Schnittmaterial Japanischer Kirschbäume findet Einsatz bei alternativer
Energieerzeugung
Jenbach/Tokio (jenbacher) - Erfolgreich angelaufen ist in Yamagata kürzlich die mit zwei Jenbacher
Gasmotoren betriebene größte Anlage Japans zur Energieerzeugung aus Holzgas. Das Holz, das zu Hackschnitzeln
und weiter zu Holzgas verarbeitet wird, ist zum Großteil Baumschnittmaterial aus nahe gelegenen Wäldern.
Der Großteil der durch dieses innovative Energieprojekt erzeugten 2 MW Strom wird an einen regionalen Stromversorger
verkauft, zusätzlich kann der Eigenbedarf der Anlage gedeckt werden. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen
Projekten dieser Art besteht darin, dass die Anlage in Yamagata ausschließlich mit Holzgas betrieben wird
und auf die Beimischung weiterer Gase, etwa Erdgas, gänzlich verzichtet.
Für die japanische Regierung gilt dieses Projekt als wichtiger Beitrag zur Erreichung der Emissionsreduktionsziele
im Rahmen des Kyoto-Protokolls. Die Strategie der japanischen Regierung im Bereich Erneuerbarer Energien sieht
vor, dass bis 2010 drei Prozent des nationalen Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden sollen.
Darüber hinaus soll die Energieerzeugung aus Biomasse bis zum Jahr 2010 auf rund 330 MW ausgebaut werden.
Die neue Holzgas-Anlage liegt in Murayama-shi im Bezirk Yamagata, etwa 400 Kilometer nördlich von Tokio, in
Japans größtem Kirschenanbaugebiet auf der Insel Honshu. Aufgrund des Standorts in der Nähe eines
großen Waldgebiets kann die Anlage einfach und dauerhaft mit der benötigten Biomasse versorgt werden.
Zur Zeit des Baumschnitts plant der Betreiber zusätzlich die Verwendung von Holzabfällen der umliegenden
Kirschgärten. Die energetische Nutzung der geschnittenen Äste erübrigt deren bisherige Entsorgung.
Neben der energetischen Verwertung der Biomasse und einer sicheren Stromversorgung punkten die Spezial- Gasmotoren
aus Jenbach aufgrund der gleichzeitigen Entsorgung von Abfall auch mit Kosteneffizienz. GE Energy's Country Executive
Chikao Miyamoto über die Bedeutung der neuen Holzgas-Anlage: "Unser erstes Holzgas-Projekt in Yamagata
ist ein gutes Beispiel für die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage. Denn neben der Deckung des Eigenbedarfs
kann der Großteil des erzeugten Stroms an Industriekunden verkauft werden und bringt damit entsprechende
Erlöse."
"Dies sind die ersten großen Holzgasmotoren, die GE Energy nach Asien geliefert hat", so Prady
Iyyanki, CEO der Jenbacher Gasmotorensparte von GE Energy. "Wir freuen uns auf weitere Zusammenarbeit mit
unseren japanischen Kunden - und darauf, das Land bei der Erreichung seiner Kyoto-Ziele durch unsere innovative
Gasmotorentechnologie zu unterstützen."
Zwei Jenbacher Gasmotoren der Typen JMS 616 GS-S.L bzw. JMS 612 GS-S.L betreiben die neue Anlage, die mit 2 MW
eine der leistungsstärksten ihrer Art darstellt. Der Wirkungsgrad von bis zu 36 Prozent liegt höher als
bei konventionellen Dampfturbinen dieser Leistungsklasse. Ein weiteres Hauptmerkmal ist das Holzvergasungssystem
der Anlage, der von JFE lizenzierte Festbettgegenstromvergaser von Babcock & Wilcox Vølund A/S aus Dänemark.
Hergestellt wurden die Gasmotoren am Firmenhauptsitz und Produktionsstandort in Jenbach. Für die Installation
zeichnete Yokohama-shi verantwortlich, die in Kanagawa ansässige und zur JFE Gruppe gehörende JFE Environmental
Solutions Corp. Eigentümer und Betreiber der Anlage ist der Energielieferant Yamagata Green Power, ein Tochterunternehmen
von Japan Biomass Development Co., Ltd., mit der Jenbacher im Rahmen dieses Projekts zum ersten Mal zusammengearbeitet
hat.
Für die Jenbacher Gasmotorensparte von GE Energy, die zuvor ähnliche Systeme in europäischen und
nordamerikanischen Holzgas-Anlagen installiert hat, bedeutet die Nutzung von Holzgas in Asien ein neues und interessantes
Wachstumssegment.
Jenbacher - die Gasmotorensparte von GE Energy Die Gasmotorensparte von GE zählt zu den weltweit führenden
Herstellern von Gasmotoren, Gen-Sets in Containerbauweise sowie Blockheizkraftwerken zur Energieversorgung.
Die in Jenbach erzeugten Motoren im Leistungsbereich von 0,25 bis 3 MW können sowohl mit Erdgas als auch mit
verschiedensten Bio- und Sondergasen aus Landwirtschaft, Bergbau, Industrie oder Abfallwirtschaft betrieben werden.
Patentierte Verbrennungssysteme sowie ein ausgereiftes Motor- und Anlagenmanagement sichern nicht nur die Einhaltung
bindender Emissionsvorschriften, sondern ermöglichen zugleich Spitzenwerte in Sachen Wirtschaftlichkeit, Langlebigkeit
und Zuverlässigkeit.
Die Gasmotorensparte von GE hat ihren Hauptsitz und Produktionsstandort im österreichischen Ort Jenbach, wo
auch rund 1.300 der weltweit 1.700 Mitarbeiter beschäftigt sind.
GE Energy GE Energy (www.ge.com/energy) zählt mit einem Umsatz von 22 Mrd. US-Dollar im Jahr 2007 zu den weltweit
führenden Anbietern von Energiegewinnungs- und -verteilungstechnologien. Das Unternehmen mit Sitz in Atlanta,
Georgia, ist in allen Bereichen der Energiewirtschaft tätig: Kohle, Öl und Erdgas dienen dabei ebenso
als Energiequelle wie die erneuerbaren Energieträger Wasser, Wind, Sonne und Biogas. Und auch andere Alternativtreibstoffe
werden genützt.
Zahlreiche Produkte von GE Energy erhielten bereits die sogenannte "Ecomagination" Zertifizierung, eine
unternehmensweite Initiative von GE zur Förderung der Vermarktung neuer Technologien, um damit Kunden in der
Bewältigung wichtiger, ökologischer Herausforderungen zu unterstützen. Drei Produktlinien aus Jenbach
- Gasmotoren für Bio-, Deponie- und Grubengas - erhielten bereits die sogenannte ecomagination Zertifizierung.
Diese Auszeichnung unterstreicht die umweltgerechten und wirtschaftlichen Vorteile der Energiegewinnung aus Abfallgasen
mit hohem Methangehalt. |