Ein Maulwurf auf dem Mars   

erstellt am
26. 02. 08

Graz (öaw) - ExoMars ist die erste Flaggschiffmission der Europäischen Weltraumorganisation ESA in ihrem neuen Explorationsprogramm. Ziel ist die Suche nach Spuren von Leben und die Erforschung der Umweltbedingungen als Vorbereitung auf bemannte Marsflüge. Grazer Wissenschaftler sind mit dem Bau eines Sensors zur Messung der elektrischen Eigenschaften des Marsbodens beteiligt. Starttermin ist 2013.

ExoMars besteht aus zwei Teilen: einem Rover und der so genannten Humboldt-Station, einer ortsfesten Plattform, die eigenständig Experimente durchführt und Daten sammelt. Der Rover soll die Umgebung der Landestelle nach Lebensspuren bzw. Hinweisen auf frühere klimatische Nischen für Lebensformen untersuchen. Die Humboldt-Station soll sechs Monate lang meteorologische und geophysikalische Forschungen auf dem Roten Planeten durchführen.

Besonders wichtig bei all diesen Aufgaben sind der Nachweis von Wasser bzw. geologische Hinweise auf frühere Wasservorkommen. Auf der Humboldt-Station befindet sich u.a. ein von der DLR Berlin gebauter „Maulwurf“, der bis zu fünf Meter tief in den Marsboden eindringen soll. Ein Sensor zur Bestimmung der elektrischen Bodeneigenschaften und des Wassergehaltes wird als Teil dieses Maulwurfs am Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entwickelt und gebaut. „Natürlich würden wir uns riesig freuen, wenn unser Instrument nachweisen könnte, dass der Mars nicht staubtrocken ist“, sagt IWF-Wissenschaftler Günter Kargl.

Informationen: http://www.iwf.oeaw.ac.at/index.php?id=314
 
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