70. Jahrestage des mexikanischen Protests gegen den Anschluss Österreichs an Nazideutschland
Wien (bmeia) - Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten
der Republik Österreich und das mexikanische Außenministerium gedenken des offiziellen Protests der
Regierung Mexikos gegen den Anschluss Österreichs an Nazideutschland vor 70 Jahren.
Seit der Wiederherstellung ihrer diplomatischen Beziehungen im Jahr 1901 haben Mexiko und Österreich ein ausgesprochen
enges bilaterales Verhältnis entwickelt, das sich heute durch eine intensive Zusammenarbeit auf politischem,
kulturellem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiet auszeichnet.
Beide Staaten teilen dieselben Werte und Überzeugungen in rechtsstaatlichen, demokratiepolitischen und menschenrechtlichen
Fragen. Die Übereinstimmung in den Werten der Gerechtigkeit, des Friedens, der partnerschaftlichen Zusammenarbeit
und des harmonischen Zusammenlebens der Nationen unterstreicht die Bedeutung der gemeinsamen Geschichte und prägen
die engen Beziehungen von heute.
Am 19. März erinnern wir uns an die mexikanische Protestnote vor genau 70 Jahren, mit welcher Mexiko, genau
eine Woche nach dem Einmarsch der Truppen des nationalsozialistischen Deutschlands, vor dem Völkerbund in
Genf gegen die völkerrechtswidrige Besetzung Österreichs durch die Truppen der Wehrmacht und den darauf
folgenden politischen "Anschluss" protestierte.
Diese offizielle Protestnote, welche der mexikanische Delegierte, Botschafter Isidro Fabela, damals auf Weisung
von Präsident Lazaro Cárdenas einbrachte, beschrieb den nationalsozialistischen Einmarsch als einen
schwerwiegenden Angriff auf das multilaterale System des friedlichen Zusammenlebens und auf die im Völkerrecht
verankerten Prinzipien.
Kein anderes Land fasste im Jahr 1938 den Mut - in einer vergleichbar öffentlichen und deutlichen Weise -
vor dem multilateralen Forum des Völkerbundes gegen den "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische
Deutschland zu protestieren.
Im Gedenken an den 70. Jahrestag des mexikanischen Protests finden an diesen Tagen sowohl in Mexiko als auch in
Österreich eine Reihe gemeinsamer Veranstaltungen statt.
Im Geiste der im mexikanischen Protest zum Ausdruck gebrachten Grundsätze ergreifen beide Regierungen diese
Gelegenheit, ihr Bekenntnis zum Völkerrecht zu unterstreichen. Die Einhaltung und Stärkung völkerrechtlicher
Prinzipien, die Bemühungen um ausschließlich friedliche Streitbeilegung sowie die Stärkung der
multilateralen Mechanismen und der internationalen Zusammenarbeit sind für Österreich und Mexiko entscheidende
Mittel zur Aufrechterhaltung von Frieden, Sicherheit und Solidarität. |