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Infektionskrankheiten: Weites Feld von Herausforderungen |
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Innsbruck (universität) - Durch die gestiegene Mobilität können sich exotische Krankheiten
heute bei uns sehr schnell verbreiten oder aber vermeintlich bereits ausgerottete Erkrankungen wie Tuberkulose
und Kinderlähmung auch in Mitteleuropa wieder vermehrt auftreten. Rund 800 Fachleute aus dem deutschsprachigen
Raum diskutieren von 27. Februar bis 1. März beim 9. Kongress für Infektiologie und Tropenmedizin (KIT2008)
im Congress Innsbruck über Infektionen und deren spezifische Probleme. Infektionskrankheiten stellen nach Angaben der Weltgesundheitsbehörde (WHO) weltweit die häufigste Todesursache dar. Das Auftreten neuer Erreger wie des Westnil-Virus, der Vogelgrippe oder SARS, das Wiederaufflammen alter Seuchen wie Tuberkulose und Diphterie und die weltweite Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber und HIV stellen enorme medizinische Herausforderungen dar und erfordern große Anstrengung von der Forschung. Verschärft wird die Situation auch durch das vermehrte Vorkommen resistenter Erreger vor allem in Schwerpunktkrankenhäusern, die oftmals unbefriedigenden Behandlungsergebnisse von Infektionen und die Infektionsproblematik bei Personen mit Organtransplantationen und alten Patienten. Durch die gestiegene Mobilität treten in unseren Breiten auch vermehrt Tropenerkrankungen auf, Infekte breiten sich überdies rasch aus. Auch wird von der Forschung ein Zusammenhang zwischen Infekten und Autoimmunerkrankungen, Tumoren und Systemerkrankungen wie Arteriosklerose diskutiert oder wurde bereits nachgewiesen. "Darüber hinaus stellt das zunehmende Auftreten von multiresistenten Keimen enorme Herausforderungen für den infektiologisch tätigen Arzt dar", erklärt Prof. Günter Weiss von der Univ.-Klinik für Innere Medizin in Innsbruck. "Dazu kommt eine steigende Zahl von im Krankenhaus erworbenen, so genannten nosokomialen Infektionen, bei denen resistente Keime häufiger vorkommen, und die zumeist schwerer verlaufen als außerhalb der Krankenhauses erworbene Infektionen." Breites Spektrum von drängenden Fragestellungen "Die Ursache für eine vermehrte Neigung zu Infekten sind nicht selten Immundefekte", sagt Prof. Weiss, "daher achten wir im Rahmen unseres Ambulanzbetriebes darauf auch sehr genau." Laut Schätzungen der WHO weisen 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung erworbene oder genetische Immundefekte auf, die mit einer erhöhten Infektanfälligkeit und einem schweren Verlauf von Infektionen zusammenhängen. Im Congress Innsbruck diskutieren von Mittwoch, 27. Februar bis Sonntag, 1. März 2008 Expertinnen und Experten über dieses breite Spektrum der Infektiologie. Eine besonderes Augenmerk wird dabei auch der Resistenzproblematik gewidmet, sowie den Möglichkeiten eines rascheren und spezifischeren Nachweises von Erregern. Darüber hinaus werden neue Therapiestrategien und Präventions- und Prophylaxemaßnahmen erörtert. Spezielle Symposien befassen sich mit importierten Tropenkrankheiten, reisemedizinischen Aspekten, neuen Impfstrategien und krankenhaushygienischen Problemen. Das Immunsystem verstehen lernen Ein funktionierendes Immunsystem ist die Voraussetzung zur Bekämpfung von Infektionen. Bisher noch wenig verstandene Störungen der Immunantwort können zu schweren Immundysregulationen bei Infektionen, zu chronisch verlaufenden Infektionen, zur Anfälligkeit gegenüber bestimmten Infekten oder zur Entwicklung von Autoimmunerkrankungen führen. Die spezifische Erforschung von angeborenen Störungen der Immunantwort, von Immunantwortmechanismen gegen Erreger sowie der wechselseitigen Auseinandersetzung von Mikroben mit ihrem Wirt liefert den Schlüssel zum besseren Verständnis von Infektionen und zur zielgerichteten Entwicklung neuer Therapeutika. Deshalb ist auch dieser Thematik ein wissenschaftlicher Schwerpunkt auf dem Kongress gewidmet. Der Kongress ist die größte deutschsprachige Veranstaltung für Wissenschaft und Weiterbildung auf dem Gebiet der Infektiologie und Tropenmedizin und wird von den Gesellschaften für Infektiologie, Tropenmedizin und antimikrobielle Chemotherapie Deutschlands, der Schweiz und Österreichs veranstaltet. Organisatoren sind Prof. Winfried Kern von der Universität Freiburg und Prof. Günter Weiss von der Universitätsklinik für Innere Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck. Informationen auf der Kongress-Homepage: http://www.akm.ch/kit2008/ |
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