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Magere Umsätze bei den rund 400 NÖ Fleischern |
erstellt am |
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St. Pölten (nöwpd) - "Für die 388 Fleischer in Niederösterreich
war 2007 ein eher mageres Jahr", kommentiert Landesinnungsmeister Rudolf Menzl die flaue Umsatzentwicklung
seiner Branche im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. "Große Supermarktketten und
Diskonter machen uns die Kundschaft abspenstig. Dabei haben wir in Sachen Qualität, Frische und Herkunftsgarantie
immer noch die Nase vorne." Nach wie vor ist der Schweinsbraten die "Nummer eins" auf den Tellern der österreichischen Fleischfreunde. Dreiviertel der Fleischproduktion stammt von den rosaroten Rüsseltieren, ein Fünftel von Rindern, vier Prozent von Kälbern und nur ein verschwindendes Prozent von Lamm und Ziege. Gute 60 Kilogramm Fleisch pro Person werden jährlich landesweit gegrillt, gebraten, gespickt und gerollt, oder in Form von Wurstspezialitäten verspeist. Der Anteil an biologischem Fleisch hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt, liegt aber immer noch bei schlichten 3,5 Prozent. "Derzeit ist es unmöglich, an Bio-Schweinefleisch zu kommen. Die Nachfrage ist da, es hapert aber am Angebot. Kaum ein Züchter will sich auf die strengen Bio-Kontrollen einlassen. Zudem wird das Fleisch bei der Umstellung auf Bio gleich um satte 100 Prozent teurer, und wir Produzenten werden von den Kontrollstellen zu Tode geprüft", bedauert Wenzel, der neben seinen beiden Fleischereien in Haidershofen und St. Valentin, Bezirk Amstetten, noch einen großen Schlachtbetrieb führt. Auf die Frage nach der Zukunft seiner Zunft angesprochen, äußert sich der Innungsobmann skeptisch. In den nächsten Jahren werden viele seiner Kollegen ohne Betriebsnachfolger in Pension gehen: "Auch hier haben sich die Zeiten geändert. Der Wind ist für jeden Unternehmer unfreundlicher geworden. Die Konsumenten müssen wieder von den Vorteilen unserer regionalen Vielfalt und der ausgezeichneten Qualität unserer Produkte überzeugt werden, damit sie ihr Fleisch wieder vermehrt beim Fleischer im Ort kaufen. Die Würstel in den Supermärkten schmecken doch von Wiener Neustadt bis Krems alle gleich!" Für besondere Verdienste um Fleischprodukte aus Niederösterreich hat die Landesinnung den "Wiffzack"-Preis ins Leben gerufen. Nach dem ersten Preisträger, Landesvater Erwin Pröll, verleihen die blau-gelben Fleischermeister ihren zweiten "Wiffzack" heuer an Barbara van Melle. Die Trophäe in Form eines roten Einkaufs-sackerls geht an die bekannte ORF-Journalistin, Kochbuch-Autorin und Mitstreiterin von "Slow Food Austria", "weil sie sich besonders für die Vielfalt unserer regionalen Produkte und damit auch für das niederösterreichische Fleisch stark macht", verrät Menzl. Die garantiert lukullische Preisverleihung findet am 26. April im Stift Melk statt. Für sein eigenes Unternehmen bezieht Rudolf Menzl die Schlachttiere zu 98 Prozent aus Niederösterreich - von Bauern aus der Umgebung. Etwa 1.500 Schweine und 25 Rinder werden wöchentlich in seinem Betrieb "gestochen", geprüft und weiterverarbeitet. Die vier betriebseigenen Kühl-LKW liefern die Ware an Kunden in ganz Österreich und bis nach Ungarn aus. Nachfolge-Sorgen hat Fleischer Menzl selbst keine, arbeiten doch auch sein Sohn Rudolf junior, seine Frau Gertraud und sein Bruder im gemeinsamen Betrieb. 44 Mitarbeitern, davon vier Lehrlingen bietet Menzl einen sicheren Arbeits- beziehungsweise Ausbildungsplatz, bei einem jährlichen Gesamtumsatz von stattlichen 14 Millionen Euro. Von diesem Erfolg würden sich sicherlich gerne ein paar seiner Kollegen ein "Wurstradl" abschneiden. Informationen: http://www.noe-fleischer.at |
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