Zahl der Getöteten weiter rückläufig, aber mehr Unfälle und deutlich mehr
Alkoholunfälle
Wien (statistik austria) - Berechnungen der Statistik Austria zufolge ereigneten sich im Jahr 2007
41.096 Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden, um 3,0% mehr als 2006. Die Zahl der Verkehrstoten
sank: Mit 691 Todesopfern forderte der Straßenverkehr im Jahr 2007 um 5,3% weniger (-39 Getötete) als
im Jahr davor, womit der bisher niedrigste Wert seit Beginn der einheitlich geführten Verkehrsunfallstatistik
im Jahr 1961 registriert wurde. Die Zahl der Verletzten erhöhte sich um 2,5% auf 53.211, die Zahl der Alkoholunfälle
um 5,9% auf 2.731.
Verkehrssicherheitsprogramm: Zielvorgaben 2007 weit überschritten
Ziel des österreichischen Verkehrssicherheitsprogramms ist es, die Zahl der Straßenverkehrsunfälle
bis zum Jahr 2010 auf rund 33.000 zu senken, jene der Verkehrstoten auf etwa 500. Die für das Jahr 2007 errechneten
Zielvorgaben wurden jedoch deutlich überschritten: um rund 6.000 bei den Unfällen und um rund 60 bei
den Verkehrstoten. Um die Ziele bis 2010 dennoch zu erreichen, müsste die Zahl der Unfälle innerhalb
der nächsten drei Jahre um etwa 20% und jene der Verkehrstoten um fast 30% reduziert werden.
Alkoholunfälle: höhere Zunahmen als bei den Gesamtzahlen, Zahl der Todesopfer stagniert
2.731 Alkoholunfälle, bei denen 3.819 Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer verletzt wurden, bedeuten erhebliche
Zunahmen (Unfälle: +5,9%, Verletzte: +7,1%) gegenüber dem Jahr 2006. Vor allem in den Bundesländern
Niederösterreich, Steiermark und Kärnten wurden mehr Alkoholunfälle als 2006 registriert.
Mit 56 Getöteten bei Alkoholunfällen weist die Statistik gleich viele Getötete wie im Jahr davor
aus; jeder 12. Verkehrstote war Opfer eines Alkoholunfalls. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Verkehrstote
und Bewusstlose im Allgemeinen nicht auf Alkoholisierung untersucht werden, sodass die Zahl der Alkoholunfälle
und der dabei Getöteten vermutlich noch größer ist.
Unfallgeschehen mit Motorrädern auf Vorjahrsniveau; mehr Mopedunfälle, aber niedrigste Zahl an
Todesopfern
Die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2007 waren als Folge des milden Winters von gestiegenen Unfall- und Verunglücktenzahlen
bei einspurigen Kraftfahrzeugen (Motorrädern, Mopeds) sowie Fahrrädern geprägt. Im gesamten Jahr
2007 blieben die Zahlen der mit einem Motorrad Verunglückten mit 3.587 Verletzten und 96 Getöteten auf
dem Vorjahresniveau.
Gestiegen sind jedoch die Zahl der Mopedunfälle und jene der mit einem Moped Verletzten (je +13,3%). 24 Todesopfer
bedeuten allerdings einen deutlich geringeren Wert (-37%) an Getöteten. Trauriges Detail: 7 der 24 mit einem
Moped ums Leben Gekommenen waren 15-jährige Mopedlenker und -lenkerinnen; das ist die bisherige Höchstzahl.
Zahl der getöteten Fußgänger auf Vorjahrsniveau; Fahrrad: mehr Verletzte, weniger Getötete
Mehr verletzte, aber weniger getötete Radfahrerinnen und Radfahrer weist die Unfallstatistik 2007
aus: Die Zahl der Verletzten erhöhte sich um 8,2% auf 5.775, jene der Getöteten verringerte sich auf
37.
Die Zahl der getöteten Fußgängerinnen und Fußgänger blieb mit 108 auf dem Vorjahrsniveau,
es wurden aber mehr Personen verletzt als im Jahr 2006 (4.201, +4,2%).
Unterschiedliche Trends in den Bundesländern
Betrachtet man die Unfalldaten nach Bundesländern, so ereigneten sich im Vergleich zum Vorjahr lediglich
im Burgenland (-1,2%), in Tirol (-2,9%) und in Wien (-2,7%) weniger Unfälle als im Jahr davor. Salzburg (+10,9%),
Niederösterreich (+7,5%) und Kärnten (+6,8%) verzeichneten die höchsten prozentuellen Zuwächse.
In vier Bundesländern wurden die bisher niedrigsten Werte an Verkehrstoten seit Beginn der einheitlich geführten
Statistik im Jahr 1961 erreicht: in Niederösterreich (192 Tote), Salzburg (46), Tirol (49) und Vorarlberg
(16).
Kinderunfälle: Leichte Zunahmen, Zahl der getöteten Kinder so niedrig wie noch nie
Im Jahr 2007 kam es zu 3.346 Straßenverkehrsunfällen, an denen Kinder beteiligt waren, um 1,9% mehr
als im Vorjahr. 3.617 Kinder bis zum 14. Lebensjahr wurden dabei verletzt (+1,4%). 13 getötete Kinder bedeuten
das bisher niedrigste Ergebnis der österreichischen Verkehrsunfallstatistik.
Deutlich mehr Todesopfer auf Bahnübergängen
Die Verkehrsunfallstatistik des Jahres 2007 stand auch im Zeichen tragischer Ereignisse auf Bahnübergängen.
Während die Zahl der Kollisionen mit Eisenbahnen (70) gegenüber 2006 unverändert blieb, stieg die
Zahl der Verletzten von 75 auf 85 und jene der Todesopfer von 21 auf 29 (+38%). Fast die Hälfte dieser Unfälle
ereignete sich in Niederösterreich. |