Wahl der besten Sachbücher ist entschieden   

erstellt am
26. 03. 08

BM Hahn: "Großes Interesse für spannende Forschungsfragen beweisen immensen Wissensdurst"
Wien (bmwf) - „Das große Interesse an der Wahl zum Lieblingsbuch stimmt mich positiv. Der Wissensdurst der Menschen in unserem Land ist enorm und die Interessen sind breit gestreut“, erklärte Wissenschaftsminister Johannes Hahn im Rahmen der Preisverleihung gemeinsam mit dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl. „Der großartige Erfolg dieser Aktion ist schließlich auch wichtiger Gradmesser für das Interesse an Forschungsfragen, wenn sie spannend und verständlich vermittelt werden“, so Hahn über seine Initiative in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Österreich und Buchkultur. Denn: „Entdeckungen verändern unsere Welt, und je mehr wir darüber wissen, desto besser können wir die Zukunft aktiv mit gestalten.“

Vom 1. Februar bis 14. März konnte das Publikum über sein Lieblingsbuch im Internet abstimmen. Eine hochkarätige Jury (Klub der Wissenschaftsjournalist/innen, Wissenschafter/innen verschiedener Disziplinen) unter der Vorsitzführung von Wittgensteinpreisträgerin Renée Schröder hat eine Shortlist der besten Neuerscheinungen 2007 auf dem Gebiet „wissenschaftliches Sachbuch“ in vier Kategorien erstellt: Medizin/Gesundheit, Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, Junior-Wissensbücher sowie Naturwissenschaft/Technik.

Und die Gewinner/innen sind:

Frauen sind anders krank als Männer, Angelika Voß:
Die Autorin setzt sich seit Anfang der 90er Jahre mit der Geschlechterforschung auseinander. Mittlerweile gebe es zwar eine breite Akzeptanz für die Notwendigkeit der geschlechtsspezifischen Medizin (z.B. hinsichtlich Vorsorge- und Ernährungsverhalten, Umgang mit Alkohol), viele Fragen seien aber auch noch offen: So müssten etwa die Unterschiede im Schmerzempfinden oder in der Transplantationsmedizin erforscht werden. Aber auch der unterschiedliche Krankheitsverlauf bei Kindern in Verbindung mit der Medikamentenverordnung ist für Angelika Voß ein großes Thema.

Verschleierte Wirklichkeit, Christina von Braun und Bettina Mathes
Ausgehend von der widersprüchlichen Diskussion über das Kopftuch haben die Autorinnen versucht, ein kulturgeschichtliches Panorama zu entwickeln, das die Historie des Schleiers beschreibt und die Geschlechterordnung in den drei Religionen des Buches bzw. auch die Art des Kulturaustausches zwischen Orient und Okzident beleuchtet. Das Buch ist ein selbstreflexives Werk, bei dem viele gängige Vorstellungen hinterfragt werden.

Sprache - oder was den Mensch zum Menschen macht, Nikolaus Nützel
Der Autor macht rund um die Kommunikation allerhand Verblüffendes und zugleich Wissenswertes dingfest. Rund um Ursprache, Jugendsprache, aber auch Geheimschriften erzählt er Anekdoten über Sprachartisten und multilinguale Persönlichkeiten. Gespickt ist das Buch mit diversen Sprachproben sowie Chiffrier-Tabellen für die Geheimsprachen. Das Übersetzen aus fremden Sprachen ist für ihn genauso alltäglich wie komplex und künstlerisch.

Zahl, Zeit, Zufall von Rudolf Taschner
Der Autor will die Angst vor der Mathematik nehmen. Sein Anliegen: „Man muss die Mathematik in ein kulturelles Umfeld einbinden – mit politischen und gesellschaftlichem Hintergrund“. Mit anschaulichen Mathe-Beispielen etwa aus der Astronomie gelingt es ihm, Brücken zwischen Fachgebiet und Alltagswelt zu schlagen. So hat er beispielsweise die Schöpfung als Produkt der Wahrscheinlichkeitsrechnung entzaubert.

Übrigens, rund 20.000 Menschen haben mit gestimmt. Die Gewinner/innen aus dem Publikum dürfen sich über Sprachferien, Bücherberge, iPod Touch und Wissens-Buchpakete freuen. Quasi als Fortsetzung dieser Aktion laden Büchereien und Buchhandlungen vom 7. bis 12. April 2008 in der Woche des Wissens und Forschens in ganz Österreich zu Lesungen und Diskussionen, wobei Wissenschafter/innen Details über ihre Forschungsthemen bzw. Bücher verraten.

Näheres unter: http://www.woche-des-wissens.at
 
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