Schenner: Tourismusumsätze gestiegen, Kosten allerdings noch stärker   

erstellt am
07. 04. 08

Mitgliederumfrage: 81 Prozent der Betriebe mit dem Saisonverlauf zufrieden – Neuer Beschäftigungsrekord – „Beim Saisonier-Kontingent sind wir absolut am Limit“
Wien (pwk) - Die bisherige Saison-Zwischenbilanz lässt einen neuen Rekordwinter erwarten. So stiegen die Tourismusumsätze in den ersten vier Monaten (November bis Februar) des Winterhalbjahrs laut WIFO-Tourismusanalyse um elf Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. „Wir brauchen diese Steigerung allerdings dringend, um die noch höher gestiegenen Kosten unterzubringen“, erklärte der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ, Hans Schenner, im Gespräch mit Journalisten.

Nach einer Blitzumfrage unter den Mitgliedsbetrieben, durchgeführt zwischen 31.3. und 4.4., ergibt sich eine überwiegend positive Saisonbilanz. So waren 81 Prozent der rund 2.300 befragten Betriebe mit dem Saisonverlauf zufrieden. 15 Prozent zeigten sich weniger und 4 Prozent gar nicht zufrieden.

Als Folge des frühen Ostertermins dürften sich die Zuwächse in den kommenden Wochen abschwächen. Für Mai erwartet Schenner ein Plus von vier Prozent und für das gesamte Winterhalbjahr einen Umsatzanstieg von 6 Prozent. Zurückhaltend zeigte sich der Sprecher der heimischen Tourismuswirtschaft bei der Frage nach den Erwartungen für die Sommersaison 2008: „Ich bin zufrieden, wenn wir ein Plus von ein bis zwei Prozent bei den Nächtigungen erreichen“.

Sehr herzeigbar, so Schenner weiter, sind die aktuellen Zahlen zum Arbeitsmarkt. So waren 2007 insgesamt 226.923 Personen im Bereich Tourismus- und Freizeitwirtschaft beschäftigt. Das ist ein Zuwachs von 2,7 Prozent oder 6.047 Beschäftigten gegenüber dem Jahr zuvor. Im Februar d.J. wurden 183.662 unselbständig Beschäftigte gezählt. Auch konnte mit zwei Prozent oder 3.661 Beschäftigten ein deutliches Plus und gleichzeitig ein neuer Beschäftigungsrekord in der Branche erzielt werden. Rund zehn Prozent der Beschäftigten aller WKÖ-Mitgliedsbetriebe arbeiten in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft und erwirtschaften ca. 16,5 Prozent des BIP.

Für die Saisonspitzen stehen in Summe nicht genug inländische Arbeitskräfte zur Verfügung. „Mit den Saisonierkontingenten sind wir jetzt absolut am Limit. Das Sommer-Vorjahreskontingent lag bei 5.365 Saisoniers, die wir auch heuer dringend benötigen. Wir wollen daher keine weiteren Kürzungen für den Sommer 2008“, betont Schenner. Gleichzeitig wurde ein Extra-Kontingent von 985 Plätzen für die EURO 08 beantragt.

Wie hoch der Arbeitskräftebedarf im Tourismus ist, zeigt auch die bisherige Nutzung der neuen, vom Tourismus seinerzeit vehement geforderten Fachkräfteverordnung. Von bisher insgesamt 567 genehmigten Fachkräften aus 50 Berufen entfallen 202 auf das Gastgewerbe (Köche), „was durchaus sensationell ist“, betonte Schenner abschließend.
 
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