Winter-Tourismusumsätze und Beschäftigungsniveau auf Rekordhöhe   

erstellt am
05. 03. 08

Schenner: „Unsere Betriebe und die ÖW haben ganze Arbeit geleistet“ – Arbeitsmarkt bereitet Sorgen
Wien (pwk) - Österreichs 90.000 Tourismus-Betriebe sowie auch die Österreich Werbung (ÖW) unter Leitung von Petra Stolba haben ganze Arbeit geleistet, was die Ergebnisse für 2007 und die ersten Monate 2008 eindrucksvoll beweisen.

So stiegen die Nächtigungen im abgelaufenen Jahr um 1,7 Prozent auf 121,4 Millionen, die Ankünfte im gleichen Zeitraum um 3,3 Prozent auf 31,1 Millionen. „Damit haben wir nach längerer Zeit wieder eine deutliche Trendumkehr im Sommer geschafft“, erklärte der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ, Hans Schenner, am 05.03. bei einem gemeinsam mit der ÖW veranstalteten Pressefrühstück auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin.

Wie Schenner im einzelnen ausführte, setze sich der positive Trend im heimischen Tourismus in der aktuellen Wintersaison fort. Im Zeitraum November 2007 bis Jänner 2008 hat die Zahl der Nächtigungen um sieben Prozent auf 26,62 Millionen zugenommen.

Die Tourismusumsätze – und das ist eine ganz aktuelle Zahl - erreichten in diesem Zeitraum nach vorläufigen Berechnungen des WIFO ein Volumen von 5,07 Milliarden Euro. Das bedeutet einen Zuwachs gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres von 10,5 Prozent, unterstrich Schenner.

Von diesen Umsätzen profitieren längst nicht nur die Tourismusbetriebe. Allein dem Handel kommen 20 Prozent der Ausgaben ausländischer Touristen (für Kleidung, Nahrungsmittel, Souvenirs, Foto, etc.) zugute. Das Gewerbe wiederum erhält eine breite Palette von Aufträgen, von der Zimmereinrichtung bis zum täglich frischen Kornspitz.

„Umgekehrt nehmen leider auch die Kosten zu: Energie, Gebühren, Kredite - alles wurde teurer in letzter Zeit. Also Umsatz ist nicht schon Gewinn“, gab Schenner zu bedenken.

Neben den gestiegenen Kosten bereitet der Arbeitsmarkt Sorgen. „Uns sind in diesem Winter in einigen Regionen tatsächlich die Mitarbeiter ausgegangen“.

Im Jänner 2008 haben die Beschäftigtenzahlen in Hotellerie und Gastgewerbe im Vergleich zum Jänner 2007 um über zwei Prozent zugelegt. „Erstmals in der Geschichte haben wir mit 183.235 Beschäftigten die 180.000er Schallmauer durchbrochen!“. Die Gesamtbeschäftigung in der Sparte Tourismus- und Freizeitwirtschaft erreichte 2007 im Durchschnitt einen neuen Höchststand von 225.112 Beschäftigten. Das ist ebenfalls ein Plus von zwei Prozent, gab der Sprecher der Tourismuswirtschaft in Berlin bekannt.

Über die neue Fachkräfteverordnung haben die Betriebe in kürzester Zeit bereits 153 Köche aus neuen EU-Staaten angemeldet. „Das ist der Beweis, dass es bei uns einen Facharbeitermangel gibt“, führte Schenner aus. „Viel lieber wäre es uns, auch noch mehr Österreicher einzustellen. Aber die sind nicht oder nur schwer zu finden. Und ohne Saisonierkontingent könnten wir viele Betriebe sofort zusperren“. Um dieses Problem schnellstmöglich in Angriff zu nehmen, findet, wie berichtet, am 29. Mai gemeinsam mit der Gewerkschaft vida und dem AMS ein Arbeitsmarktgipfel statt.

„Wir werden unseren Beitrag leisten. Ich werde auch nicht müde, zu betonen, dass der Tourismus eine Branche mit Standortgarantie ist. Wir verlagern keine Produktion und keine Arbeitsplätze ins Ausland! So etwas wie Nokia gibt es im Tourismus nicht“, sagte Schenner abschließend.
 
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