Religiöse Arbeiten des 75-jährigen Künstlers stehen im Zentrum der Ausstellung
- Kooperation des Stiftes mit der "Wiener Städtischen"
Wien (pew) - Das Stift Klosterneuburg präsentiert derzeit sakrale Werke des Malers und Grafikers Robert
Hammerstiel, der kürzlich sein 75. Lebensjahr vollendete. Hammerstiel gilt als einer der bedeutendsten lebenden
österreichischen Künstler, zuletzt hat er mit seiner Verkleidung des Ringturms Aufsehen erregt. Die Ausstellung
in der neuen "Sala terrena"-Galerie des Augustiner-Chorherrenstiftes zeigt vornehmlich Werke religiösen
Inhalts. Die Schau ist bis 23. Juni geöffnet.
Die oft radikal reduzierten, in großflächigen Farben leuchtenden Bilder Robert Hammerstiels wurden schon
in Ausstellungen und Museen auf mehreren Kontinenten präsentiert, in Wien zuletzt im "Leopold"-
Museum und im Künstlerhaus. Zu seinen bekanntesten Zyklen zählen die Impressionen aus New York und seine
Hommage an Künstler-Vorbilder, die Hammerstiels Fähigkeit zeigen, fremde Formensprachen in den eigenen
Stil zu integrieren.
Immer wieder greift Hammerstiel aber auch religiöse Inhalte auf. Sie sind geprägt von den Erfahrungen
seiner persönlichen Geschichte, von der Vertreibung aus seiner Heimatstadt Vrsac in der Vojvodina durch die
Tito-Kommunisten, vom Leid des Internierungslagers und seiner Verwurzelung in seiner neuen niederösterreichischen
Heimat. "Seine zeitlos religiösen Themen sind oft schockierend in der Farbigkeit, oft - zum Überdenken
- provozierend und bisweilen auch verstörend, denn immer wieder aktualisiert er seine umfangreichen Kenntnisse
der Bibel in die Welt, die seine Generation erleben musste und die uns umgibt", heißt es im Ausstellungskatalog.
Hammerstiels Werk thematisiert immer wieder die Menschenwürde, das Menschsein und -bleiben unter widrigsten
Umständen. Der Künstler opponiert vehement gegen Herrschaftsansprüche, er klagt Ungerechtigkeit
und Terror an.
Die "Wiener Städtische" verfügt in ihrer Kunstsammlung über zahlreiche Werke Prof. Hammerstiels.
Seit dem Ankauf des ersten Werkes in den siebziger Jahren hat sich eine besondere Beziehung zwischen der Versicherung
und Hammerstiel entwickelt, die sich z.B. 2007 in der "Verhüllung" des "Ringturms" - der
Zentrale der Versicherung - zeigte.
Die Ausstellung "Robert Hammerstiel" ist im Rahmen des "imperialen Weges" durch das Stift Klosterneuburg
täglich zwischen 10 und 18 Uhr zu besichtigen. |