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WK-Präsident Leitl in der ORF-"Pressestunde" |
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erstellt am
03. 03. 08
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Kalina:
Aussagen zu Steuerreform Absage an VP-Totalblockade
Auch die Aussagen Leitls zu möglichen Neuwahlen sind für Kalina eine deutliche
Aufforderung der vernünftigen Kräfte in der ÖVP
Wien (sk) - Dass sich Wirtschaftskammer-Präsident Leitl für eine Diskussion um eine Steuerreform
ausspricht, ist für SPÖ-Bundesgeschäftführer Josef Kalina "ein Zeichen, dass wesentliche
Teile der ÖVP gegen den Total-Blockade-Kurs von Molterer und Schüssel in Sachen Steuerreform sind".
Leitl hatte in der ORF-"Pressestunde" am 02.03. eine Steuerreform 2009 offen gelassen. "Der Wirtschaftskammer-Präsident
hat hier eine Diskussionsbereitschaft gezeigt, die sich wohltuend von den Njets der ÖVP-Spitze abhebt",
so Kalina.
Mit seiner Forderung, jetzt in eine Sachdiskussion über die Steuerreform zu treten, habe Leitl der Diskussionsverweigerung
in der ÖVP eine Absage erteilt. Auch in der Wirtschaft habe man erkannt, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
zu ändern beginnen und die Politik darauf reagieren muss. "Wenn der politische Wille bei der ÖVP
vorhanden ist, könnte man sofort mit der Erarbeitung einer Steuerreform beginnen. Zehn Monate, damit diese
Reform mit 1.1.2009 in Kraft treten kann, sind ausreichend Zeit. Wenn man will, dann geht's!", so Kalina in
Richtung ÖVP.
Auch die Aussagen Leitls zu möglichen Neuwahlen sind für Kalina eine deutliche Aufforderung der vernünftigen
Kräfte in der ÖVP an Schüssel, seine Neuwahl-Strategiespielchen zu beenden - "die bekanntlich
zu den Steckenpferden des Ex-Kanzlers und heimlichen VP-Obmannes gehören". "Molterer muss sich endlich
aus Schüssels Umklammerung befreien. Wenn der Wille bei der ÖVP da ist, dann kann diese Regierung Tempo
machen und für die Menschen im Jahr 2009 eine ordentliche Entlastung erreichen, die Gesundheitsfinanzierung
auf neue Beine stellen, die Staatsreform auf Schiene bringen und ein vernünftiges Paket zur Inflationsbekämpfung
samt Soforthilfe für die sozial Schwachen beschließen. Wenn die ÖVP dazu bereit ist, kann die Arbeit
morgen beginnen", so Kalina abschließend. |
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Stummvoll: Appell der Vernunft von Kammerpräsident Leitl ernstnehmen
Menschen wollen konstruktive Regierungsarbeit und keinen Streit
Wien (övp-pk) - "Die Ausführungen des Wirtschaftskammer-Präsidenten Christoph
Leitl in der ORF- Pressestunde sind ernst zu nehmende und absolut unterstützenswerte Aufforderungen an die
Politik, sich wieder mehr um die Sachthemen zu kümmern", so ÖVP-Finanzsprecher Dr. Günter Stummvoll.
"Die Bevölkerung erwartet sich von der Politik eine Themendiskussion. Sie erwartet sich ernsthafte Lösungen
statt populistischer Hüftschüsse der SPÖ." Die von Leitl präsentierte Market-Umfrage sei
jedenfalls ein "deutlicher Beweis, dass die Menschen keine Almosen wie den ‚Gusi-Hunderter' wollen, sondern
eine Entlastung über eine Steuerreform, welche ohne neue Schulden finanziert werden kann. Denn schlussendlich
ist es den Menschen allemal wichtiger, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben, als von einer Steuerreform entlastet
zu werden, die ihnen die Arbeitsplätze kosten könnte", schließt Stummvoll.
"Die SPÖ soll auf den gemeinsamen Weg zurückkehren und sich zum gemeinsam beschlossenen Regierungsprogramm
bekennen", fordert Stummvoll. "Dann können wir den Weg der Entlastung 2010 gemeinsam weitergehen."
Es mache keinen Sinn, sich vom gemeinsamen Weg zu entfernen und "sich in die Büsche zu schlagen. Dort
gibt es kein Weiterkommen." Stummvoll appelliert an die SPÖ, sie solle ihre internen Debatten über
Führungsschwächen des SPÖ-Chefs, die Muskelspiele und Kampfansagen beenden. "Dann hat die SPÖ
auch wieder die Kraft für den gemeinsamen Weg. Das SPÖ-Motto muss lauten: Weg von den internen Querelen,
hin zur Sacharbeit", so der ÖVP-Finanzsprecher.
Kalina habe offensichtlich überhört, dass sich WKÖ-Chef Leitl deutlich vom SPÖ-Wahlkampfgetöse
distanziert hat, betont Stummvoll weiter. "Kalina soll sich die Aussagen von Leitl zu Herzen nehmen",
so der ÖVP-Finanzsprecher. Der Appell "Neustart statt Neuwahl" sei wohl auch in hohem Ausmaß
an SPÖ-Parteisekretär Kalina gerichtet und bedeute inhaltlich eine Herausforderung für die Steuerexperten
und Steuerpolitiker - nicht für Parteisekretäre à la Kalina, die die Neuwahldiskussion losgetreten
haben. |
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Kogler: Leitl versteht unter Steuerreform ausschließlich Steuersenkung für sein Klientel
WK-Präsident völlig unglaubwürdig bei Transparenz der Parteinfinanzierung
Wien (grüne) - "Die wohltuend inhaltliche Herangehensweise von Präsident Leitl muss
als Hilferuf an die außer Rand und Band geratenen Großkoalitionären verstanden werden, der aber
noch diesen nicht mehr gehört wird. Offensichtlich können sich die letzten Vernunftbegabten in der Umgebung
der Koalition längst nicht mehr durchsetzen", kommentiert Werner Kogler, Wirtschaftssprecher der Grünen,
den Auftritt Leitls in der ORF-Pressestunde.
"Leider gehört Leitl inhaltlich aber zu jenen, die unter Steuerreform ausschließlich Steuersenkung
für ihr eigenes Klientel verstehen", so Kogler. Die Wirtschaftskammer verweigert weiterhin die Einsicht
darin, dass das österreichische Steuersystem ökologisch, sozial und leistungsfreundlicher umgebaut werden
muss. Das bedeutet, dass man für die längst notwendige Senkung der Lohn- und Einkommenssteuer und Entlastungen
des Faktors Arbeit Gegenfinanzierungen im Bereich der exorbitanten Vermögenszuwächse und der steuerlichen
Belastung des ökologisch schädlichen Ressourcenverbrauchs ins Auge fassen muss. "Das würde
die Heranführung des österreichischen Steuersystems an internationale Standards bedeuten, da Österreich
etwa im Bereich der Vermögensbesteuerung im OECD-Bericht nahezu Schlusslicht ist. Leitl bräuchte eigentlich
nur das immer noch hochaktuelle WIFO-Weißbuch zu Rate ziehen, um jenseits der Klientelpolitik wieder Orientierung
zu finden", so Kogler.
Völlig unglaubwürdig war Leitl in der Frage der Transparenz der Parteienfinanzierung. "Er verweigert
eine Offenlegung seitens des Wirtschaftsbundes und auch die längst notwendige Reform, derzufolge nämlich
genau Kammern und Interessensvertretungen wie IV und ÖGB jede Spende extra auszuweisen haben anstatt unter
Gesetzesschutz Spendenwäsche zu betreiben", so Kogler. |
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Vilimsky: FPÖ fordert Steuersenkung in der Höhe von 4 Mrd. Steuermehreinnahmen aus 2007!
Leitl und Wirtschaftskammer wollen Unternehmer und Steuerzahler offensichtlich für
dumm verkaufen
Wien (fpd) - FPÖ-Generalsekretär NAbg. Harald Vilimsky bezeichnete es als nicht sonderlich
überraschend, dass sich WK-Präsident Christoph Leitl in der Pressestunde gegen eine rasche Steuerreform
ausgesprochen habe. Es könnten allerdings nicht die Argumente gelten, wonach eine Steuerreform nur aus Einsparungen
und Umschichten finanzierbar sei. Eine unverzügliche Entlastung des Mittelstandes müsse schleunigst umgesetzt
werden. Die Steuermehreinnahmen von über 4 Milliarden Euro im letzten Jahr würden das durchaus möglich
machen.
"Die Österreicher haben noch nie so viele Steuern gezahlt wie derzeit", so Vilimsky, deshalb dürfe
auch Leitl jetzt nicht einfach von einer ‚unsäglichen Diskussion um den Termin' einer Steuerreform reden,
sondern müsse das Zustandekommen des, von ihm durchaus in Erwartung gestellten sozialpartnerschaftlichen Konsens,
aktiv unterstützen und vorantreiben, um den Menschen einen fairen Ausgleich zu den massiven Teuerungen nicht
erst 2010 zu ermöglichen.
Vilimsky erinnerte abschließend noch an seine Forderung, die Richtlinien der Parteienfinanzierung einer Totalreform
zu unterziehen. Es bedürfe einer maximalen Transparenz ohne Einzug von Grenzen. Es sei bedauerlich, dass Leitl
hier keine klaren Worte gefunden habe und die derzeit unzureichenden gesetzlichen Bestimmungen offenbar als ausreichend
sehe. |
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Bucher: BZÖ beantragt eine sofortige Steuersenkung!
SPÖ und ÖVP sollen BZÖ-Vorschlag annehmen - Sondersitzung Probe aufs Exempel
Wien (bzö) - "Das BZÖ verlangt eine sofortige Steuersenkung zur umgehenden Entlastung
der Österreicherinnen und Österreicher und eine umfassende Steuersystemreform 2010. Das BZÖ-Modell
"Steuersenkung jetzt - Steuersystemreform 2010" bietet sowohl SPÖ als auch ÖVP die Möglichkeit,
ohne Gesichtsverlust in der Regierung weiter arbeiten zu können", sagte BZÖ-Budgetsprecher Josef
Bucher angesichts der Pressestunde von Wirtschaftskammer Präsident Leitl. "Das BZÖ wird bei der
Sondersitzung des Nationalrates am Montag die Probe aufs Exempel machen und einen Antrag auf ein Vorziehen der
Steuersenkung einbringen", so Bucher, der hier mit einer breiten Mehrheit für diesen BZÖ-Vorstoß
rechnet, denn "wenn SPÖ, FPÖ und Grüne zu ihren Ankündigungen stehen, dann müssen
sie sich dem BZÖ anschließen, oder sie verlieren die letzten Reste ihrer Glaubwürdigkeit".
Als konkrete Punkte nannte der BZÖ-Budgetsprecher eine Senkung der Lohn- und Einkommenssteuer im Ausmaß
von zwei Mrd. Euro, einen Teuerungsausgleich, eine Anhebung der Negativsteuer um 200 Euro, die Senkung der Mehrwertssteuer
bei Medikamenten von 20 auf 10%, die gänzliche Streichung Steuerfreiheit für Überstunden als Leistungsanreiz,
einen absoluten Gebühren- und Tarifstopp sowie eine echte Erhöhung des Pflegegeldes.
"SPÖ und ÖVP sollen den BZÖ-Vorschlag annehmen, damit eine sofortige Steuersenkung mit 1.1.2009
in Kraft treten kann und eine umfassende Steuersystemreform im Jahr 2010 möglich ist", betonte Bucher,
der es abschließend sehr bemerkenswert fand, dass Leitl sich ganz offen dafür ausgesprochen hat, Gusenbauer
und Molterer zu entmachten und mittels Stärkung der Regierungskoordinatoren Pröll und Faymann einen Generationenwechsel
bei ÖVP und SPÖ einzuleiten. |
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Hundstorfer: Am 1. Jänner 2009 Gesundheits- u n d Steuerreform
Steuereinnahmen auf Rekordhöhe erlauben Vorziehen
Wien (ögb) - ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer begrüßt zwar grundsätzlich
die Aussagen von WKÖ-Präsident Christoph Leitl in der ORF-Pressestunde, wonach die Reform des Gesundheitssystems
in erprobter Weise von den Sozialpartnern erarbeitet werden sollte, bevor das Reformpaket an die gesamte Bundesregierung
geht und mit dieser diskutiert wird. Allerdings solle man die Augen vor den anstehenden Problemen nicht verschließen.
Hundstorfer erinnert an die angespannte Situation bei den Krankenkassen im ganzen Land und an die stark spürbare
Teuerungswelle. Die Zeit dränge also. Die Eckpunkte müssten daher - entgegen den Aussagen Leitls - sowohl
für die Gesundheitsreform als auch für die Steuerreform bis zur Jahreshälfte stehen. ÑDenn
die Finanzierung des Gesundheitssystems kann nur Hand in Hand mit der Steuerreform angegangen werden, wenn man
zu nachhaltigen und gerechten Lösungen kommen will. Deshalb müssen Gesundheits- und Steuerreform am 1.
Jänner 2009 gemeinsam in Kraft treten."
Dass Leitl die Steuerreform lieber auf die lange Bank schieben möchte, kann Hundstorfer nicht verstehen: Einerseits
wolle Leitl keine Steuerreform auf Pump, andererseits seien die Steuereinnahmen auf Rekordhöhe. Auch gegenüber
neuen Steuern dürfe man sich nicht verschließen: "Als Ersatz für die abgeschafften Vermögens-
und Erbschaftssteuern muss eine Diskussion über Spekulationsgewinn- und Vermögenszuwachs-Besteuerung
möglich sein.
Steuerreform für die ArbeitnehmerInnen
Wenn Leitl der Meinung ist, man müsse die Steuerreform ganzheitlich betrachten, kann sich Hundstorfer
dem anschließen: "In den Jahren 2001 bis 2006 sind nur die Unternehmen entlastet worden, deshalb müssen
jetzt ganzheitlich betrachtet ausschließlich die ArbeitnehmerInnen dran sein."
Beruf und Familie: Besser mit Gesetz regeln
Für den "Papamonat" brauche es sehr wohl eine gesetzliche Regelung, fordert Hundstorfer:
"Ich glaube nicht, dass viele Unternehmen ihren Mitarbeitern freiwillig freigeben, wenn sie einen Monat lang
bei ihrem Kind bleiben wollen." Auch im Bereich der Elternteilzeit gebe es noch viel Verbesserungspotential:
"Das Recht auf Elternteilzeit müssen alle Eltern haben, egal wie groß der Betrieb ist und wie lange
sie schon dort arbeiten", so Hundstorfer abschließend. |
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