Wien (nso) - Auf Grund schwerer Unfälle mit verschluckten Magneten im Zusammenhang mit Spielzeug bei
Kindern im Alter zwischen 10 Monaten und 12 Jahren, hat der EU-Produktsicherheitsausschuss verpflichtende Warnhinweise
beschlossen. Damit wurde eine vorläufige Maßnahme gesetzt, die solange gelten soll, bis eine geeignete
technische Norm vorliegt. "Die Erstickungsgefahr, die von verschluckbaren Kleinteilen ausgeht, ist ja bekannt
- bei Magneten kommt aber noch hinzu, dass sie sich im Verdauungstrakt aneinander binden und dort massive Verletzungen
verursachen können. Daher begrüße ich ausdrücklich, die vom Produktsicherheitsausschuss der
EU beschlossene zusätzliche Aufklärung durch Warnhinweise", stellt Konsumentenschutzminister Buchinger
fest.
Mit einer Norm, die sicherheitstechnische Anforderungen an Magnete in Spielzeug regelt, sollen derartige Unfälle
künftig vermieden werden. Da die Erarbeitung solcher Normen einige Zeit in Anspruch nimmt, hat die Europäische
Kommission zur Überbrückung dieses Zeitraumes den Vorschlag einer Entscheidung auf Grund der Produktsicherheitsrichtlinie
vorgelegt.
"Der Vorschlag sieht Warnhinweise für jegliches Spielzeug vor, das einen oder mehrere unbefestigte oder
ablösbare Magnete enthält und bei dem auf Grund seiner Größe die Möglichkeit besteht,
dass es von Kindern (bis zum 14. Lebensjahr) verschluckt wird. Der Warnhinweis muss in deutscher Sprache beim Erwerb
deutlich sichtbar und gut leserlich auf der Verpackung oder auf dem Spielzeug befestigt sein", erläutert
Gesundheitsministerin Kdolsky.
Der EU-Produktsicherheitsausschuss, in dem alle Mitgliedstaaten vertreten sind, hat diesem Vorschlag nun zugestimmt.
Mit dem Inkrafttreten dieser Bestimmungen ist im Herbst 2008 zu rechnen. Gleichzeitig wurde das Europäische
Komitee für Normung (CEN) beauftragt, bei der Überarbeitung der Spielzeugnorm diese Gefahren mit zu berücksichtigen
und Konstruktionslösungen zu erarbeiten.
"Warnhinweise können natürlich nur eine rasche Sofortmaßnahme sein. Wir appellieren an alle
Eltern, diese Warnhinweise ernst zu nehmen und entsprechendes Magnetspielzeug nur älteren Kindern zu überlassen,
die Kleinteile nicht mehr verschlucken", so Buchinger und Kdolsky einhellig. |