Staatssekretär Hans Winkler anlässlich
der Übernahme des Vorsitzes der Internationalen Holocaust Task Force durch Österreich
Wien (bmeia) - "Was wir brauchen ist eine echte Kultur der Erinnerung. Eine gezielte und exemplarische
Erinnerung an die Ursachen und die schier undenkbaren Auswirkungen des Nationalsozialismus. Neben einer vorurteilsfreien
Begegnung mit den Fakten der Vergangenheit, bedarf es auch des notwendigen Respekts und Mitgefühls allen Opfern
und jedem Unrecht gegenüber. Wir müssen uns unserer Geschichte bewusst werden und für die Gegenwart
und Zukunft lernen", sagte Staatsekretär Hans Winkler zur Übernahme des Vorsitzes in der Internationalen
Holocaust Task Force (ITF) durch Österreich.
Österreich wurde 2001 Mitglied der ITF, einer auf Initiative des schwedischen Ministerpräsidenten Göran
Persson gegründeten "Task Force für Internationale Zusammenarbeit zum Holocaust: Bildung, Forschung
und Gedenken". Der ITF gehören zurzeit 25 Mitgliedstaaten an, darunter Israel und die USA, sowie fast
alle europäischen Länder, die vom Holocaust betroffen waren. Sie alle bekennen sich zur "Stockholmer
Erklärung" und engagieren sich für die Umsetzung nationaler Politiken und Programme zur Unterstützung
der Bildung und Forschung auf dem Gebiet des Holocaust und des Gedenkens. Der Task Force gehören auch zahlreiche
staatliche und nichtstaatliche Organisationen an.
"Mit der Übernahme des Vorsitzes in der Holocaust Task Force zehn Jahre nach deren Gründung wollen
wir unser - auch international sehr anerkanntes - Engagement auf dem Gebiet der Holocaust-Bewusstseinsbildung besonders
unterstreichen und weiter ausbauen. Denn trotz aller Bemühungen besteht in der breiten Öffentlichkeit
nach wie vor ein Nachholbedarf", betonte Winkler.
Zu den wesentlichen Aktivitäten der ITF zählt es, Ländern, welche Programme zur Holocaust-Erziehung
oder -Forschung entwickeln wollen, die Zusammenarbeit anzubieten. Zu diesem Zweck besteht die Möglichkeit,
mit der ITF langfristige Liaisonprojekte abzuwickeln.
Der Staatsekretär präsentierte ebenfalls das österreichische Vorsitzteam, das aus dem Vorsitzführenden
und Leiter des Völkerrechtsbüros Dr. Ferdinand Trauttmansdorff, der Delegationsleiterin Mag. Hannah
Lessing, Generalssekretärin des Österreichischen Nationalfonds, sowie aus weiteren Vertretern des Außenministeriums,
des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur, des Österreichischen Nationalfonds, der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften, des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes und des Projekts
"erinnern.at" besteht. "Der Vorsitz ist eine inhaltliche und organisatorische Herausforderung, die
Österreich mit großem Engagement und Freude übernimmt. Nur ein schlagkräftiges und engagiertes
Team kann Veränderung bewirkten. Veränderung, die in den Köpfen aller eintreten muss". |