Gute Leistungsbilanz bestätigt Österreichs Wettbewerbsfähigkeit
Wien (oenb) - Österreichs Wirtschaft zeigt sich im internationalen Vergleich auch im Jahr 2007
äußerst wettbewerbsfähig: Nach vorläufigen Schätzungen ergab die heimische Leistungsbilanz
ein Plus von 7,3 Mrd Euro. Österreich exportierte - nicht zuletzt infolge seiner preislichen Wettbewerbsfähigkeit
- also deutlich mehr Güter und Dienstleistungen ins Ausland als es umgekehrt einführte. Der seit einigen
Jahren bemerkbare Trend zu steigenden Leistungsbilanzüberschüssen setzt sich damit fort.
Nach vorläufigen Schätzungen erreichte die österreichische Leistungsbilanz mit 7,3 Euro wie schon
in den vergangenen Jahren ein deutliches Plus (2006: 6,7 Mrd Euro). Die günstige Entwicklung der preislichen
Wettbewerbsfähigkeit verschaffte Österreich in den vergangenen Jahren im internationalen Güter-
und Dienstleistungsverkehr eine vorteilhafte Position, die sich vor allem durch anhaltende Nachfrage aus dem Ausland
bemerkbar macht. Punkten konnten heimische Exporteure vor allem im Dienstleistungsbereich, der per Saldo fast um
2 Mrd Euro über dem Ergebnis des Jahres 2006 lag.
Die günstige Leistungsbilanzentwicklung resultierte folgerichtig in einem Kapitalüberschuss Österreichs
gegenüber dem Ausland. Vor allem das internationale Kredit- und Einlagengeschäft der Banken zeigte mit
netto rund 30 Mrd Euro einen deutlichen Kapitalabfluss. Für die Gesamtwirtschaft ergaben sich aus diesem Segment
immerhin Nettoinvestitionen von 22 Mrd Euro.
Im grenzüberschreitenden Wertpapiergeschäft flossen der heimischen Volkswirtschaft per Saldo dagegen
knapp 20 Mrd Euro zu. Einerseits lagen Österreichs Auslandsveranlagungen mit 16,2 Mrd Euro deutlich hinter
dem Vergleichswert 2006 (26,8 Mrd Euro). Andererseits erreichte die Nachfrage des Auslands mit fast 36 Mrd Euro
annähernd das außergewöhnlich hohe Niveau des Jahres 2006. Deutlich eingebrochen ist die heimische
wie auch die internationale Nachfrage nach Aktien und Investmentzertifikaten, die infolge des weltweit ungünstigen
Börseumfelds um jeweils rund 70% hinter den Vergleichswerten 2006 lag: Österreichische Anleger kauften
Anteilscheine im Gegenwert von 1,9 Mrd Euro (nach 7,3 Mrd Euro). Umgekehrt wurden nur 2,5 Mrd Euro an österreichischen
Aktien und Investmentzertifikaten im Ausland abgesetzt (2006: 8,1 Mrd Euro).
Österreichs Teilbilanz der grenzüberschreitenden Unternehmensbeteiligungen (einschließlich Konzernkredite)
zeigte sich im Jahr 2007 nach vorläufigen Schätzungen nahezu ausgeglichen: Heimische Investoren veranlagten
20,1 Mrd Euro im Ausland, während österreichischen Unternehmen aus dem Ausland rund 19,7 Mrd Euro zuflossen.
Die offiziellen Währungsreserven wurden 2007 transaktionsbedingt um 1,9 Mrd Euro aufgebaut. |