"Leuchtturm-Projekt der Filmvermittlung"
Wien (bmukk) - Bei einem Arbeitsgespräch mit den Repräsentanten des Oscar-Films "Die
Fälscher", Regisseur Stefan Ruzowitzky, Hauptdarsteller Karl Marcovics, Produzent Josef Aichholzer und
Verleiher Michael Stejskal präsentierte Kulturministerin Claudia Schmied am 13.03. ein großes Vermittlungskonzept
für den Film. Unter dem Titel "Fälscher-Woche" soll ein Leuchtturm-Projekt zur Filmvermittlung
für Schülerinnen und Schüler geschaffen werden. "Wir müssen das große Interesse
an diesem Film für die nachhaltige Vermittlung des österreichischen Films nutzen. Durch die "Fälscher-Woche"
werden wir Schülerinnen und Schülern den österreichischen Film näher bringen. Dieses Projekt
ist Vorbild für die Filmvermittlung an österreichischen Schulen, wie ich sie in Österreich fix verankern
möchte", so Kulturministerin Claudia Schmied nach dem Gespräch.
Zwischen 14. und 18. April 2008 werden österreichweit in Kooperation mit Programmkinos am Vormittag 45 Sondervorführungen
der "Fälscher" für Schulklassen der achten und neunten Schulstufe stattfinden. Damit werden
5500 Schülerinnen und Schüler erreicht werden. Das Bildungsministerium trägt die Kosten für
diese Vorführungen. Die Aktion wird sich allerdings nicht auf das Vorführen des Films beschränken.
Claudia Schmied konnte neben Stefan Ruzowitzky, Karl Markovics, Josef Aichholzer und der Cutterin des Films, Britta
Nahles, auch den "echten" Fälscher Adolf Burger als Gesprächspartner für die Schulklassen
gewinnen. Sie alle werden bei Vorführungen anwesend sein und den Schülerinnen und Schülern als Gesprächspartner
zur Verfügung stehen. Moderatorinnen und Moderatoren werden jede Vorführung begleiten. Außerdem
wird durch die Unterstützung des Nationalfonds der Republik Österreich bei vielen Vorführungen ein
Zeitzeuge oder eine Zeitzeugin anwesend sein, der nach dem Film mit den Schülerinnen und Schülern über
seine Erlebnisse während der Zeit des NS-Terrors diskutiert. "Gerade im heurigen Gedenkjahr ist die Auseinandersetzung
von Schülerinnen und Schülern mit dieser furchtbaren Zeit von zentraler Bedeutung. Der Film erzählt
über diesen dunkelsten Abschnitt unserer Geschichte und trägt damit zur kollektiven Erinnerung bei. Die
Bereitschaft der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, sich an dieser Aktion zu beteiligen ist mir besonders wichtig. Ich
sehe dieses Aktion auch als wichtigen Beitrag zur politischen Bildung, die vor allem in der achten und neunten
Schulstufe intensiviert werden soll", so Schmied.
Die Gesamtkosten von rund 65.000 Euro werden aus der - von Claudia Schmied bereitgestellten - Sonder-Million für
die Vermittlung des österreichischen Films zur Verfügung gestellt. In den kommenden Tagen werden die
österreichischen Schulen über die Aktion informiert und organisatorische Details übermittelt. Aktionen
analog zur "Fälscher-Woche" könnten bei einem Erfolg der Aktion ab kommendem Schuljahr in regelmäßigen
Abständen stattfinden. "Diese Aktion soll Schule machen. Ich möchte diese Form der Vermittlung langfristig
verankern und damit einen nachhaltigen Beitrag für den österreichischen Film von morgen leisten",
so Schmied.
Neben der "Fälscher-Woche" war vor allem die Situation des österreichischen Films Thema des
Arbeitsgesprächs. "Wir müssen handeln. Der österreichische Film braucht mehr Geld. Ich möchte,
dass die Bundesregierung das Budget des Österreichischen Filminstituts auf 20 Millionen erhöht. Auch
müssen wir neue Finanzierungsquellen für den österreichischen Film erschließen. Durch die
große Bereitschaft aller Betroffenen und Beteiligten starte ich einen neuen Anlauf für eine Content-Abgabe:
Mitte April werde ich ein Konzept präsentieren und an das Finanzministerium und das Bundeskanzleramt übermitteln.
Ich möchte, dass die Content-Abgabe zur Stärkung des österreichischen Films Teil der Steuerreform
wird", so Schmied abschließend. |