Konzern-Jahresüberschuss steigt um 42 Prozent auf 841 Millionen Euro – Kundenzahl steigt
um 1,6 Millionen auf 13,7 Millionen
Wien (ri) - Die Raiffeisen International Bank-Holding AG, Teil des Konzerns der Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG (RZB), hat die Wachstumsdynamik in den Märkten Zentral- und Osteuropas genutzt und basierend
auf einer starken Entwicklung des Kundengeschäftes erneut ein Rekordergebnis erzielt. Der Konzern-Jahresüberschuss
(nach Steuern und Minderheiten) stieg um 41,7 Prozent auf 841 Millionen Euro (2006: 594 Millionen Euro). Der Jahresüberschuss
vor Steuern überstieg erstmals die Milliarden-Grenze und betrug 1,24 Milliarden Euro (2006: 891 Millionen
Euro). Der Gewinn je Aktie erhöhte sich von 4,17 Euro im Jahr 2006 auf 5,80 Euro. Der Vorstand wird der Hauptversammlung
vorschlagen, die Dividende je Aktie für das Geschäftsjahr 2007 um 0,22 Euro auf 0,93 Euro zu erhöhen
(2006: 0,71 Euro). Auf Basis dieses Vorschlages ergäbe sich eine Dividendenausschüttung von 143,8 Millionen
Euro. (Alle Zahlen gemäß International Financial Reporting Standards (IFRS). Alle Vergleichszahlen mit
Bezug auf das Geschäftsjahr 2006 sind zum Zweck der besseren Vergleichbarkeit ohne Berücksichtigung von
Einmal- oder Sondereffekten dargestellt.)
Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen International zum abgelaufenen Geschäftsjahr: "Trotz
der Turbulenzen auf den globalen Kredit- und Kapitalmärkten war 2007 wieder ein herausragendes Jahr für
uns. Wir haben in einem extrem anspruchsvollen Umfeld unsere Kapitalerhöhung sehr erfolgreich platziert und
das Jahr mit einem weiteren Rekordergebnis abgeschlossen. Die im Jahr 2007 erzielte Steigerung unseres Konzern-Jahresüberschusses
in Höhe von 247 Millionen Euro ist deutlich größer als unser gesamter Konzern--Jahresüberschuss
des Jahres 2004 in Höhe von 209 Millionen Euro. Das ist ein Beweis dafür, dass das traditionelle kundenorientierte
Bankgeschäft in unseren Märkten sowohl wachstums- als auch ertragsstark ist. Wir haben uns Vertrauen
erworben, indem wir alle zum Börsegang 2005 formulierten strategischen und finanziellen Ziele zeitplangemäß
erreicht haben."
Starkes Volumenwachstum im Kundengeschäft – Bilanzsumme plus 30 Prozent
Auch im Jahr 2007 hat die Raiffeisen International das positive Wachstumsumfeld in CEE konsequent genützt
und ihr Kundengeschäft deutlich ausgeweitet. Die Kredite an Kunden stiegen um 39,5 Prozent auf 48,9 Milliarden
Euro (2006: 35,0 Milliarden Euro), während die Kundeneinlagen ein Wachstum von 22,0 Prozent auf 40,5 Milliarden
Euro aufwiesen (2006: 33,2 Milliarden Euro).
Insgesamt stieg die Bilanzsumme zum Jahresultimo 2007 um 30,2 Prozent auf 72,7 Milliarden Euro. Das Wachstum erfolgte
nahezu ausschließlich organisch. Zum Vergleich: Zum Jahresende 2002 belief sich die Bilanzsumme der Raiffeisen
International noch auf 14,4 Milliarden Euro. Das durchschnittliche Wachstum der Bilanzsumme in den vergangenen
fünf Jahren betrug 38 Prozent.
Starkes Ertragswachstum im Kundengeschäft – Betriebserträge plus 32 Prozent
Das operative Ergebnis der Raiffeisen International hat sich 2007 sehr positiv entwickelt.
Die Betriebserträge stiegen um 32,2 Prozent auf 3,79 Milliarden Euro (2006: 2,87 Milliarden Euro). Getragen
wurde dieser Zuwachs von den beiden mit Abstand wichtigsten kundenbezogenen Komponenten: Zins- und Provisionsergebnis.
Der Zinsüberschuss stieg um 37,1 Prozent auf 2,42 Milliarden Euro (2006: 1,76 Milliarden Euro). Der Provisionsüberschuss
erhöhte sich um 33,9 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro (2006: 0,93 Milliarden Euro). Aufgrund des schwierigen
Marktumfeldes und eines Sondereffektes im Vorjahr sank das Handelsergebnis im Jahresvergleich um 26,8 Prozent auf
127,9 Millionen Euro (2006: 174,8 Millionen Euro).
Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen lag prozentuell leicht unter dem Wachstum der Betriebserträge, was
primär auf das konsequente Kostenmanagement zurückzuführen ist. Insgesamt stiegen die Verwaltungsaufwendungen
um 29,0 Prozent auf 2,18 Milliarden Euro (2006: 1,69 Milliarden Euro). Das aus diesen Komponenten resultierende
Betriebsergebnis stieg um 36,9 Prozent auf 1,61 Milliarden Euro (2006: 1,17 Milliarden Euro). Die Cost/Income Ratio,
die den betrieblichen Aufwand im Verhältnis zu den Betriebserträgen darstellt, hat sich dementsprechend
von 59,1 Prozent auf 57,6 Prozent plangemäß weiter verbessert.
Gute Entwicklung der Kreditrisikovorsorgen
Die Dotierung der Kreditrisikovorsorgen blieb 2007 mit einem Plus von 15,6 Prozent signifikant unter dem Wachstum
des Geschäftsvolumens. Die Neudotierungen erhöhten sich um 15,6 Prozent auf 357,0 Millionen Euro (2006:
308,9 Millionen Euro). Die Risk/Earnings Ratio – das Verhältnis von Kreditrisikovorsorgen zum Nettozinsüberschuss
– verbesserte sich von 17,5 Prozent im Jahr 2006 auf 14,8 Prozent. Die Neubildungsquote – bezogen auf die Risikoaktiva
des Bankbuchs – sank um 13 Basispunkte auf 0,84 Prozent. Für das Retail Customers-Segment belief sie sich
auf 1,41 Prozent (2006: 1,69 Prozent), während die Neubildungsquote für das Corporate Customers-Segment
von 0,70 Prozent im Jahr 2006 auf 0,57 Prozent sank.
Mehr als 60 Prozent der Kreditrisikovorsorgen gingen auf das Konto von Retail Customers, für die in Summe
218 Millionen Euro dotiert wurden. Die restlichen knapp 40 Prozent entfielen auf Corporate Customers. Regional
gesehen lag der Schwerpunkt der neuen Kreditrisikovorsorgen mit einem Anteil von 47 Prozent oder 169 Millionen
Euro in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), während in Südosteuropa die Neudotierung sehr
moderat ausfiel. Diese Region wies eine Risk/Earnings Ratio von nur 9,2 Prozent auf.
Sehr gute Kapitalausstattung – Kernkapitalquote über 10 Prozent
Die Raiffeisen International baute ihr Eigenkapital einschließlich des Konzern-Jahresüberschusses
und der Fremdanteile im Berichtsjahr um 44 Prozent oder 2.033 Millionen Euro aus. Zum Bilanzstichtag erreichte
es 6.622 Millionen Euro (2006: 4.590 Millionen Euro). Der Return on Equity (ROE) vor Steuern reduzierte sich aufgrund
des stark gestiegenen durchschnittlichen Eigenkapitals um 1,6 Prozentpunkte auf 25,7 Prozent (2006: 27,3 Prozent).
Die Kernkapitalquote – bezogen auf das Bankbuch – erhöhte sich um 1,6 Prozentpunkte auf
11,4 Prozent. Die Kernkapitalquote (inklusive Marktrisiko) – also bezogen auf die gesamten Risikoaktiva von 54,0
Milliarden Euro – ergibt für 2007 einen Wert von 10,5 Prozent (plus
1,5 Prozentpunkte). Die Eigenmittelquote stieg um 1,4 Prozentpunkte auf 12,4 Prozent. "Wir verfügen über
eine sehr gute Kapitalausstattung. Dieser Polster gibt uns Sicherheit und zusätzlichen Spielraum im Falle
von Akquisitionen", sagte Martin Grüll, Finanzvorstand der Raiffeisen International.
Stabile Fremdfinanzierungsbasis durch hohes Einlagenaufkommen
Das gesamte Fremdfinanzierungsvolumen der Raiffeisen International belief sich zum Jahresende 2007 auf 64,2 Milliarden
Euro. Der größte Teil davon entfiel auf Kundeneinlagen, die einen Anteil von 63 Prozent ausmachten.
Rund 18 Prozent des Volumens bildeten kurzfristige Refinanzierungen, während sich die mittel- und langfristigen
Refinanzierungen auf 17 Prozent des Volumens beliefen. Insgesamt zwei Prozent entfielen auf nachrangige Verbindlichkeiten.
"Wir sind in der Lage, einen stabilen und hohen Anteil unseres Fremdfinanzierungsvolumens über Kundeneinlagen
abzudecken. Das ist im derzeitigen Umfeld ein echter Vorteil. Darüber hinaus verfügen wir über einen
guten Ruf im Kreditsyndizierungsmarkt, was uns einen kontinuierlichen Zugang zu langfristigen Refinanzierungen
ermöglicht", so Grüll. Die etablierte und gute Zusammenarbeit mit supranationalen Institutionen
wie zum Beispiel der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), der Europäischen
Investitionsbank (EIB) oder der Weltbank-Tochter International Finance Corporation (IFC) erschließt dem Unternehmen
weitere attraktive langfristige Refinanzierungsquellen. RZB und die Raiffeisen Bankengruppe sind weitere wichtige
und zuverlässige Quellen der Refinanzierung.
Gutes Ergebnis im 4. Quartal 2007
Im 4. Quartal 2007 erwirtschaftete die Raiffeisen International ein Rekord-Nettozinsergebnis (nach Kreditrisikovorsorgen)
in Höhe von 600,2 Millionen Euro, um 38 Prozent mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Auch das Provisionsergebnis
lag mit 354,8 Millionen Euro deutlich – und zwar um 30 Prozent – über dem Vergleichsquartal 2006. Der Konzern-Periodenüberschuss
betrug 215,6 Millionen Euro, um 38 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und nur knapp unter dem
Vorquartal. Es war somit trotz der Spezifika des Abschlussquartals im Zusammenhang mit der Kostenallokation das
zweitbeste Quartal der Unternehmensgeschichte.
Größtes Vertriebsnetz als Hebel für starkes Wachstum der Kundenbasis
Die Filiale bildet nach wie vor das Zentrum der Kundenbeziehung. Darüber hinaus nimmt die Filialpräsenz
auch eine Schlüsselrolle bei der Positionierung der Marke ein. Im Berichtsjahr wurde das ohnehin weitreichende
Geschäftsstellennetzwerk der Raiffeisen International konsequent weiter entwickelt. Die Anzahl der von der
Raiffeisen International betriebenen Geschäftsstellen erhöhte sich um 167. Damit umfasste das gesamte
Vertriebsnetzwerk der Raiffeisen International in CEE zum Stichtag 3.015 Geschäftsstellen in 16 Märkten.
In der Zwischenzeit wurde mit der Eröffnung einer Leasinggesellschaft in Moldau die Abdeckung der Region mit
operativen Gesellschaften auf 17 Märkte ausgeweitet.
"Mit der Eröffnung unserer 3.000. Filiale in CEE haben wir einen Meilenstein in der Entwicklung unseres
Unternehmens gesetzt. Wir sind wie keine andere internationale Bank in der Region in der Lage, unsere Kunden flächendeckend
zu betreuen. In den Hochwachstumsmärkten Russland und Ukraine verfügen wir über die mit Abstand
größten Filialnetze aller westlichen Banken. Darin sehe ich einen wichtigen Eckpfeiler unseres zukünftigen
Geschäftserfolges", so Stepic.
Aufgrund des weiteren Ausbaus und der Optimierung des Vertriebsnetzes sowie marktnaher Produkte und hoher Servicestandards
hat die Raiffeisen International wieder zahlreiche neue Kunden gewonnen. Umfasste die Kundenbasis zum Jahresende
2006 12,1 Millionen Kunden, so betreute der Konzern zum Ultimo 2007 bereits 13,7 Millionen Kunden.
Diese Dynamik zeigt sich auch in der Entwicklung des Mitarbeiterstandes. Zum Jahresultimo 2007 beschäftigte
das Unternehmen 58.365 Mitarbeiter, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 5.633 oder 10,7 Prozent
entspricht.
Integrationsprojekte laufen nach Plan
Die Integrations- und Transformationsprojekte der drei in den letzten Jahren erworbenen Banken (Bank Aval in der
Ukraine im Jahr 2005, Impexbank in Russland und eBanka in Tschechien jeweils 2006) verliefen plangemäß.
Im November 2007 wurde der wichtige gesellschaftsrechtliche Zusammenschluss der ehemaligen ZAO Raiffeisenbank Austria
und der OAO Impexbank zur neuen ZAO Raiffeisenbank abgeschlossen. Die aus der Zusammenführung hervorgegangene
Bank vereinigt die Tradition Raiffeisens mit dem hervorragenden Vertriebsnetz der Impexbank. Für die Raiffeisenbank
a.s. und die eBanka a.s. soll die gesellschaftsrechtliche Verschmelzung im Laufe des Jahres 2008 abgeschlossen
werden. |