Bozen (lpa) - Seinen Bericht zur Zukunft der Berggebiete hat Landeshauptmann Luis Durnwalder am 07.03. in
Brüssel der Kommission für nachhaltige Entwicklung des Ausschusses der Regionen vorgelegt. Der Bericht
enthält Vorschläge für Maßnahmen zur Aufwertung der Berggebiete und wurde - ohne Gegenstimme
und mit nur einer Enthaltung des britischen Vertreters - gutgeheißen.
Der Bericht Durnwalders soll als Beitrag der Regionen in ein EU-Grünbuch zur Zukunft der Berggebiete einfließen
und setzt auf Empfehlungen, wie die Herausforderungen zum Schutz und zur Entwicklung der Berggebiete gemeistert
werden könnten. Diese betreffen 17 Prozent der Bevölkerung der EU, 35 Prozent ihrer Fläche und 21
Mitgliedstaaten. "Das vordergründige Ziel ist, die Verantwortlichen in Brüssel davon zu überzeugen,
dass man eine gemeinsame Strategie verfolgen muss, wenn man den Berggebieten in Europa eine Zukunft ermöglichen
will, und zwar ähnlich, wie man dies für Ballungsräume und Küstengebiete bereits getan hat",
so der Landeshauptmann, der heute an die Bedeutung der Berggebiete für das Leben in Europa erinnerte: als
grüne Lungen, Erholungsräume, Orte kultureller Vielfalt, Hort von Traditionen und wirtschaftliche Ressourcen.
"Es genügt nicht, die Berggebiete als benachteiligte Gebiete zu sehen und sie wirtschaftlich zu unterstützen",
so Durnwalder. Vielmehr bedürfe es einer übergeordneten Strategie, die alle Politikbereiche umfasse:
von der Landwirtschaft über Umwelt, Mobilität und Energie bis hin zu Beschäftigung sowie Forschung
und Entwicklung. Der Landeshauptmann listet deshalb in seinem Bericht eine Vielzahl möglicher Maßnahmen
auf, die in einer so genannten "strategic roadmap" zusammengefasst sind.
So zielt das Maßnahmenpaket Durnwalders etwa auf eine bessere Anbindung der Berggebiete. "Dabei geht
es nicht nur um eine Anbindung an die transeuropäischen Verkehrsnetze, sondern auch an die Telekommunikationsnetze,
an die Netze zum Austausch von Know-how, etwa in Form von Clustern, und an die Forschungs- und Entwicklungsnetze",
erklärt der Landeshauptmann. Darüber hinaus unterstreicht Durnwalder in seinem Bericht die zentrale Rolle
der Landwirtschaft, der Weidewirtschaft und des Weinbaus in Steillagen für eine nachhaltige Entwicklung der
Berggebiete. "Diese Rolle muss in der gemeinsamen Agrarpolitik anerkannt werden, indem eine Regionalisierung
zugelassen und damit eine umweltverträgliche Qualitätsproduktion gefördert wird", so Durnwalder.
Im Juni wird Durnwalders Berggebiets-Bericht dem Plenum des Ausschusses der Regionen zur Beschlussfassung vorgelegt. |