Innsbruck (lk) - „Das Land Tirol und die Landeshauptstadt Innsbruck beabsichtigen, sich gemeinsam mit dem
Bund und dem Österreichischen Olympischen Comité (ÖOC) um die Austragung der ersten Olympischen
Winter-Jugendspiele im Jahr 2012 zu bewerben“, gibt Sportreferent LHStv Hannes Gschwentner bekannt.
Die „Youth Olympic Games“ (YOG) sind eine neue Veranstaltung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), an
der AthletInnen im Alter von 14 bis 18 Jahren teilnehmen werden. Innsbruck gilt aufgrund der vorhandenen Infrastruktur
und der Erfahrung als Veranstalter als aussichtsreicher Kandidat. Im Laufe dieser Woche sollen in Stadt und Land
entsprechende Beschlüsse für eine Bewerbung gefasst werden. Die „1st Winter Youth Olympic Games 2012“
werden allgemein als große Chance und Zukunftsprojekt erkannt: Auch das ÖOC steht einer Kandidatur Innsbrucks
positiv gegenüber und hat am 4. März 2008 eine Vorstandssitzung anberaumt, um die offizielle Nominierung
beim IOC vor Ablauf der internationalen Nennfrist am 6. März 2008 beschließen zu können.
IOC möchte verstärkt Kinder und Jugendliche für Olympische Idee begeistern
Das IOC möchte in Zukunft die Olympischen Werte sowie ganz allgemein Sport und Bewegung verstärkt in
jugendlichen Zielgruppen bewerben. Die YOG werden das Herzstück einer breiteren Jugendkampagne des IOC sein.
Die TeilnehmerInnen an den YOG sollen sich nicht nur im sportlichen Wettkampf messen, sondern auch zu Themen wie
Fairplay oder die gesundheitlichen Gefahren des Übertrainings diskutieren. Die Grundidee ist, junge BotschafterInnen
des Sports in der Gesellschaft heranzubilden. Der Veranstalter wird gemeinsam mit dem IOC ein pädagogisch
und kulturell wertvolles Programm („Culture and Education Programme“) ausarbeiten. Geplant sind zum Beispiel interaktive
Workshops, die auch Teil der multimedialen Berichterstattung werden sollen.
Landeshauptmann-Stellvertreter und Sportreferent der Tiroler Landesregierung Hannes Gschwentner ist überzeugt,
dass „die YOG sehr gut zu unseren sportpolitischen Zielen im Land Tirol passen. Unser Hauptaugenmerk gilt der Jugend
und bei dieser Veranstaltung soll der Funke der Begeisterung für Sport und Bewegung zuallererst auf die jungen
Tirolerinnen und Tiroler überspringen.“
„Nach der Universiade wären Olympische Jugendspiele eine gute Positionierung der Stadt Innsbruck als junge
Sportstadt und stellen eine gute Investition in die Zukunft dar“, ist Bgm. Hilde Zach überzeugt.
Vizebürgermeister und Sportreferent der Landeshauptstadt Innsbruck Mag. Dr. Christoph Platzgummer unterstreicht
diesen Gedanken: „Die Marke ‚Olympiastadt Innsbruck‘ wird sicher dann besonders gestärkt, wenn die Medien
bei den Youth Olympic Games über unsere sportbegeisterte Jugend, unsere exzellenten Sportstätten und
unsere Sporttradition berichten.“
IOC ist an Innsbrucker Bewerbung interessiert
Das Projekt der Olympischen Jugendspiele geht auf eine Idee von IOC-Präsident Jacques Rogge zurück. Am
5. Juli 2007 haben die IOC-Mitglieder einstimmig seinem Vorschlag zugestimmt, die ersten Sommer-YOG im Jahr 2010
und die ersten Winter-YOG im Jahr 2012 durchzuführen. Die Vorbereitungszeit für diese ersten beiden Veranstaltungen
ist sehr kurz. Erst am 21. Februar 2008 wurde die Entscheidung der IOC-Mitglieder für Singapur als Austragungsort
für die Sommer-YOG 2010 bekannt gegeben. Der südostasiatische Stadtstaat gewann mit 53 Stimmen gegen
Moskau mit 44 Stimmen. Zuvor waren bereits Bewerber wie Athen oder Turin ausgeschieden. Am 6. März 2008 endet
die Nennfrist des IOC für die Winter-YOG 2012. Das Nominierungsrecht hat jeweils das Nationale Olympische
Komitee, in Österreich also das ÖOC. Nach einem sehr aufwändigen und intensiven Bewerbungsverfahren
werden die IOC-Mitglieder im Dezember 2008 ihre Wahl treffen.
ÖOC-Präsident und IOC-Mitglied Dr. Leo Wallner bestätigt, dass Lausanne bereits großes Interesse
an einer Bewerbung Österreichs mit der Candidate City Innsbruck signalisiert hat: „Dieses Projekt hat für
IOC-Präsident Rogge absolute Priorität. Das IOC möchte unbedingt, dass die Jugendspiele von Anfang
an ein Erfolg werden. Man möchte auf bestehende Infrastruktur zurückgreifen und gemeinsam mit dem Veranstalter
ein innovatives Programm entwickeln. Die Vorzüge von Innsbruck, bereits die notwendigen Sportstätten
aufzuweisen und als Veranstalter auch über Erfahrung mit ähnlichen Veranstaltungen zu verfügen,
kommen beim IOC angesichts der knappen Vorbereitungszeit natürlich besonders gut an.“
Chancen von Innsbruck auf den Zuschlag
Laut Ausschreibung des IOC sollen bei den YOG 2012 grundsätzlich auch Bob, Skeleton und Kunstbahnrodeln sowie
Skispringen bzw. Nordische Kombination durchgeführt werden. Dieses Anforderungsprofil in Kombination mit den
erforderlichen Pisten und Eishallen erfüllt Innsbruck bravourös. Ebenfalls für gute Chancen Innsbrucks
spricht, dass die Sportstätten geographisch konzentriert in und um Innsbruck liegen, und damit dem IOC-Konzept
der sozialen Begegnung und des Austauschs über die einzelnen Sportarten hinweg organisatorisch leichter entsprochen
werden kann.
Für die erste Durchführung der Winter-YOG kämen demnach in erster Linie ehemalige Olympische Host
Cities in Frage (wie z.B. Turin oder Lillehammer). Es bleibt abzuwarten, welche Länder sich bis zum 6. März
2008 mit einer Candidate City bewerben werden. Ab diesem Zeitpunkt geben die Regeln des IOC vor, dass eine Candidate
City keinerlei Bewertung der Konkurrenten vornehmen darf.
Zeitplan:
23.01.2008: Veröffentlichung der Bewerbungsunterlagen
26./27.02.2008: Beschlüsse Land und Stadt
04.03.2008: geplante Beschlussfassung ÖOC
06.03.2008: Nominierungsschluss beim IOC durch das ÖOC
19.06.2008: Ende des Bewerbungsverfahrens |