Wien (akkordeonfestival) - Am Ostermontag, ist mit einem heftig beklatschten Doppel-Konzert des brasilianischen
Alessandro Kramer Trio und des portugiesischen Quartetts Dancas Ocultas mit ihrem „impressionistischen Folk“ im
Theater Akzent das 9. internationale Akkordeonfestival Wien zu Ende gegangen. Mit den beiden anderen Abschlussgalas
– am Ostersonntag verwandelten Nathan & The Zydeco Cha-Chas aus Louisiana das Metropol in einen ausgelassenen
Tanzsaal und am Samstag luden Dobrek Bistro, der brasilianisch-österreichisch- polnisch-rußische- Bandhybrid
zu ihrem traditionellen Geburtstagskonzert ins Orpheum – bot sich ein mehr als würdiger Ausklang, der noch
einmal die künstlerisch breitgefächerte Perspektive des Festivals rund um das Akkordeon und seine absolute
internationale Klasse unterstrich.
Friedl Preisl, Programmgestalter des Festivals und sein Team blicken mehr als zufrieden auf ein wahres Marathon-Programm
zurück: 47 Konzerte (!!!) in diversen Wiener Spielstätten wurden vom Publikum der tatsächlichen
Musikmetropole Wien mit großem Interesse und oft überbordender Begeisterung angenommen. Es heißt
etwas, wenn nicht wenige der auftretenden KünstlerInnen auf offener Bühne lobende, ja euphorische Worte
für die Einmaligkeit des Akkordeonfestivals Wien finden – und für sein Publikum!
Zu den zahllosen künstlerischen Highlights zählten 2008 die Eröffnung mit Otto Lechner und dem Ensemble
des XX. Jahrhunderts, die Weltpremiere einer neuen Komposition des Akkordeon- Großmeisters Luis Di Matteo,
die Weltmusikgiganten Bratsch, aber auch Konzerte mit Prisca als tönende Botschafter der Musiknation Frankreich
und des Bandoneon-Duos M&M (Michael Zisman & Matias Gonzales) im Baumgartner Casino.
Oder das südamerikanische Lerner Y Moguilevsky Duo in der Szene Wien, das eindrucksvoll die Möglichkeiten
der Klezmer-Musik zelebrierte. Oder …
Dazu sorgten Programmschienen wie der Literatursalon, die Stummfilm-Matinee, bei denen Stummfilmklassiker live
am Akkordeon vertont wurden, und der „Magic Afternoon“ für zusätzliche künstlerische Bandbreite
im Zeichen des Akkordeons. Mit den „Schweiz Impressionen“ wurde in einer eigenen Schiene die vielfältige Musiknation
Schweiz einem interessierten Publikum vorgestellt.
Noch weit mehr als alles Zahlengeklimper (und die Auslastung der Veranstaltungen ist auch 2008 trotz kultureller
und tatsächlicher Inflation eindrucksvoll) unterstreicht die durchgehend großartige Stimmung des 9.
internationalen Akkordeonfestivals Wien, die Offenheit und Aufmerksamkeit mit der das Publikum auch schwierigere
musikalische Ansätze annahm seine große Relevanz und seinen mittlerweile unangefochten prominenten Rang
auf dem dichten Wiener Kulturfahrplan – das 10. internationale Akkordeonfestival Wien kann kommen! |