Außenministerin trifft polnischen Amtskollegen: Themen: Westbalkan und Russland
Wien (bmeia) - „Zwischen Polen und Österreich besteht ein immer dichteres Gewebe der
Nachbarschaft. Die Erweiterung des Schengen-Raums hat neue Akzente und eine neue Qualität gebracht. Wir sind
heute Teil eines gemeinsamen Raums der Werte, der Sicherheit und der Freiheit“, erklärte Außenministerin
Ursula Plassnik am 29.02. anlässlich ihres Zusammentreffens mit dem polnischen Außenminister Radoslaw
Sikorski.
„Gerade im Bereich der Sicherheit bietet eine engere Zusammenarbeit großes Potenzial“, erinnerte Plassnik
dabei an die Errichtung einer gemeinsamen Visastelle im Oktober 2007 mit Slowenien, Ungarn und Polen in Montenegro.
"Diese Kooperation im konsularischen Bereich unter dem Motto 'Europa schützt und Europa nützt' ist
ein gelungenes Beispiel konkreter Nachbarschaft. Auf dem Erfolg dieses Pilotprojekts können wir aufbauen.
Wir werden auch unsere Erfahrungen bei der Fußball-Europameisterschaft austauschen", so die Ministerin,
die darauf verwies, dass Polen 2012 die nächste EM gemeinsam mit der Ukraine ausrichten wird.
Die beiden Außenminister diskutierten die rezenten Entwicklungen am Balkan sowie die bevorstehenden Wahlen
in Russland. „Die Beziehungen zwischen der EU und Serbien durchlaufen eine Zone der Turbulenzen. Wir dürfen
aber nicht zulassen, dass es zu einem Stillstand oder gar zu Rückschritten kommt. Gerade jetzt ist unser geduldiges
politisches Engagement gefragt. Die Regionale Partnerschaft hat sich bereits in der Vergangenheit als verlässlicher
Wegbegleiter unserer Freunde am Balkan erwiesen. Wir werden dies auch weiter sein", erklärte Plassnik.
„Ein positives Signal wäre das konsequente Antreiben des Dialogs in Richtung Visa-Liberalisierung, den die
Regionalen Partner durch einen gemeinsamen Brief an die Europäische Kommission in Gang gesetzt haben. Wir
müssen die Isolation durchbrechen und den Menschen in Serbien ihren europäischen Weg und ihre europäische
Zukunft greifbar vor Augen führen.“
„Es ist bedauerlich, dass eine professionelle und internationalen Standards entsprechende Wahlbeobachtung durch
die OSZE durch bürokratische Schikanen im Vorfeld unmöglich gemacht wurde. Russland tut damit weder sich
noch dem demokratischen Selbstbewusstsein seiner Menschen einen Gefallen. Eine umfassende Wahlbeobachtung durch
das Büro für Demokratische Institutionen und Menschenrechte in Warschau (ODIHR) hätte die Legitimität
der Wahl gestärkt“, unterstrich Plassnik im Hinblick auf die am kommenden Sonntag bevorstehenden Präsidentschaftswahl
in Russland. |