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China / Olympische Spiele |
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erstellt am
26. 03. 08
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Swoboda
gegen Boykott
Brüssel (sk) - Der SPÖ-Europaabgeordnete und Vizepräsident der SPE-Fraktion im Europäischen
Parlament, Hannes Swoboda, spricht sich anlässlich der Situation in Tibet klar gegen einen Boykott der Olympischen
Spiele in Peking aus. "Ein Boykott ist kein geeignetes Mittel, um in der Tibet-Frage einen Fortschritt zu
erzielen", betonte Swoboda gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Die Proteste seien sicherlich nicht zufällig
wenige Monate vor den Olympischen Spielen eskaliert und absolut ernst zu nehmen.
Swoboda: "Die exzessiven Handlungen gegen Einrichtungen und Han-Chinesen dürfen von der Regierung in
Peking nicht als Handlungen einer kleinen Minderheit angesehen werden. Sie weisen auf eine tiefgreifende Unzufriedenheit
der Tibeter hin. Klarerweise würde aber der Versuch der Zerstörung der Einheit Chinas einen ungeheuer
blutigen Bürgerkrieg mit sich bringen". Denn dies hätte ähnliche Aktivitäten in den islamisch
dominierten Regionen zur Folge. Notwendig sei jetzt ein Dialog mit China, das sein zentralistisches Konzept der
Staatsorganisation in ein föderaleres System mit vermehrtem Respekt für unterschiedliche kulturelle und
religiöse Traditionen überführen müsse, so der EU-Abgeordnete weiter.
"Das ist ein langwieriger Prozess, bei dem die Europäische Union mit ihren eigenen Erfahrungen beim Aufbaus
eines föderalen Europas beitragen muss. Nicht Boykott ist gefragt, sondern Dialog", schloss Swoboda. |
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Karas: Kein Sportlicher Boykott
Brüssel (övp-pd) - Das Europäische Parlament diskutiert am 25.03. um 16.00 Uhr in
einer außerordentlichen Plenarsitzung in Brüssel über die aktuelle Lage in Tibet. Der slowenische
Europastaatssekretär, Janez Lenarcic, und EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner werden dabei Stellungnahmen
für Rat und Kommission abgeben. "China muss sich seiner Verantwortung gegenüber der internationalen
Staatengemeinschaft und im Rahmen der Olympischen Charta bewusst sein. Die Frage eines politischen Boykotts, also
beispielsweise einer Nicht-Teilnahme staatlicher Repräsentanten von der Eröffnungsfeier, steht im Raum.
Das muss zu gegebener Zeit entschieden werden", sagte ÖVP-Europaklubobmann Mag. Othmar Karas. "Die
Europäische Union muss klar zu ihren Grundwerten stehen. Menschenrechte sind nicht verhandelbar, auch nicht
in den Beziehungen zu China", so Karas weiter.
Für Karas kommt ein sportlicher Boykott hingegen nicht in Frage: "Die tausenden sich vorbereitenden Sportlerinnen
und Sportler, Trainer und Mitarbeiter dürfen nicht bestraft werden. Den Sportlern sollte es jedoch auch freigestellt
sein, ihrer persönlichen Meinung auch im Rahmen der Spiele Ausdruck verleihen zu können. Wir können
nicht zulassen, dass der Versuch unternommen wird, mit den Olympischen Spielen einen Mantel des Schweigens über
die Tibet-Frage und andere Menschenrechtverletzungen Chinas zu breiten", betonte Karas.
Beide Seiten, sowohl die chinesischen Behörden als auch die tibetanischen Demonstranten, müssten jedoch
umgehend auf weitere Gewalt verzichten: "Der Dalai Lama hat seine gesamte Arbeit in den Dienst eines friedlichen
und gewaltfreien Vorgehens gestellt. Gewalt und Repressionen werden zu keiner Lösung beitragen. China ist
dringend aufgefordert, einen ernsthaften Dialog mit dem Dalai Lama über den künftigen Status Tibets aufzunehmen.
Dies hat auch das Europäische Parlament in zahlreichen Entschließungen der letzten Jahre immer wieder
gefordert", so Karas.
Der ÖVP-Europaklubobmann unterstützte auch die Forderung nach einer unabhängigen internationalen
Untersuchungskommission über die Ereignisse in Tibet: "Die Meldungen, die in den letzten Tagen über
die Medien verbreitet worden sind, müssen gründlich auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft
werden. Dazu zählt aber auch, dass China die Einreisesperre für internationale Journalisten wieder aufhebt.
Es liegt an der chinesischen Führung, jetzt Zeichen des Vertrauens zu setzen, damit die Boykottaufrufe nicht
lauter werden. China muss beweisen, dass es sich auch politisch professionell auf die Olympischen Spiele vorbereitet",
forderte Karas. |
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Mölzer: Dalai Lama unterstützen statt Olympia boykottieren
Wien (fpd) - Gegen einen Boykott der Olympischen Spiele in Peking, wie ihn Hans-Gert Pöttering,
der Präsident des Europäischen Parlaments, in den Raum gestellt hat, sprach sich der freiheitliche EU-Abgeordnete
Andreas Mölzer aus. "Das Vorgehen der chinesischen Sicherheitskräfte in Tibet ist klar und unmißverständlich
zu verurteilen. Aber von der Europäischen Union wird sich die kommunistische Führung in Peking mit Sicherheit
nicht beeindrucken lassen. Schließlich war China in seiner langen Geschichte nie eine Demokratie und wird
es auf absehbare Zeit auch nicht werden. Wenn nun ein Vertreter der EU mit dem Finger auf China zeigt, ist das
nicht viel mehr als die übliche politisch korrekte Heuchelei", so Mölzer weiter.
Weiters wies der freiheitliche EU-Mandatar auf die Gefahr hin, daß Boykottdrohungen nur die Kommunistische
Partei Chinas zu einem noch härteren Vorgehen gegenüber dem leidgeprüften tibetischen Volk verleiten
würden. "Und das kann nicht Ziel der Sache sein. Wenn dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, dem
höchsten Gut des Völkerrechts, zum Durchbruch verholfen werden soll, dann ist es sinnvoller, den Dalai
Lama zu unterstützen. Schließlich wird dem weltlichen und geistlichen Oberhaupt der Tibeter weltweit
Hochachtung entgegengebracht", betonte Mölzer.
Wenn die EU Tibet wirkungsvoll helfen wolle, so der freiheitliche Europa-Abgeordnete, dann sei es unbedingt notwendig,
Verbündete zu suchen. "Alleingänge der EU werden, wenn man sich ihr weltpolitisches Gewicht ansieht,
wirkungslos verpuffen. Und wenn sich die Europäische Union vor aller Welt zur Lachnummer macht, wäre
niemandem geholfen, vor allem nicht den Tibetern", erklärte Mölzer abschließend. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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