2008: Neue Horstbrutplätze für die Weißstörche
Wien (wwf) - Am 18.03. landete der erste Storch im WWF-Reservat Marchauen im niederösterreichischen
Marchegg. Meister Adebar hat somit nach einer 10.000 Kilometer langen mehrmonatigen Reise den Weg zurück in
die in die Marchegger Storchen-Kolonie gefunden. "Die Wiesen im Reservat standen bereits einige Wochen unter
Wasser", berichtet der Reservatsleiter Gerhard Neuhauser "Die Störche können also mit einem
reich gedeckten Tisch - gemäß ihrem Speiseplan Amphibien, Kleinfische und Krebse - rechnen." Im
Rahmen eines vom Land Niederösterreich geförderten Horstprojekts wurden zudem neue Nistplätze vorbereitet.
Optimale Bedingungen also für ein nachwuchsreiches Storchenjahr 2008.
Dem Erstankömmling im Marchegger Auenreservat werden laut WWF in den nächsten Wochen noch weitere 90
bis 100 Vögel in der europäischen Storchen-Metropole Marchegg folgen. In dieser Storchenkolonie treffen
die Tiere auf beste Lebensbedingungen: "Die überschwemmten Wiesen sind für die Störche und
andere Aubewohner keine Katastrophe, sondern ein Nahrungsparadies", erklärt Neuhauser. "Hier fangen
Sie Frösche, Krebse und kleine Fische und können nach dem langen Flug wieder Kraft für eine anstrengende
Brutsaison tanken" ,so Neuhauser abschließend.
Die Storchenkolonie auf der Schlosswiese in Marchegg gehört zu den eindrucksvollsten Kolonien Mitteleuropas.
Letztes Jahr konnten im Auenreservat insgesamt 35 Brutpaare verzeichnet werden. Aufgrund der trockenen Witterung
wurden 2007 jedoch nur 58 Jungvögel flügge.
Nachdem auch die Storchenkolonie von Sturmschäden betroffen war, wurden vom Reservatsmanagement in diesem
Winter wieder Instandhaltungsmaßnahmen an den Horsten durchgeführt und neue Horstunterlagen für
die Weißstörche vorbereitet. "Künstlich vorbereitete Nistplätze werden von den Weißstörchen
gerne angenommen und von den Brutpaaren zu mächtigen Horsten ausgebaut", berichtet Gerhard Neuhauser
über die vom Land Niederösterreich geförderte Artenschutzmaßnahmen in diesem Winter. Bevorzugte
Nistbäume der Greif- und Schreitvögel sind im Auenreservat alte ausladende Eichen, in denen die Hälfte
aller Horste angelegt wird. Dabei liegt der Anteil der Stieleiche am Waldbestand nur bei ca. 10 Prozent. Weiters
wurden die im Bereich der Storchenhorste stehenden Eichen entmistelt, um so auch in Zukunft Horstbäume für
zukünftige Storchengenerationen zur Verfügung zu haben.
Der WWF dankt den Österreichischen Lotterien, die das Programm zum Schutz der Störche seit vielen Jahren
unterstützen. |