"Bemühen um soziale Gerechtigkeit"  

erstellt am
05. 03. 08

 Gusenbauer: "Mein politisches Credo: Mehr Chancen für mehr Menschen"
Präsentation des Gusenbauer-Buchs "Die Wege entstehen im Gehen"
Wien (sk) - Am Abend des 04.03. lud der Czernin-Verlag zur Präsentation des Buches "Die Wege entstehen im Gehen. Alfred Gusenbauer im Gespräch mit Katharina Krawagna-Pfeifer und Armin Thurnher". Zahlreiche Gäste aus Politik, Medien und Kultur waren der Einladung ins Camineum der Österreichischen Nationalbibliothek gefolgt, wo Bundeskanzler Alfred Gusenbauer klarstellte: "Die öffentliche Sache ist mir ein großes Anliegen. In einem öffentlichen Amt geht es um die Ordnung der öffentlichen Sachen dahingehend, dass möglichst viele Menschen unabhängig von ihrer Herkunft möglichst viele Chancen wahrnehmen können - und das ist auch mein politischer Anspruch."

Das Bemühen um soziale Gerechtigkeit, das im Zentrum seiner politischen Motivation stehe, habe bis heute "nichts an historischer Kraft verloren", bekräftigte Gusenbauer.

Der Bundeskanzler ortete in seiner Rede drei zentrale Motivationen, die für eine Gesellschaft von maßgeblicher Bedeutung seien. Neben dem steten Streben nach sozialer Gerechtigkeit, sei dies weiters eine "Bewegung hin zum Erhalt unserer natürlichen Lebensbedingungen" und eine "Bewegung, die aus der Beklemmung darüber entsteht, dass aus der gut gemeinten Intention, die Systeme der Überwachung und Sicherheit - die etwa der Verbrechensbekämpfung dienen - enger zu machen, auch der individuelle Handlungsspielraum und der öffentliche Raum enger wird." Gusenbauers Schluss daraus: "Es geht jetzt um die Rückgewinnung der Entscheidungsfreiheit des Subjekts."

Zum Buch selbst hielt Gusenbauer fest, dass den beiden "hochgeschätzten Journalisten" und dem Czernin-Verlag ein "sehr schönes und ästhetisches Buch gelungen ist". Die Gespräche mit Krawagna-Pfeifer und Thurnher seien ihm "großes Vergnügen" gewesen, so Gusenbauer, der in stundenlangen Gesprächen an verschiedenen Orten versuchte, "sein grundlegendes Verständnis von Politik zu vermitteln".


Föger - Ein sehr persönliches Buch eines durch und durch politischen Menschen
Johanna Rachinger, Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, betonte in ihrer Begrüßungsrede, dass Bundeskanzler Alfred Gusenbauer in einem "höchst anspruchsvollen Gespräch Auskunft gibt über seine politische Motivation und intellektuelle Biographie". Aber auch Benedikt Föger vom Czernin-Verlag unterstrich den Stellenwert des Buches "Die Wege entstehen im Gehen": "Ein sehr persönliches Buch eines durch und durch politischen Menschen, das ein nuancenreiches Porträt des Bundeskanzlers zeichnet." Im Gespräch mit dem ORF-Journalisten Robert Wiesner warfen Katharina Krawagna-Pfeifer und Armin Thurnher anschließend Schlaglichter auf Entstehungsgeschichte und zentrale Inhalte des Buches. Alles in allem, so Thurnher, habe er in den intensiven Gesprächen mit Alfred Gusenbauer den Eindruck gewonnen, dass "Politik für den Bundeskanzler eine lustvolle Sache" sei - getragen von einer ganz klaren politischen Haltung.

Im Anschluss an die Präsentation des Buches, das in neun ausführlichen Dialogen - vom "Österreichischen Wesen", über "Gerechtigkeit" bis hin zu "Kanzler Werden - Kanzler Sein" - ein lebendiges und aufschlussreiches Porträt des Bundeskanzlers zeichnet, nahm sich Gusenbauer Zeit für Gespräche und für das Signieren des Gesprächsbandes "Die Wege entstehen im Gehen".

Service: Die Wege entstehen im Gehen. Alfred Gusenbauer im Gespräch mit Katharina Krawagna-Pfeifer und Armin Thurnher. Fotografiert von Dieter Brasch. Wien: Czernin-Verlag 2008, 216 S., Euro 24,80.

 

 Rinner: Gusenbauer sollte auf das "Gesudere" der Menschen hören
Unmut der SPÖ-Basis über ihren Upgrade-Kanzler berechtigt
Wien (övp-pd) - "Wenn Gusenbauer nicht merkt, dass eine Kamera auf ihn gerichtet ist, spricht er offen aus, was er von seinen eigenen Funktionären hält", konstatiert Bernhard Rinner, Landesgeschäftsführer der Steirischen Volkspartei. Vor laufender - aber offensichtlich unbemerkter - "Report"-Kamera fragte der SPÖ-Vorsitzende die Kärntner LH-Stellvertreterin Gabi Schaunig im Vorfeld einer Funktionärsveranstaltung am Montag in Donawitz:"Ist das was G´scheites oder das übliche 'Gesudere'?" Über die Unzufriedenheit der eigenen Parteibasis brauche sich Gusenbauer nicht zu wundern, meint Rinner: "Der Unmut der SPÖ-Basis über ihren Upgrade-Kanzler ist berechtigt."

"Gusenbauer sollte lieber auf das 'Gesudere' der Funktionäre hören. Genauso schnell wie er in der Businessclass abgehoben ist, ist er in der Gunst der Menschen gesunken", so Rinner. "Der SPÖ-Vorsitzende hört offenbar nur noch auf seinen US-Spin-Doctor. Die Bedürfnisse und Sorgen der Österreicherinnen und Österreicher sind ihm völlig egal - genauso wie seinem steirischen Filialleiter Voves, der die Teuerung mit einer neuerlichen Strompreiserhöhung noch weiter anheizt", stellt Rinner fest. "Selbst die eigenen Funktionäre sind für Gusenbauer nur lästige Suderanten. Nach Knittelfeld könnte Donawitz das nächste steirische Waterloo für eine Partei werden. Sudern sollte er dann nicht."

 

 Grosz: Wege entstehen im Gehen, aber sicher nicht im Liegen
Späte Selbsterkenntnis dürfte sich aber nur literarisch niederschlagen
Wien (bzö) - "Es freut uns, dass der Bundeskanzlers des Wortbruchs und Umfaller Gusenbauer wenigstens in seinem Buch mittlerweile zur Erkenntnis gelangt ist, dass "Wege im Gehen entstehen" und sicher nicht im Liegen. Diese späte Selbsterkenntnis des historischen Liege- und Umfallerkanzlers dürfte sich aber ausschließlich auf das Literarische beschränken, denn selbst in der Tagespolitik wird Gusenbauer weiterhin das Liegen gegenüber dem aufrechten Gang vorziehen", so BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz in einer kurzen Replik zum neuesten Gusenbauer-Taschenbüchlein im Walt Disneys Donald Duck Format.
 

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