Wien (nso) - Bei der Sitzung des "Österreichischen Freiwilligenrats"
am 31.03. hat Sozialminister Erwin Buchinger ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung von freiwilligem
Engagement in Österreich vorgelegt. Die wichtigsten Projekte sind die Weiterführung des freiwilligen
sozialen Jahres, die Etablierung von Freiwilligenzentren, sowie eine Weiterbildungsoffensive für Freiwillige
und FreiwilligenbegleiterInnen. "Wir können uns einer hohen Beteiligung an freiwilligem Engagement erfreuen,
dürfen uns damit aber nicht zufrieden geben. Zur Sicherung des Engagements ist es notwendig, Interessierten
den Einstieg in die Freiwilligenarbeit so leicht wie möglich zu machen und sie dabei optimal zu begleiten",
erklärte Sozialminister Erwin Buchinger nach der Sitzung, die erstmals unter seiner Vorsitzführung stattgefunden
hat. Der Freiwilligenrat fungiert als Beratungsgremium und Interessenvertretung für freiwilliges Engagement.
Das Maßnahmenpaket für freiwilliges Engagement umfasst unter anderem folgende Initiativen:
Freiwilliges Sozialjahr (FSJ)
"Das Freiwillige Sozialjahr wird verlängert, weil junge, engagierte Menschen und ihre Familien Unterstützung
verdienen. Mittelfristiges Ziel ist es, dass die jungen Leute die Familienbeihilfe erhalten", erläutert
Buchinger. Gemäß der bestehenden Sonderrichtlinie werden derzeit drei Vereine, die das FSJ anbieten,
nämlich der Verein zur Förderung freiwilliger Sozialer Dienste (Projekt Linz und Arge Soziale Berufsorientierung
Vorarlberg) sowie die Diakonie Österreich gefördert. Tätigkeiten im Bereich des Freiwilligen Sozialjahres
sind eine gute Einstiegshilfe in Gesundheits- und Pflegeberufe.
Österreichischer Freiwilligenbericht
Wie in anderen Politikfeldern soll es in Österreich erstmals einen Freiwilligenbericht geben. Er soll eine
umfassende Analyse des Status quo auf Basis einer Erhebung der Statistik Austria bringen, und neue Formen und Angebotsstrukturen
sowie Best-Practice-Beispiele aus anderen EU-Ländern analysieren. Sozialminister Buchinger: "Für
die mittel- und langfristige Weiterentwicklung der Freiwilligenpolitik brauchen wir eine empirisch fundierte Planungsgrundlage."
Freiwilligen-Modellprojekt
In einem Modellprojekt gemeinsam mit dem oberösterreichischen Soziallandesrat Josef Ackerl wird ein unabhängiges
Freiwilligenzentrum in Oberösterreich eingerichtet, das mit einer speziellen Angebotsstruktur interessierte
Freiwillige zum Mitmachen einlädt und ihnen durch Vermittlung und Begleitung den Weg zum freiwilligen Engagement
aufzeigt. "Wir wollen mit diesem Freiwilligenzentrum durch professionelle Strukturen des Freiwilligenmanagements
erreichen, zusätzliche Freiwillige gezielt zu gewinnen und zu begleiten. Dabei geht es uns um alle Generationen,
aber insbesondere auch um das große Potential an älteren Menschen für freiwilliges Engagement",
erklärt Buchinger. Im Rahmen des Modellprojektes wird auch die klare Abgrenzung freiwilliger Tätigkeiten
von bezahlter Erwerbsarbeit im Vordergrund stehen. Das Modellprojekt wird evaluiert und soll danach in ganz Österreich
zur Umsetzung zur Verfügung stehen. Dabei sollen auch die bisherigen Erfahrungen der Freiwilligenzentren in
Österreich, die mit finanzieller Unterstützung des Sozialressorts beim diesjährigen Vernetzungstreffen,
am 17. und 18. April in Innsbruck zum Thema "Freiwillige erfolgreich einbinden" ausgetauscht werden,
einfließen.
Qualifizierung von Freiwilligen und FreiwilligenbegleiterInnen
Die Leitfäden für Bildungsmaßnahmen für Freiwillige und FreiwilligenbegleiterInnen wurden
den Mitgliedern des Freiwilligenrates druckfrisch präsentiert. "Nicht nur, weil informelles lebensbegleitendes
Lernen in Zukunft immer wichtiger wird, sondern vor allem auch weil damit ihr Selbstwertgefühl und ihre Mitwirkungsbereitschaft
als freiwillige TrägerInnen des sozialen Netzwerkes gestärkt werden, sind mir Qualifizierungsmaßnahmen
für Freiwillige ein wichtiges Anliegen", erklärt Minister Buchinger und weiter: "Ebenso braucht
es FreiwilligenbegleiterInnen, die diesen neuen Ansprüchen in der Betreuung und Begleitung von engagierten
Menschen gerecht werden." Bundesminister Buchinger hat daher die Bildungseinrichtungen der Erwachsenenbildung
sowie der großen Non-Profit-Organisationen eingeladen, entsprechende Bildungsangebote zu vertretbaren Bedingungen
bereit zu stellen.
Relaunch der Freiwilligenplattform im Internet:
Derzeit wird die Freiwilligen-Plattform www.freiwilligenweb.at einem umfassenden Relaunch in Richtung Vernetzungsplattform
im Internet unterzogen, das vor allem das Matching von Angebot und Nachfrage an freiwilligem Engagement ermöglichen
soll. Bundesminister Buchinger lädt alle Organisationen und Vereine ein, ihre "Projekte zum Mitmachen"
hier bekannt zu machen und InteressentInnen zur Mitarbeit einzuladen. "Mein großes Ziel ist eine Imageverbesserung
der Kultur der Solidarität und der gegenseitigen Unterstützung in unserer Gesellschaft, die wir durch
eine innovative und wirksame Freiwilligenpolitik stärken wollen", so Sozialminister Erwin Buchinger abschließend. |