Wien (nöwpd) - "Mit zwei Filmen pro Abend wollen wir heuer besonders
viele mobile Filmfreunde ins Autokino locken", verrät Geschäftsführer Franz Lampesberger im
Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Jetzt zum Saisonstart haben seine 15 bis 20 Mitarbeiter
alle Hände voll zu tun, gilt es doch, das 45.000 Quadratmeter große Areal in Groß-Enzersdorf nahe
der Wiener Stadtgrenze auf den erwarteten Besucheransturm vorzubereiten.
Da wird gefegt und gepinselt Schmutz, Staub und Korrosion haben sich im Freiluftkino über die Winterpause
angesammelt. Reparaturarbeiten werden noch schnell beendet, das Buffet mit frischen Waren bestückt. Die drei
riesigen Leinwände mit 525, 280 und 240 Quadratmetern Fläche sind bereits vorbereitet und warten auf
ihre Bespielung.
Sobald die Sonne untergeht, wird der erste Film gezeigt, der zweite etwa um 21 Uhr. Mit den Filmen "Horton
hört ein Huh", "Die Geheimnisse der Spiderwicks", "John Rambo" und "10.000 BC"
eröffnet Lampesberger heuer seine 41. Autokino-Saison. "Unsere Besucher können es sich in ihren
eigenen Blechwänden gemütlich machen, rauchen, rascheln, niesen, husten. Das ist das Schöne am Autokino.
Wen stört es, wenn der Hund oder der Goldfisch dabei sind? Von jedem Stellplatz aus haben sie gute Sicht auf
den Film, und den Ton bekommen sie über das eigene Autoradio. Selbst Regen hindert nicht am Filmgenuss, und
bei Kälte stellen wir Heizlüfter bereit", wirbt Lampesberger für die Vorzüge seiner mobilen
Filmschau.
Auf die Kinosaison 2007 angesprochen meint der Unternehmer, der seit drei Jahren seine Kollegen aus der Branche
als Fachgruppenobmann in der NÖ Wirtschaftskammer vertritt: "Das vergangene Jahr war traurig für
uns Kinobetreiber. Gute zehn Prozent Besucherschwund mussten die 31 Kinos in Niederösterreich verkraften.
Das lag einerseits daran, dass wir von den großen amerikanischen Filmverleihern, wie Constantin, Bonavista
oder Columbia, zu wenige Film-Kopien zur Verfügung gestellt bekommen hatten, und andererseits auch an den
eher mittelmäßigen Filmen im vergangenen Jahr."
Auch als Geschäftsführer seines eigenen Betriebes hat Lampesberger den Einnahmen-Entgang deutlich gespürt:
"Mit 60.000 Besuchern in der vergangenen Saison bin ich nicht zufrieden." Diesen herben Verlust will
der findige Kinobetreiber heuer wieder wettmachen. Sein zweites Geschäftsstandbein der sonntägige
Flohmarkt auf dem Groß-Enzersdorfer Kinoareal läuft seit Jahren hervorragend. Bis zu 200 "Standler"
verhökern wöchentlich ihren Krimskrams an gut 8.000 Besucher bei einer Standgebühr von 35 Euro.
Auch wird es im Mai - nach dem großen Erfolg vom Vorjahr - beim Autokino den zweiten "Bikertreff"
in Kooperation mit Radio 88,6 geben: "Wir laden alle Motorradclubs ein. Das wird wieder ein echtes ´Remmidemmi´
mit Musik und gutem Essen. Der Termin ist noch in Planung und wird rechtzeitig bekannt gegeben", verspricht
der Gastgeber. |