturwissenschaftlicher Materialanalyse sowie Röntgen-, Ultraviolett- und Infrarotstrahlung und detektivischem Spürsinn wurden die kostbaren Werke untersucht. Das Forscherteam analysierte die unterschiedlichen Entstehungsprozesse, prüfte die natürlichen Alterungserscheinungen oder fahndete nach gezielten Manipulationen. Damit eröffnet sich ein neuer Blick auf die Geschichte und die Rezeption jedes einzelnen Bildes. Für die Ausstellung verantwortlich ist die Restaurierungsabteilung im Wallraf-Richartz- Museum: Iris Schaefer, Caroline von Saint-George sowie Katja Lewerentz. Die Kuratorinnen zeichnen den Weg von der Sinneswahrnehmung, über die angewendeten Materialien, die "Tatorte" im Atelier oder der freien Natur sowie die Maltechnik und Werkgenese bis hin zur Rezeption und Erhaltung der Bilder nach. Die Ausstellung ist nach folgenden sechs Leitfragen gegliedert: "Was ist eine Impression?" - "Womit malten die Impressionisten?" - "Drinnen oder draußen?" - "Spontan oder strategisch?" - "Wann war ein Bild fertig?" - "Wie sehen wir die Bilder heute?" Zusätzlich zur Ausstellung ist eine Online-Publikation und ein internationales Symposium geplant. Im Internet werden zur Ausstellungseröffnung detaillierte Forschungsergebnisse für das Fachpublikum veröffentlicht. Ab 12. Juni 2008 wird der Internetauftritt zweisprachig (Deutsch/Englisch) sein und damit eine internationale Plattform für die Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit bieten (http://www.museenkoeln.de/wallraf). Zudem ist im Rahmen der Sonderausstellung vom 12. bis 14. Juni 2008 ein internationales Symposium mit Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland vorgesehen, das im Stiftersaal des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud stattfinden soll. Hierbei steht der interdisziplinäre Austausch zwischen Kunsttechnologen, Kunsthistorikern und Naturwissenschaftlern zur Maltechnik des Impressionismus und des Postimpressionismus im Vordergrund. Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. 16.500 Studierende werden von rund 400 Professorinnen und Professoren unterrichtet. Die zehn Fakultäten bieten mehr als 60 Studiengänge an - jeweils etwa die Hälfte aus den Ingenieurwissenschaften bzw. Geistes- und Gesellschaftswissenschaften: von Architektur über Maschinenbau, Design, Restaurierung, Informationswissenschaft, Sprachen und Sozial. |
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