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SPÖ-Klub einstimmig für U-Ausschus |
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erstellt am
27. 02. 08
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Cap fordert öffentliche Übertragung der Sitzungen
"Sorge um Vertrauen in Rechtstaatlichkeit, Innenministerium, Polizei und Politik"
Wien (sk) - Die SPÖ wird bei der Sondersitzung des Nationalrates am 3. März einem U-Ausschuss
in der Causa Innenministerium-Haidinger zustimmen, erklärte SPÖ-Klubobmann Josef Cap in einer Pressekonferenz
am 27.02. im Parlament. "Aus Sorgen um das Vertrauen in die Rechtstaatlichkeit, das Innenministerium, die
Polizei und die Politik", begründete Cap diese Entscheidung des Parlamentsklubs. Cap wünscht sich
eine öffentliche Übertragung des U-Ausschusses in Ton und Bild, sowie die Einsetzung von U-Ausschüssen
als Minderheitenrecht im Parlament.
Der U-Ausschuss, so Cap, solle "zügig, präzise und glaubwürdig arbeiten". Man wünsche
sich seitens der SPÖ allerdings eine rasche und vollständige Herausgabe aller Akten, keine Aktenschwärzungen
und Verzögerungen. Und der U-Ausschuss soll nach Wunsch des SPÖ-Klubobmanns in Ton und Bild öffentlich
übertragen werden. "Die Österreicher sollen sich ein Bild machen können, ob der U-Ausschuss
- wie die ÖVP behauptet - ein Tribunal ist, oder ob in diesem gearbeitet wird", so Cap. Es sei entscheidend,
dass alle aufgeworfenen Fragen aus dem Innen-Ausschuss in einen Prüfauftrag für den U-Ausschuss eingearbeitet
werden. "Die SPÖ steht zum Instrument der parlamentarischen Kontrolle. Dieses sollte auch Minister Platter
respektieren", so Cap.
Die ÖVP lädt Cap ein, auf alle Ebenen der Aufklärung mitzuarbeiten. "Es ist der Wunsch des
sozialdemokratischen Parlamentsklubs, dass die ÖVP mitarbeitet. Bei der Erstellung des Prüfauftrages
für den U-Ausschuss und bei der Arbeit des Ausschusses selbst", erklärt der SPÖ-Klubobmann.
"Die ÖVP ist die zweitstärkste parlamentarische Fraktion, alle Parteien sind aufgerufen, die Rechte
und Pflichten des Parlaments mitzutragen", so Cap. Cap kritisierte Innenminister Platter hart für seine
generelle Ablehnung des Instrumentes des U-Ausschusses. Die Koppelung der "Arbeitsfähigkeit der Regierung"
mit der Wahrnehmung der Kontrollrechte des Parlaments sei unzulässig.
Der SPÖ-Klubobmann verwies noch einmal auf die Vorwürfe in der Causa. So gehe es um den Verdacht des
Missbrauchs staatlicher Behörden für parteipolitische Vorteile. Geprüft werden müssen auch
die Ermittlungstätigkeiten des Büros für interne Angelegenheiten (BIA), die Weisungen verschiedener
Ministerbüros, die Weitergabe von Akten aus dem Bankenausschuss an den ÖVP-Klub, der Fall Kampusch, die
Lieferungen von Gewehren an den Iran, der Visa-Skandal, die Ausschreibungs-Causa bei einer Projektvergabe im Konzentrationslager
Mauthausen, die Auftragsvergabe des Behördenfunknetzes Adonis und die Weitergabe von EKIS-Daten der Familie
Zogaj an die Medien. |
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Kukacka: ÖVP gegen Untersuchungsausschuss
SPÖ-Vorgehensweise Teil einer Strategie der negativ-campaigning
Wien (övp-pk) - Wenn man über die gestrige Innen-Sonderausschuss-Sitzung Bilanz zieht,
kann man feststellen, dass von den Vorwürfen wenig bis nichts übrig geblieben ist. Auch wenn der ehemalige
BKA-Chef Herwig Haidinger seine Vorwürfe wiederholt hat - diese wurden durch Minister Günther Platter,
den Chef des Büros für interne Angelegenheiten Martin Kreutner und den Vorsitzenden der Ermittlungskommission
Ludwig Adamovich sowie die von uns vorgelegten Unterlagen eindeutig entkräftet. Er konnte dafür keinen
Wahrheitsbeweis vorlegen. Auch wenn man Vorwürfe und Unterstellungen ständig wiederholt, werden sie nicht
wahrer. Die Vorgangsweise der SPÖ ist ein seit längerem abgekartetes Spiel gewesen. Es ging ihr nicht
um Aufklärung, sondern um eine politische Begleitstrategie zum bevorstehenden "negativ campaigning".
Sie stellt damit auch den Rechtsstaat auf den Kopf, wenn sie die ÖVP immer wieder auffordert, zu beweisen,
dass die Vorwürfe nicht stimmen. Das sagte ÖVP-Abg. Mag. Helmut Kukacka am 27.02. in einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit ÖVP-Justizsprecher Mag. Heribert Donnerbauer zur Affäre Haidinger. Einen Untersuchungsausschuss
lehnte er ab.
In einem Rechtsstaat müsse schließlich der, der die Anschuldigungen erhebt, auch die Schuld beweisen
und nicht der, den die Anschuldigungen treffen. "Sonst ist der Diffamierung und Verunglimpfung Tür und
Tor geöffnet", so Kukacka. Haidinger habe schon im BAWAG-Prozess ausgesagt, dass es keine politischen
Einflussnahmen oder Weisungen gab. Weiters musste er bestätigen, dass Unterlagen weder vorenthalten noch manipuliert
wurden. Auch die Frage, ob Unterlagen an den Parlamentsklub weiter geleitet wurden, musste er klar verneinen. Daran
habe sich auch nach dem gestrigen Sonder-Ausschuss nichts geändert. Und eine Informationspflicht der untergeordneten
Dienststellen an ein Ministerkabinett sei nichts Ungewöhnliches - das werde in den SPÖ-Kabinetten so
gehandhabt und sei für die Ressortführung auch notwendig.
Im Zusammenhang mit den Vorwürfen im Fall Natascha Kampusch hätten sich die Vorwürfe ebenfalls als
obsolet erwiesen. Es sei anhand von Unterlagen nachgewiesen worden, dass Haidinger von allen Ermittlungsschritten
informiert gewesen sei. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch der Untersuchungsrichter seien drei Tage nach der
Selbstbefreiung von Kampusch über mögliche Ermittlungsfehler informiert worden, entsprechende Evaluierungsschritte
seien damals schon vorbereitet und vom damaligen Generaldirektor für öffentliche Sicherheit Erik Buxbaum
festgelegt worden. Das halte auch der erste Zwischenbericht der Evaluierungskommission fest, verwies Kukacka auf
die Passage, "dass spätestens mit der Erstattung der umfassenden Anzeige durch das Landeskriminalamt
Burgenland am 22. September 2006 die Staatsanwaltschaft von den nicht weiter verfolgten Hinweisen des Hundesführers
informiert war".
Ludwig Adamovich habe gestern selbst festgestellt, dass er persönlich in diesem Fall keine Vertuschung sieht,
weil nicht nur das Innenministerium, sondern auch das Justizministerium, die Justizverwaltung und die Staatsanwaltschaft
in diesem Fall von Anfang an eingebunden waren.
Auch im Fall BAWAG sei keine Frage offen geblieben, Es habe keine rechtswidrigen Weisungen gegeben. Das Ersuchen,
Geldflüsse zwischen BAWAG und SPÖ zu erheben, sei am 2. Juni 2006 vom zuständigen Staatsanwalt gekommen:
Staatsanwalt Georg Krakow habe damals an den Leiter der Sonderkommission im Bundeskriminalamt Helmut Salomon das
Ersuchen gerichtet, mögliche Geldflüsse der BAWAG an die SPÖ zu untersuchen. "Nicht das Innenministerium
und nicht die ÖVP, sondern die Staatsanwaltschaft Wien hat dem Bundeskriminalamt den Auftrag gegeben, entsprechende
Erhebungen zu machen", stellte Kukacka fest. Salomon habe dies dann Haidinger mitgeteilt und dieser wiederum
dem Generaldirektor für öffentliche Sicherheit sowie dem Kabinett der damaligen Ministerin. "So
ist erst dem Kabinett dieser Auftrag der Staatsanwaltschaft überhaupt bekannt geworden", erläuterte
der ÖVP-Abgeordnete.
Auch eine Manipulation des Aktenmaterials bei der Übermittlung der Unterlagen sei ausgeschlossen, weil Akte
im Amtsweg übermittelt werden. Außerdem habe auch das Justizministerium alle Akten vorzulegen, allfällige
Diskrepanzen wären feststellbar gewesen. Haidinger hätte zudem schon beim Banken-Untersuchungsausschuss
- wo er unter Wahrheitspflicht stand -Gelegenheit gehabt, konkrete Vorwürfe vorzubringen. |
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Westenthaler: Die Regierung ist am Ende!
Große Koalition auf der Intensivstation - das orange Notarztteam steht bereit
Krems (bzö) - "Diese zerrüttete Koalition bietet nur mehr ein Bild des Jammers. Das
ist nicht neu, aber die jetzige Eskalation ist doch erstaunlich", so BZÖ-Chef Klubobmann Peter Westenthaler
am Beginn seiner Eröffnungsrede bei der BZÖ-Klubklausur in Krems. Die SPÖ habe ja bereits ihren
US-Wahlkampfguru Greenberg einfliegen lassen. "Seit Sonntag heißt es - Rien ne va plus - nichts geht
mehr -soviel Ende war noch nie. Das ist zwar gut für die Opposition, da Neuwahlen den Menschen die Möglichkeit
geben würde, die Regierung endlich in die Wüste zu schicken, aber schlecht für das Land, da nicht
gearbeitet wird. Das BZÖ ist derzeit die einzige interessante, sympathische und inhaltsvolle Alternative",
betonte Westenthaler.
Westenthaler erklärte dass es in den letzten Wochen innerhalb der SPÖ massiven Druck auf den Seitenblicke
Kanzler gegeben hat, ein Sonderparteitag gedroht habe und nur deshalb Gusenbauer die Flucht nach vorne ergriffen
hat. "Die Regierung ist nicht nur am Scheideweg, sondern in einer Sackgasse. Gusenbauer steht vor den Ruinen
seines Sandkistentraumes und die Geschichte dreht sich, denn der Bundeskanzler ist wieder völlig am Sand.
Die Regierung hat abgewirtschaftet, wird ausgepfiffen, stellt sich täglich gegenseitig das Bein und bekämpft
sich bis aufs Blut", betont Westenthaler, der als Beispiel den Koalitionsstreit rund um einen Untersuchungsausschuss
und im gestrigen Innenausschuss des Parlaments brachte. Besonders typisch sei die Manipulationsaffäre rund
um den SPÖ-Steuer-Ministerratsvortrages, wo einfach, ohne das Wissen der ÖVP, das Logo des Finanzministeriums
und der Name des Finanzministers eingefügt - GUSENBAUER in Großbuchstaben, molterer klein - und dieser
Vortrag dann den Medien zugespielt wurde. "Das war eine oscarreife Vorstellung des Bundeskanzleramtes - ich
sage nur "Die Fälscher".
Die Regierung sei am Ende, jetzt stelle sich die Frage was kommt. "Das BZÖ verlangt Neuwahlen, denn nur
Neuwahlen geben der Bevölkerung angesichts des Regierungsdesasters die Möglichkeit, diese Regierung in
die Wüste zu schicken. Deswegen wird es aber auch sicher keine Neuwahlen geben, der Neuwahlantrag des BZÖ
wird leider nicht genutzt werden. Es wird keine Neuwahlen in diesem Jahr geben, denn das derzeitige politische
Klima ist der Kitt für die Koalition. Neuwahlen würden nämlich die Rote Karte für SPÖ
und ÖVP bedeuten und eine deutliche Stärkung der Opposition", analysiert Westenthaler. Das BZÖ
sei die einzige konstruktive Opposition mit Lösungskompetenz. Das beweisen für den BZÖ-Chef auch
die Umfragen, die das BZÖ derzeit bei über 6 Prozent - Tendenz steigend - sehen. "Sie werden uns
nicht los und wir sind das Zünglein an der Waage. Das BZÖ ist der kleine David gegen Goliath, aber ein
David der beständig wächst", betont Westenthaler. Das BZÖ sei die einzige konstruktive Kraft,
während sich FPÖ und Grüne im destruktiven Eck verstecken würden. Die beiden anderen Oppositionsparteien
seien auch immer für diese große Koalition gewesen, während das BZÖ als einzige Partei gegen
schwarz-rot aufgetreten sei und Recht behalten habe. "Die Große Koalition ist ein Patient der auf der
Intensivstation liegt und das orange Notarztteam ist steht bereit. Bereit zur Notoperation für Österreich",
bekräftigt Westenthaler.
Westenthaler kündigte an, dass das BZÖ weiterhin Ideen vorlegen wird, an der die Regierung nicht vorbeikommen
kann. Als Beispiel nannte der BZÖ-Chef den Teuerungsausgleich, den er auf Bundesebene als Erster gefordert
hat und den BZÖ-Landeshauptmann Jörg Haider in Kärnten bereits umgesetzt hat. Jetzt habe die SPÖ
diese BZÖ-Idee kopiert, was ein großer Erfolg für das BZÖ sei, nun gelte es aber, den Teuerungsausgleich
mit Mehrheit umzusetzen, aber nicht mit 100 Euro wie von der SPÖ gefordert, sondern in der Höhe von 200
Euro. Auch die BZÖ-Forderung einer sofortigen Steuersenkung habe die SPÖ kopiert und deshalb werde das
BZÖ bei der Sondersitzung die Probe aufs Exempel machen und einen derartigen Antrag auf Steuersenkung - der
bei der Klubklausur im Detail erarbeitet wird - einbringen. "Das ist der neue Elchtest für die SPÖ,
die ja bisher öfter umgefallen ist wie ein Bahnschranken. Seit dem Bruch des Koalitionsabkommen durch die
SPÖ, gibt es kein Abkommen mehr, dieses ist ad acta gelegt. Es herrscht das Prinzip der freien Mehrheiten,
wo sich die Opposition entweder mit SPÖ oder ÖVP eine Mehrheit schaffen kann. Das ist eine große
Stunde einer Oppositionspartei wie des BZÖ, das seine Ideen für die Menschen umsetzen will". Westenthaler
kritisierte hier FPÖ und Grüne, die nur destruktiv seien. "Die einzige Grün-Bewegung die es
in den letzten Jahren gegeben hat war Rasenmähen. Nur das BZÖ hat als Oppositionspartei Ideen wie das
Berufsverbot für Sexualstraftäter oder den Teuerungsausgleich auf Schiene gebracht. Wir sind der Ideengeber
und setzen uns mit guten Ideen auch durch", betont Westenthaler. |
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Zach: Wichtiger Schritt für politische Hygiene in unserem Land
Zach fordert "Beschluss-Stopp" aller geplanten Überwachungsmassnahmen
Wien (lif) - Der LIF-Abgeordnete Alexander Zach begrüßte den Beschluss des SPÖ-Klubs
zur Einsetzung eines Untersuchungsausschusses rund um die Vorgänge im Innenministerium. "Was in den letzten
Wochen ans Licht der Öffentlichkeit gekommen ist war ein erster Einblick in die schwarz-blau-orange Unterwelt
der vergangenen Jahre. Mit dem U- Ausschuss werden wir die Türe nun aufstoßen", erklärte der
liberale Mandatar. "Es ist daher ein wichtiger Schritt für die politische Hygiene in unserem Land",
so der Liberale. Der Prüfungsauftrag müsse sich aber auch mit möglichen Mißbräuchen beschäftigen,
die im Zusammenhang mit den diversen neuen Überwachungsmaßnahmen im Raum stehen: "Noch nie hatte
die Exekutive so viele Mittel zur Überwachung ihrer Bürger in Händen - und noch nie war die Mißbrauchsgefahr
so groß", so der LIF-Chef.
Für Zach ist eine parlamentarische Untersuchung und die Weiterführung der rot-schwarzen Koalition aber
kein Widerspruch. "Als Mandatar wünsche ich mir ein selbstbewußtes Parlament, das seine Kontrollaufgaben
wahrnimmt. Die Regierung soll nun aber endlich die wichtigen Reformen in Angriff nehmen", so Zach. Als Beispiel
nannte er eine umfassende Bundesstaatsreform.
Die Liberalen fordern weiters einen "Beschluss-Stopp" über alle weiteren geplanten Überwachungsmaßnahmen
wie Online-Durchsuchungen und Vorratsdatenspeicherung. "Wenn es die SPÖ mit der Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit
ernst meint, dann müssen wir auch das neue Sicherheitspolizeigesetz auf Eis legen", so der Liberale.
Dazu hat Zach heute auch seinen Gang zum Verfassungsgerichtshof präsentiert: Gemeinsam mit Univ.Prof. Hannes
Tretter und dem Anwalt Ewald Scheucher bringt er einen Individualantrag als letztes Rechtsmittel ein. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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