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100 Jahre "Verein Heimischer Künstler" - "Künstlerbund Klosterneuburg" |
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Klosterneuburg (stadt) - Es war am 15. Mai des Jahres 1908 um 11 Uhr: Damals
luden zehn Künstler - acht Maler und zwei Bildhauer - zur Eröffnung ihrer ersten gemeinsamen Werkschau
im prunkvollen Marmorsaal des Chorherrenstiftes Klosterneuburg. Protektor der Ausstellung war kein Geringerer als
der hochwürdigste Herr Prälat Friedrich Piffl. Die Schau, bei der Franz Horst, Max Kahrer, Rudolf Lemp,
Anton Hans Karlinsky, Max von Poosch-Gablenz, Hans Pühringer, Franz Rumpler, Egon Schiele, Ludwig Karl Strauch
und Theodor Stundl die runde Zahl von 200 Werken zeigten, war ein durchschlagender Erfolg. So hofften die Veranstalter
und Kunstliebhaber Klosterneuburgs gleichermaßen auf eine Fortsetzung. Ihr Wunsch sollte mit der 2. Kunstausstellung
der Klosterneuburger Künstlergilde im Jahre 1911 in Erfüllung gehen. 1914 traten die Kunstschaffenden
- bereits unter dem Namen "Verein Heimischer Künstler in Klosterneuburg" - zum 3. Mal an die Öffentlichkeit.
Auch das Vereinssignet, das noch heute vom "Künstlerbund Klosterneuburg" verwendet wird, zierte
damals erstmalig den Katalog. Das genaue Datum der Vereinsgründung liegt bis dato jedoch im Dunkeln: Die Einen vermuten es bereits um 1906, da "gerade die Vorbereitungsarbeiten für das Gelingen jedes Werkes von großer Bedeutung sind." (Generalabt Gebhard Koberger), die Nächsten 1908 oder 1909, gleichsam als Reaktion auf den Erfolg der ersten Ausstellung und wieder Andere zwischen 1911 und 1914. Da jedoch die Gründungsmitglieder selbst 1928 ihr 20jähriges Bestehen feierten und auch in der Folgezeit die meisten Feierlichkeiten - im Rückblick auf die Kunstschau von 1908 - in "8er-Jahren" begangen wurden, so haben sich das Stadtmuseum Klosterneuburg und der Künstlerbund Klosterneuburg darauf geeinigt, gleichfalls die erste Kunstausstellung an den Beginn der bewegten Vereinsgeschichte zu stellen. So zeigt das Stadtmuseum Klosterneuburg von 12. April bis zum 12. Oktober eine umfangreiche Exposition, die die bewegte Geschichte der Gemeinschaft in allen Facetten behandelt: Von den ersten aufstrebenden Jahren, über die Zeit des Ersten Weltkrieges und die Zwischenkriegszeit bis hin zur ersten, erzwungenen Umbildung der "Heimischen Künstler" in die "Kameradschaft bildender Künstler Groß-Wien-Nord (Klosterneuburg)" im Jahr 1938 kann der Besucher die - zum Teil - wechselnden Mitglieder Schritt für Schritt begleiten. Mit Beendigung des Zweiten Weltkrieges und dem Ende des Naziregimes kam es zur Neubildung des "Vereins Heimischer Künstler", dessen endgültige Umformung in den "Künstlerbund Klosterneuburg" in den Jahren 1961/62 erfolgen sollte. Finanzielle sowie ideelle Streitigkeiten innerhalb der Künstlergruppe hatten diesen Schritt notwendig gemacht. Im zweiten Teil der Ausstellung wird die weitere Geschichte des Nachfolgevereines bis zum heutigen Tag behandelt, weiters die aktuellen Mitglieder mit je einem Werk vorgestellt. Weitere Themenbereiche wie etwa "Die Heimischen Künstler prägen das Stadtbild", ihre "Brotberufe" oder das - im Vergleich zum konservativen Wien - freigeistige Denken innerhalb der Gemeinschaft runden das Ausstellungsgeschehen ab. Doch nicht nur das Stadtmuseum, sondern auch der "Künstlerbund Klosterneuburg" und die "Klosterneuburger Kulturgesellschaft", nimmt die 1. Kunstausstellung für eigene Ausstellungsprojekte zum Anlass. So wird seitens der Kulturgesellschaft die Präsentation von 1908 in den Räumlichkeiten des Stiftes so weit wie möglich nachgestellt werden und ab Mitte Mai zu sehen sein. Der Künstlerbund zeigt hingegen - über das ganze Jahr verteilt - Werkschauen seiner derzeitigen Mitglieder. Veranstaltungen zur Ausstellung im Stadtmuseum, jeweils am Samstag um 15 Uhr: Führungen: 19. April und 21. Juni Workshop "Techniken der Kunst": 17. Mai Workshop "Kaltnadelradierung": 13. September Informationen: http://www.klosterneuburg.at |
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